zurück zum Artikel

Kombi als Spritsparmodell mit diversen Effizienzmaßnahmen

Audi A4 Avant 2.0 TDI e im Fahrbericht

Fahrberichte mna

Der Audi A4 Avant 2.0 TDI e kostet keinen Cent mehr als sein "normaler" Bruder. Mit längerer Übersetzung und etwas besserer Aerodynamik lässt sich das ein oder andere Zehntel Sprit sparen

Haar, 12. Februar 2010 – Zunächst [1] versuchten manche Autohersteller, für ein paar ziemlich einfache Sparmaßnahmen den Kunden auch noch Geld abzuknöpfen – aber warum soll ich draufzahlen, weil mein Auto eine längere Übersetzung hat, etwas tiefer liegt und ein grünes Bepperle am Heck trägt? Gut, Bordnetzrekuperation und Start-Stopp-Systeme waren vor drei, vier Jahren noch nicht allzu gängig, sie sind natürlich nicht umsonst zu haben. Dass sie sich jetzt durchsetzen, kann man BMW zuschreiben, dort ist es mittlerweile Standard.

Einen interessanten Weg geht Audi: Der A4 Avant 2.0 TDI e, den wir fahren konnten, kostet nicht mehr als sein Bruder ohne "e", nämlich 33.050 Euro. Er wird so vor allem für Langstreckenfahrer zu einer interessanten Alternative.

3 PS weniger

Der ursprünglich 143 PS leistende Zweiliter-Turbodiesel muss hier zwar mit 7 PS weniger auskommen, dafür sinkt aber der Normverbrauch von 5,3 auf 4,9 Liter. Wie alle A4 mit 2,0-Liter-Motor und Handschaltung hat auch der 2.0 TDI e ein serienmäßiges, tadellos arbeitendes Start-Stopp-System, das den Motor bei Leerlauf im Stillstand automatisch abschaltet. Tritt der Fahrer dann das Kupplungspedal, springt das Aggregat selbsttätig wieder an. Allerdings hatten wir gelegentlich Schwierigkeiten, anschließend den ersten Gang einzulegen.

Viele kleine Modifikationen

Um den Spritkonsum zu senken, haben die Audi-Ingenieure nicht nur die Leistung gedrosselt, sondern weitere Modifikationen vor­ge­nommen. Dazu gehört eine längere Achsübersetzung, was eine Senkung der Drehzahlen in allen sechs Schaltstufen zur Folge hat. In Schubphasen wird Bremsenergie in der Batterie zwischengespeichert und bei Beschleunigung wieder ins Fahrzeugnetz zurückgespeist. Hinzu kommen rollwiderstandsarme Reifen und Aerodynamik-Maßnahmen wie ein verkleideter Unterboden oder ein teil­verschlos­sener Kühlergrill. Dank Sportfahrwerk liegt der A4 2.0 TDI e zudem 20 Millimeter tiefer, auch das sorgt für etwas weniger Luftwiderstand.

Audi A4 Avant 2.0 TDI e im Fahrbericht

Bordcomputer mit Spartipps

Immer dabei ist ein spezielles Effizienzprogramm für den Bordcomputer. Dank großer Farbsymbole springen die Schaltempfehlungen jetzt deutlicher ins Auge. Außerdem kann der Energiebedarf von Zusatz­verbrauchern wie Klimaanlage, Sitz- oder Heckscheibenheizung angezeigt werden. Das Effizienzprogramm liefert zudem Spartipps. Der Hinweis "erst unter 1300 Umdrehungen auskuppeln" etwa informiert den Fahrer, beim Ausrollen die Schubabschaltung zu nutzen.

Kaum weniger Kraft

Die Leistung ist wie gesagt etwas geringer, das Drehmoment beträgt unverändert 320 Nm. Im Alltag ist davon und von der etwas längeren Übersetzung wenig zu spüren. Die 136 PS treiben den Kombi gleichmäßig und solide, allerdings nicht ganz leise voran. Auch die objektiven Fahrwerten zeigen mit und ohne "e" keinen großen Unterschied: Für die Beschleunigung von 0 auf 100 braucht der TDI e mit 9,8 Sekunden ein Zehntel länger als der TDI, die Höchst­ge­schwin­dig­keit beträgt bei beiden Modellen 208 km/h. Im gemischten Betrieb sind bei ruhiger Fahrweise Verbräuche um 6 Liter realistisch. Dass wir insgesamt bei 7,6 Liter landeten, war auf viel Münchner Stadtverkehr zurückzuführen – das kleine "e" nutzt vor allem auf Landstraßen und Autobahnen.


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-928853

Links in diesem Artikel:
[1] https://www.heise.de/autos/artikel/Die-blaue-Welle-447625.html