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Fahrerbezogene Autoschlüssel schützen Anfänger und bändigen Raser

Ford führt MyKey und automatischen Notruf in Europa ein

Technik ssu

Ford zeigt mit "MyKey" einen fahrerbezogenen Autoschlüssel, der Anfänger schützen und Raser bändigen soll. Das System debütiert in Europa 2012 im Focus – wie auch ein automatisches Notrufsystem

Berlin, 1. September 2011 – Während die Vorbereitungen auf die Mitte September beginnende IAA in Frankfurt/M. auf Hochtouren laufen, nutzt Ford vorab die Berliner IFA, um neue Sicherheitsmerkmale für seine europäischen Modelle zu präsentieren, die eng mit der Fahrzeugelektronik verzahnt sind: MyKey und eine automatische Notruffunktion für die Kompaktklasse. Die IFA gilt als Mekka für die Unterhaltungselektronik, die Messe unter dem Funkturm ist vom 2. bis zum 7. September 2011 für die Allgemeinheit zugänglich.

Spaßbremse im Schlüssel

Das in den USA schon angebotene System MyKey, ermöglicht, je nach benutztem Fahrzeugschlüssel bestimmte Funktionen wie zum Beispiel die Höchstgeschwindigkeit zu begrenzen oder eine Deaktivierung des ESP zu unterbinden – etwas spöttisch könnte man das System eine elektronische Spaßbremse [1] für Teenager nennen, die eine risikogeneigte Fahrweise im Ansatz unterbinden soll. Ist jemand nicht angeschnallt, bleibt das Autoradio stumm, basta. Aber auch für Fuhrparks sind derlei Eingriffsmöglichkeiten interessant, da die individuelle Programmierung der Autoschlüssel auch beim Spritsparen hilft, indem Mitarbeitern mit allzu forschem Fahrstil ein Tempolimit verordnet wird. In Europa soll das System ab dem kommenden Jahr erhältlich sein.

Automatischer Notruf bei schwerem Unfall

Eine weitere Neuerung ist die automatische Notruf-Funktion, die Alarm gibt, wenn Airbags ausgelöst haben oder die Benzinzufuhr automatisch unterbrochen wurde. Dabei liest das System aus dem bordeigenen Navigationssystem die GPS-Koordinaten des Autos aus und leitet sie an die Notrufzentrale weiter, auch wenn die Fahrzeuginsassen dazu nicht mehr in der Lage sein sollten. Voraussetzung ist, dass das Infotainmentsystem mit einem Mobiltelefon verbunden ist.

Ford hebt hervor, dass "im Gegensatz zu anderen Systemen auf dem Markt" das System direkt die Notrufnummer – in Deutschland also die 112 – anwählt, statt den Umweg über ein Callcenter zu gehen. Dank GPS-Lokalisierung wählt das System die jeweilige nationale Notrufnummer und gibt einen vorbereiteten Ansagetext in Landessprache nebst GPS-Koordinaten durch.

Notrufe in 30 europäischen Staaten

Das System kann Ford zufolge mit Notrufzentralen in über 30 europäischen Staaten sowie zahlreichen Ländern außerhalb der EU Verbindung aufnehmen. Über MyKey lässt sich zusätzlich festlegen, dass der Notfall-Assistent nicht deaktiviert werden kann. Das Notrufsytsme will der Hersteller den Kunden "über den gesamten Einsatzzyklus ihres Ford" kostenlos zur Verfügung stellen, betont Ford-Chef Alan Mulally.

In Europa ab 2012 verfügbar

In Europa debütieren MyKey und der Notfall-Assistent 2012 im Ford Focus. Erhältlich sind die Funktionen in Verbindung mit dem Bedienkonzept MyFord Touch und dem Sync-Infotainmentsystem [2], das auf Windows Embedded Automotive basiert. Durch Berühren eines Touchscreens oder mittels Sprachsteuerung lassen sich Fahrzeugfunktionen oder externe Geräte steuern. Via Bluetooth oder USB lassen sich Musikplayer und Mobiltelefone anbinden. Zum Beispiel kann sich der Fahrer dank Sync-Sprachsteuerung unterwegs eingehende SMS vorlesen lassen.


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https://www.heise.de/-1335005

Links in diesem Artikel:
[1] https://www.heise.de/autos/artikel/Elektronische-Spassbremse-fuer-Fahranfaenger-465085.html
[2] https://www.heise.de/autos/artikel/Fords-Sync-Show-auf-der-CeBIT-2011-1202431.html