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Neuvorstellung Mercedes A-Klasse Modellpflege

Abstandsverkleinerung

News Wolfgang Gomoll

Drei Jahre nach Erscheinen der A-Klasse stopft Daimler mit der Modellpflege technologische Lücken, kommt mit adaptiven Dämpfern einem Wunsch ihrer Kunden nach und lässt auch etwas mehr Leistung zu. Damit hofft man, den Abstand zu BMWs 1er und Audis A3 zu verkleinern

Stuttgart, 26. Juni 2015 – Ab drittem September steht die A-Klasse beim Händler und die Käufer müssen sich an neue Bezeichnungen gewöhnen. Statt CDI tragen die Dieselmodelle, wie bei den meisten anderen Modellen einfach ein "d" im Namen, während die Benziner ganz ohne Buchstaben-Zusatz auskommen. Drei Jahre nach Erscheinen der A-Klasse stopft Daimler mit der Modellpflege aber auch technologische Lücken, kommt mit adaptiven Dämpfern einem Wunsch der Kunden nach und lässt auch etwas mehr Leistung zu. Damit hofft man, den Abstand zu BMWs 1er [1] und Audis A3 [2] zu verkleinern

Insgesamt stehen sieben Otto- und fünf Diesel-Varianten zur Auswahl. Die Spannbreite reicht von 66 kW / 90 PS bis 160 kW / 218 PS. Das Einstiegsmodell A 160 hat jetzt 75 kW / 102 PS und der A 250 Sport 160 kW / 218 PS (plus sieben PS). Bei den Selbstzündern legt auch der A220d um sieben PS auf 130 kW / 177 PS zu und kommt der bayerischen Konkurrenz leistungsmäßig etwas näher. Die Top-Selbstzünder aus München und Ingolstadt haben 224 PS beziehungsweise 184 PS.

Halbleiterleuchten und Infotainmentertüchtigung

Die nun spitzere, etwas längere Nase der A-Klasse mit Diamant-Kühlergrill und Spange ist nicht auf den ersten Blick erkennbar, aber das LED-Licht fällt auf. Serienmäßig sind die Halbleiter lediglich beim A45 AMG. Auch die Heckleuchten zeigen eine veränderte Grafik. Der rahmenlose Acht-Zoll-Monitor scheint immer noch frei in der Luft zu schweben, hinterlässt aber einen qualitativ besseren Eindruck als die bisherige Variante. Das ertüchtigte Infotainment erlaubt jetzt auch die Integration von iPhones und MirrorLink-Geräten.

Als die neue A-Klasse 2012 auf den Markt kam, waren variable Dämpfer nicht vorgesehen. Eine Fehleinschätzung, wie sich bald herausstellen sollte, denn die Kunden erwarteten ein adaptives Fahrwerk wie sie zum Beispiel VW Golf und BMW 1er boten. Wie üblich, bleibt es nicht bei den Dämpfern. Je nach Fahrmodus – „Comfort“, „Sport“, „Eco“ oder „Individual“ – reagieren auch das Gaspedal, die Lenkung, das Getriebe und die Klimaanlage unterschiedlich.

Motorsport-Edition und Alphatierchen-Training

Dass Mercedes eine Motorsport-Edition herausbringt, war erwartbar. Schließlich ist die Formel-1-Abteilung als eigenständiger Rennstall lange genug der Musik hinterhergefahren, bis es in der vergangenen Saison endlich mit den Weltmeisterschaften in der Team- und Fahrerwertung geklappt hat. Da es bei den Schwaben aus Untertürkheim eine langjährige Tradition ist, die Motorsport-Erfolge zu zelebrieren, gibt es jetzt auch die A-Klasse im Silberpfeil-Outfit. Mit großem Heckspoiler und der Lackierung die Nico Rosbergs und Louis Hamiltons Dienstwagen ziert: silber garniert mit pastellgrünen Elementen, die sich zum Beispiel in den Rädern Seitenspiegel, in der Frontschürze oder als Ziernähte auf den Sitzen wiederfinden.

Wem das alles zu gewöhnlich ist, der greift gleich zur Alphatierchen-A-Klasse. Der Motor im Mercedes-AMG A 45 4MATIC [3] legt um 21 PS auf 280 kW / 381 PS zu. Nach wie vor top für einen Zweiliter-Vierzylinder. Die AMG-A-Klasse profitiert serienmäßig von den adaptiven Dämpfern und bezieht sie damit auch in die Fahrmodi „Comfort“, „Sport“, „Sport +“ und „Individual“ ein. Damit der Dampfhammer auch in den Kurven schnell ist, haben die Ingenieure an entscheidenden Stellen eingegriffen: Ein neu entwickeltes, mechanische Vorderachs-Sperrdifferenzial soll genügend Grip beim Herausbeschleunigen aus Kurven bereitstellen und das kürzer übersetzte Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe den Antritt explosiver machen.


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[1] https://www.heise.de/autos/artikel/Fahrbericht-BMW-120d-xDrive-2577941.html
[2] https://www.heise.de/autos/artikel/Der-Audi-A3-Sportback-2-0-TDI-in-der-Praxis-2583135.html
[3] https://www.heise.de/autos/artikel/VW-Golf-R-gegen-Mercedes-A-45-AMG-2506379.html