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Fünfsitzer kommt erst 2012 nach Europa – Preis auf Kompaktwagen-Niveau

Nissan Leaf: Elektroauto geht 2010 in Serie

News rhi
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Mit dem Fünfsitzer wollen die Japaner 2010 in die Großserienproduktion einsteigen. Zunächst wird der Wagen in Japan und den USA vermarktet, in Europa soll er ab 2012 angeboten werden

Yokohama (Japan), 3. August 2009 – Am Wochenende hat Nissan in Yokohama die endgültige Fassung seines Elektroautos namens "Leaf" (Blatt) vorgestellt, mit dem die Japaner im kommenden Jahr in die Großserienproduktion einsteigen wollen. Zunächst wird der Wagen in Japan und den USA vermarktet, in Europa soll das Kompaktauto laut Nissan Deutschland schließlich ab 2012 angeboten werden.

Stromsparende Details

Optisch erinnert das Fahrzeug an den benzingetriebenen Tiida [1], allerdings ist der Leaf speziell an Front und Heck ausgeprägt aerodynamisch geformt, was Antriebsenergie sparen helfen soll soll. Der Hersteller betont, dass der Leaf auf einem völlig neuen Chassis basiert. Auffallend sind die LED-Technik für Scheinwerfer und Rückleuchten sowie die in markantem Blau leuchtenden Displays am Armaturenbrett. Als Stromspeicher dienen im Leaf kompakte Lithium-Ionen- (Li-Ion)-Batterien. In Verbindung mit einem regenerativen Bremssystem soll die Reichweite bei 160 Kilometern liegen. Nach Angaben von Nissan haben Umfragen ergeben, dass diese Reichweite für mehr als 70 Prozent der Kunden weltweit ausreichend ist. Der Elektromotor leistet 80 kW (109 PS). Sein maximales Drehmoment beträgt 280 Nm.

Computerunterstützt

Die Speicherkapazität der Akkus beträgt 24 kWh. An Schnellladestationen können die Batterien des Leaf dem Hersteller zufolge in unter 30 Minuten bis zu 80 Prozent aufgeladen werden, an einer normalen Haushaltssteckdose werden für eine volle Aufladung acht Stunden benötigt. Kombiniert ist der Leaf mit einem speziellen IT-System. Verbunden mit einem Zentralrechner kann der Fahrer rund um die Uhr Unterstützung erhalten sowie Informationen und Unterhaltung abrufen. Auf einem großen Display im Fahrzeug wird der Speicherstand der Batterie angezeigt sowie wahlweise die mit der verbleibenden Energie erreichbaren Stromtankstellen. Eine weitere Funktion betrifft die Vorprogrammierung: Ähnlich wie bei einer Standheizung kann mittels Fernbedienung eingestellt werden, wann die Akkus geladen werden sollen, zum Beispiel um einen günstigeren Stromtarif nutzen zu können. Auch wenn der Fahrer den Leaf verlasen hat, kann er per Handy Ladefunktionen abrufen oder an heißen Tagen die Klimaanlage aktivieren.

Nissan Leaf: Elektroauto geht 2010 in Serie

Preisfrage

Zum Preis wagt Nissan bislang nur die vorsichtige Angabe, dass dieser im Bereich eines gut ausgestatteten herkömmlichen Wagens der Golf-Klasse liegen soll. Damit würde er im Bereich zwischen 25.000 und 30.000 Euro liegen. Zugleich setzen die Japaner auf Steuervergünstigungen und Kaufanreize durch die öffentliche Hand, um dem Markt für Elektromobiliät Impulse zu geben. Zugleich räumt das Unternehmen ein, dass der Verbrennungsmotor in den kommenden Jahrzehnten weiterhin eine tragende Rolle spielen wird. Abzuwarten bleibt, wie viele Kunden sich den Leaf als einziges Auto zulegen werden und wie viele das Elektrofahrzeug eher als Zweit- oder Drittwagen zum Beispiel für die Wege zur Arbeit nutzen. Gemeinsam mit seinem Partnerunternehmen Renault will Nissan in den nächsten Jahren weitere Elektroautos zur Serienreife bringen. (ssu/heise Autos) /


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