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Smart und Twingo im Preisvergleich

Kleingeld

Autos Martin Franz
Die Preise für die neuen Generationen des Smart Fortwo und Smart Forfour stehen fest.

Im November kommt die dritte Smart-Generation in den Handel, die dieses Mal einen potenziell hartnäckigen Konkurrenten bekommen hat. Wir haben uns einmal angesehen, was die Smart und Renault Twingo finanziell unterscheidet

Stuttgart, 1. August 2014 – Nein, zu den besonderen Schnäppchen gehörte der Smart noch nie. Seinen Weg hat er dennoch gemacht, die beiden ersten Generationen sind im Straßenbild häufig vertreten. Im November kommt nun die dritte Generation in den Handel, die dieses Mal allerdings einen potenziell hartnäckigen Konkurrenten bekommen hat. Wir haben uns einmal angesehen, was die Smart und Twingo finanziell unterscheidet.

Nicht ärmlich

Das Smart-Fortwo-Basismodell kostet 10.895 Euro. Dinge wie elektrische Fensterheber, Tempomat, Berganfahrhilfe, Seitenwind-Assistent oder Zentralverriegelung sind hier serienmäßig – frugal ist das nicht, insbesondere in dieser Klasse. Eine manuelle Klimaanlage ist nicht zu haben, die Klimaautomatik kostet 925 Euro extra. Da lohnt der Griff zum Cool&Audio-Paket für 1100 Euro, in dem dann ein einfaches Radio mit USB-Anschluss enthalten ist. Mit ein paar Radkappen, die Daimler mit 50 Euro zusätzlich in Rechnung stellt, kommt man so auf 12.045 Euro – und hat einen Kleinstwagen, dem nichts Wesentliches fehlt.

Doch wer derart pragmatisch an einen Autokauf geht, bekommt bei Renault mehr bzw. ähnlich viel für deutlich weniger Geld. Der Twingo-Basis Expression für 9590 Euro fehlen Dinge wie elektrische Fensterheber vorn (200 Euro Aufpreis) und Seitenwind-Assistent. Radio, hier mit DAB+, und Klimaanlage kosten im Paket 1290 Euro. Ähnlich ausgestattet wie der Smart Fortwo kostet der Twingo 11.080 Euro, also rund 1000 Euro weniger. Allerdings befördert der Twingo bei Bedarf vier Personen, bei Smart muss man dafür zum Forfour greifen, der ab 11.555 Euro zu haben ist.

Aufpreis lohnt sich

Beim Twingo lohnt der Griff zur besseren Ausstattung Dynamic schon allein deshalb, weil der Käufer erst dann die Möglichkeit hat, sein Auto relativ frei zu konfigurieren. Dann sind beispielsweise ein großes Faltschiebedach, Alufelgen oder Lederlenkrad gegen Zuzahlung zu haben, die Renault der Basis verweigert. Das Twingo-Spitzenmodell heißt Luxe, bringt unter anderem diese drei Dinge ab Werk mit und kostet mindestens 12.590 Euro. Mit dem Faltdach (990 Euro), Metalliclack (490 Euro) und Navigationssystem (im Paket 990 Euro) landet man bei 15.060 Euro und bekommt dafür schon mehr an Ausstattung, als in dieser Klasse von den meisten Kunden geordert wird.

Die Franzosen nennen schon den Aufpreis für den 90-PS-Benziner: 1000 Euro mehr als die Version mit 71 PS kostet der kräftige Dreizylinder, der seit einiger Zeit auch im Clio und Captur angeboten wird. In der Smart-Preisliste vom 31. Juli ist nur der 71 PS Benziner aufgeführt, die stärkere Maschine soll ab Dezember lieferbar sein. Der Aufpreis wird sich vermutlich in einem ähnlichen Bereich bewegen wie bei Renault.

Der teuerste Smart [1] Fortwo heißt proxy und kostet 14.285 Euro. Mit ein paar Extras sind 17.000 Euro schnell überschritten, wobei anzunehmen ist, dass sich kaum einer eine solche Ausstattungsorgie in einem Smart gönnen wird. Denn auch wenn er komfortabler als der Vorgänger sein wird, was nicht schwer sein dürfte, bleibt sein Hauptrevier der Stadtverkehr. Für den täglichen Einsatz zwischen zwei Parklücken scheint vieles aus der Aufpreisliste verzichtbar.

Kleinlich

Dass sich dort auch Aschenbecher und Zigarettenanzünder (25 Euro), Kraftstoffbehälter mit 35 Litern (60) und abschließbares Handschuhfach (45) finden, wirkt kleinlich. Für die Radiovorbereitung mit zwei Breitbandlautsprechern und Antenne werden gar 120 Euro berechnet – eine Dreistigkeit, die eigentlich nur noch von den Zusatzkosten für Warndreieck (13) und Verbandkasten (20) übertroffen wird. In der Haut des Verkäufers möchte man nicht stecken, der einen Neuwagen ohne beides ausliefert und von einem Kunden aufgesucht wird, der direkt nach der Übergabe in eine Verkehrskontrolle gerollt ist.


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