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Der neue Yaris wird größer, aber nicht teurer als der Vorgänger

Toyota Yaris: Dritte Auflage im Fahrbericht

Fahrberichte mna

Äußerlich gewachsen und zum gleichen Preis wie der Vorgänger soll der Toyota Yaris antreten. Bei einer ersten Probefahrt konnten wir erkunden, was der Neue sonst noch so zu bieten hat.

Kopenhagen (Dänemark), 29. August 2011 – Nach fünf erfolgreichen Jahren tritt nun die Neuauflage des Toyota Yaris an. Äußerlich gewachsen und zum gleichen Preis wie der Vorgänger soll sie gegen die etablierte Konkurrenz bestehen. Bei einer ersten Probefahrt konnten wir erkunden, was der Neue sonst noch so zu bieten hat.

Keine vier Meter lang

Um gleich zehn Zentimeter ist der neue Toyota Yaris im Vergleich zum bisher gebauten Modell in der Länge gewachsen. Auch beim Radstand hat der Kleinwagen um fünf Zentimeter zugelegt. Der Einstiegspreis hingegen bleibt unverändert. Mit jetzt 3,89 Meter Länge fällt der Yaris etwas kürzer aus als die deutschen Vertreter in dieser Klasse – VW Polo (3,97 Meter), Opel Corsa (4 Meter) und Ford Fiesta (3,95 Meter).

Dem Raumangebot des Japaners merkt man das nicht an. Vor allem hinten finden Passagiere für einen Kleinwagen angenehm viel Platz vor. Auf die verschiebbare Rückbank des Vorgängers muss der Käufer künftig allerdings verzichtet. Der Kofferraum ist von 275 auf nun 286 Liter angewachsen. Damit befindet er sich auf dem Niveau des Polo (280 Liter) und des Corsa (285 Liter). Legt man die Rücksitzlehnen um, entsteht eine nicht ganz ebene, aber stufenlose Ladefläche. 768 Liter Stauraum stehen dann zur Verfügung.

Solide verarbeitet

Von außen hat der Yaris die Rundungen abgelegt und präsentiert sich nun kantiger. Nach hinten gezogene Scheinwerfer und eine ansteigende Gürtellinie sorgen für einen Schuss Dynamik, der in der Club-Ausstattung durch einen Dachspoiler unterstrichen wird. Im Cockpit wanderten die bislang mittig platzierten Instrumente wieder ins direkte Sichtfeld des Fahrers. Qualität und Verarbeitung wirken solide, auch hinsichtlich der Bedienbarkeit gibt es nichts auszusetzen – sieht man einmal von den nicht ohne Verrenkung zu erreichenden AUX- und USB-Schnittstellen im Handschuhfach ab.

Preiswertes Navi

Diese Anschlüsse sind in Kombination mit dem Multimediasystem an Bord, das es in den höheren Ausstattungsvarianten serienmäßig gibt. Es wird über einen 6,1-Zoll-Farbmonitor mit Touchscreen gesteuert und enthält zusätzlich eine Bluetooth-Freisprechfunktion, Lenkradtasten und eine Rückfahrkamera. Für 550 Euro kann das System zu einem Bildschirm-Navi erweitert werden. In Verbindung mit einem internetfähigen Handy ist dann eine lokale Google-Suche möglich. Auch das Schreiben und Verschicken von SMS und eine Einbindung von Facebook ist ebenfalls geplant. Im Gegensatz zur manuellen Handhabung des Mobiltelefons ist diese Nutzung zwar während der Fahrt erlaubt, das Ablenkungspotenzial aber mindestens genauso hoch.

Motoren vom Vorgänger

Die Motoren sind aus dem Vorgänger bekannt. Als Basis dient ein Dreizylinder-Benziner mit 69 PS, der 1,3-Liter-Vierzylinder mit 99 PS ist die vorläufige Topmotorisierung. Der sorgt in der Stadt für passablen Vortrieb, zeigt sich aber bei höheren Geschwindigkeiten als etwas zäh. 11,7 Sekunden für den Spurt von null auf Tempo 100 und 175 km/h Höchstgeschwindigkeit gehen aber in Ordnung. 5,4 Liter soll der Yaris 1.33 Dual VVT-i – so die offizielle Bezeichnung – auf 100 Kilometer verbrauchen. Mit dem 550 Euro teuren Start-Stopp-System sind es 0,1 Liter weniger. Die etwas hakelige Sechsgang-Schaltung kann auf Wunsch einem CVT-Getriebe weichen. Dank stufenloser Übersetzung ist man damit im Stadtverkehr komfortabel unterwegs. Unter Volllast hingegen nervt der dann laut aufheulende Motor. Kaum eine Rolle dürfte der 90 PS starke 1,4-Liter-Diesel spielen, der sich mit durchschnittlich 3,9 l/100 km begnügen soll. Für 2012 kündigt Toyota erstmals eine Hybridvariante des Yaris an.

Ab Oktober beim Händler

Richtig wohl fühlt sich der Yaris als handlicher, wendiger Flitzer in der Stadt. Rangieren, Einparken, Durchfahren enger Gassen - alles kein Problem für den Kleinwagen. Die Lenkung agiert ausreichend direkt, wirkt aber etwas synthetisch. Die Federung arbeitet ausreichend komfortabel. Lediglich grobe Stöße werden recht ungefiltert auf die Passagiere übertragen.

Zu haben ist der Toyota Yars wie bisher ab 11.675 Euro für den Dreitürer und ab 12.395 Euro für den Fünftürer. Der von uns gefahrene 1,3-Liter-Benziner kostet mit fünf Türen mindestens 15.100 Euro. Zum Vergleich: Der Ford Fiesta 1.4 Trend mit 96 PS ist exakt genauso teuer, den 100 PS starken Opel Corsa 1.4 gibt es allerdings schon für 13.810 Euro. Ab Oktober ist der neue Toyota Yaris im Handel.


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