AGM Pad P2 Active
AGM bietet mit dem Pad P2 Active eine Outdoor-Version seines Preis-Leistungs-Krachers heraus. Ob sich der Aufpreis zum Basismodell lohnt und womit das Gerät punktet, zeigt sich im Test.
Das AGM Pad P2 Active, das vor Release noch als AGM Pad P2W bekannt war, basiert auf dem günstigen und guten AGM Pad P2 (Testbericht). Der einzige Unterschied: Der Hersteller hat eine robuste Outdoor-Hülle drumherum gebaut und somit daraus ein Outdoor-Tablet gemacht. Dieses wird aber für einen höheren Preis von 350 Euro verkauft. Ob das Outdoor-Tablet den Aufpreis wert ist, zeigt sich im ausführlichen Test.
In Bezug auf Design und Handhabung gehört das AGM Pad P2 Active mit seiner robusten Outdoor-Hülle schon zu den Besten, die wir testen durften. Die Hülle besteht aus drei Teilen und ist abnehmbar. Direkt am Gehäuse des Tablets selbst liegt eine Hülle aus gelbem Hartplastik an, die nicht auf das Gerät draufgeklipst wird, sondern vielmehr durch reinen Druck am Gehäuse festhält. Das ist zwar untypisch, aufgrund der weiteren Bauweise der Hülle aber nicht weiter problematisch. Im Plastikgehäuse verschraubt ist der riesige Halte- und Ständerring auf der Rückseite, der um 360° drehbar und nach oben um bis zu 180° in vier Stufen (0°, 70°, 120° und 180°) ausklappbar ist. Über das Plastikgehäuse wird eine Schicht aus einem dicken, schweren und weichen Silikon gezogen, die sowohl an den Rändern des Geräts als auch auf der Rückseite mittels kleiner Noppen festgehalten wird. Das Silikon fühlt sich sehr angenehm und hochwertig an.
Schließlich kommt frontal auf das Display ein Schutzrand auf schwarzem Hartplastik dazu. Dieser rastet ins gelbe Hüllengehäuse ein und deckt somit einerseits die leicht ungenauen Ränder der Silikonschicht sowie die noch sichtbaren Teile des gelben Gehäuses zumindest zum Großteil ab. Andererseits sorgt er für zusätzlichen Schutz des Bildschirms. Abgenommen werden kann die Hülle, indem ihr die beschriebenen Schichten in genau umgekehrter Reihenfolge entfernt. Der Plastik-Schutzrand muss dabei an den subtil markierten Stellen mit einem kleinen Werkzeug, wie einer Plastikkarte, ausgerastet werden.
Die Silikonschicht beinhaltet eine Abdeckung für den USB-C- und den Kopfhöreranschluss. Hier finden sich die einzigen Unterschiede zum AGM Pad P2 (Testbericht): Der Kopfhöreranschluss ist nicht mehr an einer Ecke im 45°-Winkel verbaut, sondern direkt neben dem USB-C-Anschluss. Zusätzlich gibt es direkt im Metallgehäuse des Tablets verschraubte Gummiabdeckungen für die beiden Anschlüsse. So erreicht das Gerät eine Zertifizierung nach IP69K. Das ist die höchste aller Wasserdichtigkeits-Zertifizierungen und ermöglicht sogar eine Heißwasser-Hochdruckreinigung bei geringem Abstand – wir raten aber sicherheitshalber davon ab.
Mit seinen 1096 g ist das Tablet ein absolutes Monster. Die Verarbeitung des AGM Pad P2 Active geht überwiegend in Ordnung, an einigen Stellen merkt man aber Schwächen. Bei der Verarbeitung des Tablets ohne Hülle haben wir die gleichen Beanstandungen wie beim AGM Pad P2. Die Hülle selbst fühlt sich einerseits ziemlich hochwertig an, anderseits gibt es aber auch hier Mankos: Die Ränder der Silikonhülle sind stellenweise unsauber, das gelbe Plastikgehäuse könnte besser sitzen und der Haltering ist trotz des hohen Gewichts des Tablets zu schwergängig.
Zum schönen Display des AGM Pad P2 Active lässt sich nicht allzu viel sagen – es ist unspektakulär. Das 11 Zoll große IPS-Panel löst mit 1920 × 1200 Pixeln auf, was bei einem Smartphone leicht über dem Durchschnitt wäre und bei einem Tablet mit einer Pixeldichte von 212 PPI (Pixel per Inch) leicht unter dem Durchschnitt ist. Die Inhalte werden dennoch ausreichend scharf dargestellt.
Gut finden wir, dass die Bildwiederholrate 90 Hz beträgt und Bildschirminhalte sowie Animationen somit flüssig dargestellt werden. Die maximale Helligkeit des Bildschirms liegt bei rund 500 cd/m². Das ist für ein Tablet ziemlich hoch. Für den Einsatz im Freien ist es aber nicht ausreichend, wenn die Sonne auf das Display scheint.
Beim AGM Pad P2 Active liegt der Fokus sehr deutlich nicht auf der Kamera – das konnten wir schon beim Testen der Nicht-Outdoor-Version feststellen. Der Hersteller verbaut hier eine Hauptkamera, die mit 50 Megapixeln auflöst, und eine Frontkamera mit 8-Megapixel-Auflösung. Konkret kommt als Hauptkamera der S5KJN1-Sensor von Samsung zum Einsatz, wobei hier der Markenname eindeutig keine Aussage über die Qualität der Aufnahme treffen kann.
Die Fotos sind verwaschen und ziemlich unscharf, Details gehen selbst ohne Heranzoomen schon bei leicht anspruchsvollen Szenen zu schnell verloren. Die Farben sehen überwiegend tolerabel, aber eher unnatürlich und ausgeblichen aus, wodurch die Fotos billig wirken. Bei wenig Tageslicht kann man die Kamera vergessen. Die Frontkamera leidet unter ähnlichen Qualitätsproblemen, wobei ihre Leistung noch für einen Videochat ausreichend sein sollte. Videoaufnahmen können bei maximal 1080p bei 30 Bildern pro Sekunde angefertigt werden.
Beim AGM Pad P2 Active greift der Hersteller auf einen für günstige Tablets beliebten Chipsatz zurück – den Helio G99 von Mediatek. Die Performance im Alltag ist gut. Beim Benchmark von PCmark erreicht das Gerät einen Wert von rund 9600 Punkten, bei 3Dmark „Wild Life“ sind es 1250 Punkte. Den Prozessor begleiten 8 GB RAM und 256 GB interner Speicher bei der Erledigung alltäglicher Aufgaben – beides vollkommen ausreichend. Der Speicher ist mit einer microSD-Karte um bis zu zwei Terabyte erweiterbar.
Die restliche Ausstattung des Tablets ist wenig bemerkenswert. Es gibt Wi-Fi 5 (802.11ac), Bluetooth 5.2 mit LE-Support, GPS mit Glonass und Unterstützung für Mobilfunknetze mit 4G (LTE). Die vier im Gerät verbauten Lautsprecher können zwar sehr laut werden, hören sich aber nicht außerordentlich hochwertig an.
Wie beim Pad P2 ist auch hier löblich, dass der Hersteller für eine Widevine-Level-1-Zertifizierung gesorgt hat. Das erlaubt die Wiedergabe von Inhalten bei Netflix, Disney und Prime Video in HD-Qualität.
Als Betriebssystem kommt Android 14 mit einem Sicherheitspatch aus April 2024 zum Einsatz. Über Android 14 liegt eine Bedienoberfläche namens R-OS, die ein paar zusätzliche Features, aber Unsauberkeiten und Übersetzungsfehler mitbringt. Mit regelmäßigen Updates ist hier leider nicht zu rechnen.
Obwohl es sich um die Outdoor-Version des Pad P2 handelt, verbaut AGM im Pad P2 Active den gleichen Akku – eine 7850 mAh große Lithium-Ionen-Zelle. Im PCmark Battery Test erreichen wir damit einen Benchmark-Wert von rund 11 Stunden Wiedergabezeit. Das ist weniger als beim Original-Modell, was uns enttäuscht. So ist das Gerät problemlos innerhalb eines Tages leer zubekommen, insbesondere bei der Nutzung von Mobilfunk. Wiederaufgeladen wird auch hier mit nur 18 Watt.
Das AGM Pad P2 Active ist in Deutschland in der Speicherkonfiguration 8/256 GB in der Farbe Schwarz und Orange für rund 350 Euro erhältlich.
Das AGM Pad P2 Active punktet mit robustem Design und scharfem Full-HD-Display. Dank IP69K-Schutz ist es wasserdicht und hält extremen Bedingungen stand. Das mehrschichtige Gehäuse bietet Stoßsicherheit und erleichtert die Handhabung – ideal für Outdoor-Einsätze. Mit dem Helio G99 und großzügigem Speicher ist die Performance für solche Anforderungen ausreichend, dank Widevine Level 1 streamt es Inhalte sogar in Full-HD.
Das Gerät zeigt Schwächen bei der Kameraqualität, die selbst bei hoher Auflösung in schwachem Licht nicht überzeugen kann. Auch die Akkulaufzeit fällt mit rund 11 Stunden kürzer aus als beim Basismodell, was längere Außeneinsätze erschwert. Die Verarbeitung wirkt stellenweise unsauber, und der hohe Preis von 350 Euro ist für die geringen Anpassungen schwer zu rechtfertigen.
Weitere Alternativen zeigen wir in der Top 7: Das beste Outdoor-Tablet im Test – Samsung, Oukitel & Co.
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