Benq GV31 Aufmacher
Trotz ihrer im wahrsten Sinne des Wortes klassischen Ausbildung (Studium Geschichte/Latein) ist Sara (Jahrgang 1987) seit früher Jugend begeisterte und technikaffine Gamerin. Was zuerst da war – Geschichtsinteresse oder Videospielfandom – weiß sie selbst nicht mehr genau, quasi ein klassisches…
Der kompakte Akku-Beamer Benq GV31 punktet in unserem Test mit cleverem Design, guter Software und einem 2.1-Soundsystem.
Waren Beamer bis vor einigen Jahren noch groß, schwer und auf eine Stromquelle angewiesen, haben Hersteller mittlerweile die Vorteile eines kompakten und portablen Designs mit Akku für ihre Projektoren entdeckt. Auch der Benq GV31 will Beamer-Fans mit einem tragbaren Design begeistern und setzt dafür neben einem drehbaren Objektiv zusätzlich auf ein 2.1-Soundsystem. Der Hersteller verspricht grenzenloses Entertainment, das dank Chromecast und integriertem Akku überall möglich sein soll. Das Objektiv mit 300 ANSI-Lumen und automatischer Trapezkorrektur bringt ein Bild von bis zu 100 Zoll in nativer Full-HD-Auflösung an die Leinwand.
Der Benq GV31 Mini-Beamer kostet aktuell bei Amazon 484 Euro.
Der Benq GV31 ist auf maximale Flexibilität bei der Nutzung ausgelegt, was sich in den Spezifikationen an verschiedenen Stellen deutlich zeigt. Der Beamer misst 13 cm x 20 cm x 19 cm und wiegt 1,7 kg. Damit ist er etwas größer und schwerer als der vergleichbare Xgimi Mogo 2 Pro (Testbericht). Wer Inhalte auf dem GV31 streamen möchte, kann dafür das integrierte Android-TV-System mit Chromecast sowie Apple Airplay nutzen oder per HDMI-Port sowie USB-C externe Medien beziehungsweise Abspielgeräte zur Wiedergabe anschließen. Der Mindestabstand zur Projektionsfläche liegt bei 80 cm, maximal sind 320 cm möglich.
Benq setzt beim GV31 Mini-Beamer auf ein ungewöhnliches Design: Das Gehäuse erinnert an einen übergroßen Eishockey-Puck, besitzt aber dort, wo die Linse sitzt, eine Ecke. Dadurch lässt sich der Beamer flexibel auf dem Standfuß platzieren, sodass wir das Bild in einem stufenlos verstellbaren Winkel auf die Projektionsfläche werfen können.
Das Design des Beamers ist aber nicht nur praktisch, sondern macht auch optisch einen guten Eindruck. Die matt-weiße Oberfläche wirkt elegant, während sich die dezente Linsenöffnung positiv in das Gesamtbild des GV31 einfügt. Die Verarbeitung des Beamers überzeugt. Es gibt keine unsauberen Nähte oder wackeligen Einzelteile. Auch das Bedienpanel wirkt solide und gefällt im Test mit einer angenehmen Haptik.
Für einen bequemen Transport spendiert Benq dem GV31 einen Tragegriff. Zudem bietet der Hersteller als optionales Zubehör eine Tragetasche für das Gerät an, allerdings ist die Tasche derzeit nicht im deutschen Shop verfügbar. Trotzdem ist es empfehlenswert, den Beamer nicht lose mit anderen Gegenständen zusammen zu transportieren, da Benq beim GV31 auf eine Abdeckung der Linse verzichtet hat. Das empfindliche Bauteil ist also Staub und Schmutz schutzlos ausgeliefert.
Wie die meisten Beamer am Markt haben Nutzer auch beim Benq GV31 zwei Optionen, um das Gerät zu bedienen. Neben dem bereits erwähnten Bedienpanel, das sich auf einen On-/Off-Button, zwei Tasten zur Lautstärke-Regelung sowie zur Wahl der Wiedergabequelle beschränkt, liegt dem Lieferumfang noch eine Fernbedienung bei. Letztere passt optisch zum Design des Beamers und überzeugt mit einer angenehmen Haptik und der guten Ablesbarkeit der Bediensymbole. Ein besonderer Pluspunkt der Fernbedienung ist die integrierte Beleuchtung, die automatisch bei jedem Tastendruck aktiviert wird.
Auch sonst kann die Bedienung des Benq GV31 überzeugen. Unsere Eingaben werden ohne merkliche Verzögerung verarbeitet. Leider besitzt die Fernbedienung weder eine separate Netflix-Taste noch ein Nummern-Pad, sodass die Ersteinrichtung einschlägiger Streaming-Dienste (Benutzerkonten, Passwörter etc.) etwas dauert. Aber dieses kleine Manko lässt sich in Anbetracht der sonst guten Fernbedienung verschmerzen.
Gegenüber vielen günstigen China-Beamern hat der Benq GV31 einen klaren Vorteil: Dank des Android-TV-Supports und dem integrierten Google Chromecast sowie Apple Airplay könnt ihr nämlich nicht nur auf eine Auswahl von über 5000 verschiedenen Apps zurückgreifen, sondern dank Widevine-Unterstützung auch problemlos Inhalte von Netflix, Disney+ und Co. wiedergeben. Während ihr also beim Xgimi Mogo 2 Pro mit fehlender Widevine-Lizenzierung trotz Android 11 um die Nutzung eines Streaming-Sticks nicht herumkommt, könnt ihr euch beim Benq GV31 zusätzliche Hardware sparen. Allerdings muss man vor der ersten Nutzung des Beamers das Chromecast-Modul installieren. Dazu braucht es aber nur ein paar Handgriffe, die in der beiliegenden Schnellstart-Anleitung erklärt und in wenigen Minuten erledigt sind.
Die Software des Beamers punktet nicht nur bei der Unterstützung diverser Streaming-Dienste und Apps, sondern der GV31 macht auch bei der generellen Usability eine gute Figur. Per Knopfdruck am Bedienpanel können wir ganz einfach zwischen den verschiedenen Wiedergabe-Modi beziehungsweise -Quellen wechseln, beispielsweise, um Musik via Bluetooth von unserem Smartphone wiederzugeben. Im Test funktionierte dieses Feature absolut problemlos.
Der integrierte 2.1-Lautsprecher mit zwei 4-Watt-Mittelhochtönern und einem 8-Watt-Tieftöner kann uns dabei ebenfalls überzeugen. Zwar kann die Qualität nicht mit dedizierten Bluetooth-Speakern wie dem Teufel Rockster Cross (Testbericht) oder einer hochwertigen Soundbar (Bestenliste) mithalten, im Vergleich mit günstigen China-Beamern wie dem Wanbo TR2 Max hat der GV31 allerdings definitiv die Nase vorn. Auch mit höherer Lautstärke kommt die Hardware noch gut zurecht, auch wenn man von den 4 Watt an Leistung keine Höhenflüge erwarten sollte. Für das, was der Beamer liefern soll, nämlich portables Entertainment, ist das 2.1 Soundsystem aber absolut ausreichend.
Zu guter Letzt macht der Beamer auch bei der Lautstärke des Lüfters eine gute Figur. Während gerade günstige China-Beamer wie der Blitzwolf BW-V6 (Testbericht) hier häufig negativ auffallen, arbeitet der Benq GV31 angenehm leise. Laut Herstellerangaben liegt die Lautstärke des Beamers im Betrieb bei 26 bis 28 dBA. Wir haben bei unserem Test in einer normalen Nutzungsumgebung ohne Schallisolierung einen Wert von knapp 30 dBA gemessen. Damit ist der Beamer ab einem Abstand von circa 30 cm praktisch nicht mehr hörbar.
Der Benq GV31 liefert bei einem Abstand zwischen 80 cm und 3,20 m zur Projektionsfläche per Autofokus ein stets scharfes Bild. Die Trapezkorrektur passt das Bild so an, dass es in einem Winkel von bis zu 40 Grad in jede Richtung gleichmäßig auf der Leinwand erscheint. In der Praxis funktioniert das sehr gut. Per Knopfdruck auf die Fernbedienung erkennt die Linse die jeweiligen Umgebungsbedingungen und erzeugt ein Bild, das auch an den Rändern hoch auflöst und mit guter Farbtiefe auffällt.
Die native Auflösung des Benq GV31 liegt bei 1080p, wodurch das Bild auch bei großen Diagonalen bis 100 Zoll scharf bleibt und sich auch Schrifteinblendungen wie Untertitel gut ablesen lassen.
Die Helligkeit des Beamers kann größtenteils überzeugen: Der Hersteller gibt die Leuchtkraft der integrierten LED-Lampe mit 300 ANSI-Lumen an. Im Vergleich mit anderen mobilen und akkubetriebenen Beamern rangiert der GV31 damit zwar eher im unteren Bereich, die Helligkeit reicht für etwas abgedunkelte Räume mit leichtem Tageslichteinfall aus. Das beste Bild erreicht man freilich in komplett abgedunkelter Umgebung.
Wegen der ausreichenden, aber nicht überragenden Helligkeit eignet sich der Benq GV31 letztlich nicht für jede Umgebung. Wer den Beamer unterwegs, beispielsweise auf Reisen nutzen möchte, muss unter Umständen kleinere Abstriche bei der Bildqualität in Kauf nehmen, wenn die Umgebungsbedingungen keine ausreichende Abdunkelung zulassen.
Der Benq GV31 Mini-Beamer kostet aktuell bei Amazon 484 Euro. Als Alternative empfehlen wir den Xgimi Halo+ (Testbericht). Er ist etwas leichter und kompakter als der GV31 und hat ebenfalls Google Chromecast sowie Android 10. Zwar ist der Xgimi Halo+ etwas teurer als der Benq GV31, gibt Full-HD-Inhalte dafür aber auch mit stolzen 900 ANSI-Lumen wieder, was ihn besonders für hellere Umgebungen interessant macht.
Auf dem Papier klingt der Benq GV31 ein wenig wie eine Eier legende Wollmilchsau. Chromecast, Airplay, Widevine, das 2.1-Soundsystem mit Option zur Musikwiedergabe via Bluetooth und die hohe Flexibilität dank des integrierten Akkus machen den Beamer zu einem Allrounder für die mobile Nutzung.
Abstriche muss man vor allem bei der Helligkeit machen. Denn mit 300 ANSI-Lumen rangiert der GV31 eher im unteren Segment. Wer höhere Anforderungen an die LED-Lampe stellt, kann sich alternativ den Xgimi Halo+ (Testbericht) anschauen, der ebenfalls eine native Auflösung von 1080p bietet und bis zu 900 ANSI-Lumen leistet. Dafür kostet er aber auch mehr und bietet keinen nativen Netflix-Support.
Nutzer, denen der Benq GV31 noch zu teuer ist und die auch mit einer Auflösung von 480p leben können, empfehlen wir stattdessen den Blitzwolf BW-VT2 (Testbericht). Dieser Akku-Beamer kostet deutlich weniger, bietet aber dennoch ein erstaunlich helles und scharfes Bild für seinen günstigen Preis.
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