Philips AC3421: Luftreiniger mit CADR 300 m³/h und Luftbefeuchter mit 650 ml/h Befeuchtungsrate.
Der Philips Pure Protect Water AC3421 reinigt nicht nur die Luft, sondern kann sie auch befeuchten. Wie gut der Luftreiniger in der Praxis funktioniert, zeigt der Test.
Philips kombiniert beim Pure Protect Water einen Luftreiniger mit einer Leistung von 300 300 m³/h (CADR, Clean Air Delivery Rate) mit einem Luftbefeuchter mit einer Befeuchtungsrate von 650 ml/h. Für letzteres bietet das Gerät einen 3,2 l großen Wassertank. Damit bei der Befeuchtung keine Bakterien durch einen verschmutzten Wasserbehälter in die Luft geschleudert werden, verbaut Philips einen Filter, der diese herausfiltert. Das hat sich der Hersteller nicht nur durch ein unabhängiges Labor bestätigen lassen, sondern demonstriert das anhand eines einfachen Experiments mit blau gefärbtem Wasser. Gegenüber einem herkömmlichen Standard-Ultraschallgerät verfärbt sich die Luft beim Philips-Gerät nicht blau, sondern bleibt klar.
Für die Reinigung der Luft von Schadstoffen wie Feinstaub, Pollen und Viren nutzt Philips seine bewährte Drei-Schichten-Filterung mit Vorfilter, Hepa-Filter und Aktivkohle.
Gesteuert wird der Philips Pure Protect Water AC3421 direkt am Gerät, das auf der Oberseite mehrere Touch-Schalter bietet. Mehr Optionen bietet allerdings die Air+-App, mit der man Zeitpläne erstellen und zusätzliche Betriebsmodi einstellen kann.
Wie gut der Philips Pure Protect Water AC3421 in der Praxis funktioniert, zeigt der Testbericht.
Im Unterschied zu den Luftreinigern AC3033/10 und AC2889/10 setzt Philips beim 2-in-1-Modell Pure Protect Water AC3421 auf ein neues Design. Das Trilubular-förmige (Dreieck-Rund) Gehäuse fällt mit einem Durchmesser von 28,5 cm und einer Höhe von 52 cm deutlich kompakter aus als beim Philips AC3033 mit ähnlich großem Durchmesser und einer Höhe von knapp 65 cm. Unterschiede gibt es auch bei der Luftströmung: Die gereinigte Luft wird beim neuen Gerät nicht mehr nach oben abgeführt, sondern zur Seite. Das hat den Vorteil, dass die Gehäuseoberseite beim AC3421 vollständig geschlossen ist, sodass keine Gegenstände mehr ins Gehäuseinnere fallen können. Wer Kinder im Haushalt hat, wird diesen Schutz zu schätzen wissen.
Die obere Abdeckung ist etwas abgesetzt vom Gehäuse angebracht und bietet an den Seiten einen umlaufenden LED-Streifen, der aber verdeckt montiert ist. Der LED-Streifen sorgt für eine indirekte Beleuchtung, die entweder die Luftqualität mit verschiedenen Farben (PM2.5>12: Blau, 13–35: Blau-Violett, 36–55: Violett-Rot, >55: Rot) signalisiert oder als Stimmungsleuchte in einem warmen Weißton erstrahlt. Letzterer erscheint aufgrund der Spiegelung durch das Gehäuse in Gold. Sehr schick. Ansonsten ist das Gehäuse unseres Testmodells in Anthrazit lackiert. Der Luftreiniger ist in Form des AC3420 aber auch mit weißer Lackierung erhältlich.
Das Gehäuse besteht ansonsten durch luftdurchlässige Plastikstreben. Dahinter verbergen sich im oberen Bereich der Drei-Schicht-Hepa-Filter zur Luftreinigung, während sich unten der 3,2 l große Wassertank, der die Luftfeuchtigkeit bis zu 15 Stunden regulieren kann. Zwischen Filter und Wassertank sitzt in der Mitte der Ventilator, der gleichzeitig die befeuchtete Luft aus dem Wassertank und die gereinigte vom Filter rundherum seitlich verteilt.
Anders als beim Philips AC3033/10, dessen Filter erst nach etwa drei Jahren gewechselt werden muss, fällt die Lebensdauer der Filter beim AC3421 jedoch kürzer aus. Der Drei-Schicht-Hepa-Filter (FY3400/30) für rund 40 Euro hält nur maximal 12 Monate, während der Luftbefeuchterfilter (FY3401/00) für 20 Euro bereits nach 6 Monaten gewechselt werden muss. Die tatsächliche Nutzungsdauer ist abhängig vom Verschmutzungsgrad der Luft sowie der Dauer des Gebrauchs.
Strom erhält der Luftreiniger über ein etwa 1,8 m langes Kabel, das mit dem Netzteil fest verbunden ist und im Bodenbereich des Luftreinigers seitlich eingesteckt wird. An der Rückseite sitzen im oberen Bereich hinter einer Abdeckung verschiedene Sensoren, die Feinstaub nach PM2.5, Temperatur und Luftfeuchte erfassen.
Gegenüber dem Philips-Luftreiniger Philips AC3033/10 (Testbericht) kann das Multifunktionsgerät in puncto Reinigungsleistung nicht mithalten. Während der AC3033 eine Clean Air Delivery Rate (CADR) von 520 m³/h bietet, schafft der AC3421 nur eine Clean Air Delivery Rate (CADR) von 300 m³/h. Daher wird er laut Hersteller auch nur für eine Raumgröße von bis zu 78 m² empfohlen, während der AC3033 für Räume bis 135 m² geeignet ist.
Grundsätzlich sollte man die Raumgrößenempfehlungen der Hersteller in etwa halbieren, da sich diese Angaben meist auf den stärksten Betriebsmodus mit der größten Lautstärke beziehen. In der Praxis dürften die meisten Anwender diesen aufgrund der großen Lautstärke jedoch meiden.
Neben diesen technischen Daten wird der Unterschied der Geräte aber noch an einem anderen Wert deutlich: Während der AC3033 innerhalb von sechs Minuten die Luft in einem 20 m² großen Raum komplett reinigt, dauert es mit dem AC3421 mit 10 Minuten deutlich länger.
Noch mehr Konfigurationsoptionen stehen über die Philips-App Air+ (früher Clean Home+) parat. Sie übernimmt bei der Ersteinrichtung die Koppelung des Geräts mit dem heimischen WLAN. Unterstützt werden wie bei vielen anderen Smart-Home-Komponenten allerdings nur die reichweitenstarken 2,4-GHz-Netze. Die Einrichtung ist nach wenigen Minuten abgeschlossen und erfordert nicht einmal eine Registrierung (siehe Bildergalerie). Wer allerdings den Luftreiniger von unterwegs steuern möchte, kommt um eine Registrierung nicht herum.
Als Betriebsmodi stehen Auto-, Mittel-, Turbo- und Ruhemodus zur Auswahl. Auto- und Ruhemodus können zudem noch erweitert werden. In der Einstellung Auto+ versucht der Luftreiniger mit Methoden der Künstlichen Intelligenz, seinen Betrieb in Hinblick auf Energieeffizienz zu optimieren. Hierbei werden nicht nur die Daten der internen Sensoren verwendet, sondern auch Outdoor-Daten, die Philips vermutlich über öffentlich zugängliche Messstationen erlangt. Der Allergie-Ruhemodus erhöht die Leistung des Standard-Ruhemodus, bleibt dabei aber dennoch leise.
Die meisten Nutzer dürften sich für den Automatik- respektive Auto+-Modus entscheiden, während der Ruhemodus oder Allergie-Ruhemodus hauptsächlich dann gewählt wird, wenn man den Luftreiniger etwa während der Nacht im Schlafzimmer betreibt. Bei ausgeschalteter Beleuchtung schaltet sich in dieser Betriebsart das Display auf der Oberseite bis auf das Licht-Symbol komplett aus.
Damit man die unterschiedlichen Betriebsarten nicht manuell auswählen muss, können Anwender in der Air+-App Zeitpläne erstellen.
Der Bildschirm zeigt die Feinstaubbelastung nach PM2.5 an und informiert über verschiedene Betriebsdaten wie WLAN- und App-Koppelung, Luftfeuchteregulierung und aktiver Modus. Sollte das Wasser im Tank aufgebraucht sein, leuchtet das Wassersymbol orange.
Der Automatikmodus reagiert unmittelbar mit Erhöhung der Lüfterdrehzahl, sobald durchs Zubereiten von Speisen die Feinstaubbelastung oder der Anteil flüchtiger organischen Verbindungen (VOC, Volatile Organic Compounds) steigt. Dementsprechend steigt das Betriebsgeräusch des Luftreinigers stark an. Mit maximal 51 dB ist es aber nicht so laut wie bei manch anderem Gerät. Der AC3033 ist mit 56 dB ein gutes Stück lauter. Eine Erhöhung des Schalldruckpegels um 10 dB wird als Verdoppelung der Lautstärke wahrgenommen. Sinkt die Feinstaubbelastung, dreht auch der Lüfter wieder mit niedrigeren Umdrehungszahlen. Im Ruhemodus bleibt das Gerät mit 16,5 dB angenehm leise. Selbst im Schlafzimmer dürften die meisten das Betriebsgeräusch als nicht störend empfinden.
Im Test überzeugt der Philips AC3421 mit einer effizienten Reinigungsleistung. Der Luftreiniger hat Kochgerüche zuverlässig beseitigt und die Feinstaubbelastung zügig reduziert. Klar ist aber auch, dass er in dieser Disziplin nicht mit dem AC3033 mithalten kann und deutlich länger benötigt. Das konnten wir auch anhand des Air-Q-Luftqualitätsmessers (Bestenliste), der die Luft mithilfe von 14 Sensoren analysiert, nachvollziehen. Wie der Mitbewerb tut sich aber auch der AC3421 bei der Beseitigung von flüchtigen organischen Verbindungen eher schwer. Hier dauert es teilweise sehr lange, bis ein Effekt beobachtet werden kann. Ganz ohne Lüften kommt man halt auch mit dem besten Luftreiniger nicht aus.
Glücklicherweise wurde während der Testperiode die Luft wetterbedingt sehr trocken, sodass wir die Leistungen des Philips Pure Protect Water AC3421 praxisnah überprüfen konnten. Bei einer Luftfeuchte von um die 30 Prozent hat das Gerät einige Stunden benötigt, bis es die Ziel-Luftfeuchte von 50 Prozent in einem etwa 30 m² großen Raum erreicht hat. Anschließend konnte der AC3421 dieses Niveau aber halten.
Im Ruhemodus benötigt der Philips AC3421 knapp 3 Watt. Bei maximaler Lüfterstufe haben wir 36 Watt gemessen und im Standby bei aktivierten Sensoren 1,1 Watt.
Smart-Home-Anwender können den Philips-Luftreiniger mit einer leistungsfähigen Smart-Home-Zentrale (Bestenliste) wie Homey Pro (Testbericht) oder Home Assistant (Testbericht) verwenden (siehe Bildergalerie) und ihn damit noch effizienter steuern. So lässt er sich beispielsweise mit anderen Geräten wie Bewegungsmelder oder LED-Leuchten koppeln, sodass er nur dann in Betrieb geht, wenn sich eine Person in einem Raum aufhält oder das Licht eingeschaltet ist.
Wem die Automatikmodi zu laut oder zu wenig effizient sind, kann den AC3421 auch mit Daten des leistungsfähigen Luftgütesensors Air-Q oder anderen smarten Sensoren füttern. Schließlich sammelt das Gerät mit 14 Sensoren deutlich mehr Informationen über die Luftqualität als der Luftreiniger selbst.
Tipp: Für die Koppelung mit Home Assistant oder Homey Pro ist allerdings die IP-Adresse des Geräts nötig. Da die Air+-App diese nicht preisgibt, sondern nur die MAC-Adresse verrät, muss man die IP-Adresse entweder mithilfe des verbundenen WLAN-Routers oder mit IP-Tools wie Angry IP Scanner (Heise Download) anhand der MAC-Adresse ermitteln.
Eine Steuerung per Sprache, etwa über Amazon Alexa oder Google Assistant, unterstützt der AC3421 hingegen nicht. Auch Homekit-Anwender können den Philips-Luftreiniger standardmäßig nicht steuern.
Der Philips Pure Protect Water AC3421 kostet wie das Modell in Weiß (AC3420) regulär 350 Euro. Aktuell ist das anthrazitfarbene Modell für 300 Euro erhältlich. Für Ersatzfilter muss man knapp 60 Euro kalkulieren.
Der Philips Pure Protect Water AC3421 überzeugt im Test nicht nur als Luftreiniger, sondern kann auch dank des integrierten Luftbefeuchters für ein angenehmes Raumklima sorgen. Im Ruhemodus geht er dabei sehr leise zu Werke, sodass er selbst im Schlafzimmer eingesetzt werden kann. Und selbst die maximale Lautstärke bleibt erfreulicherweise relativ niedrig. Auch dem Auge schmeichelt das Gerät: Das formschöne Gehäuse gepaart mit der indirekten Beleuchtung ist ein echtes Highlight. Insofern können wir den Philips Pure Protect Water AC3421 all jenen empfehlen, die in mittelgroßen Räumen bis etwa 40 m2 die Luft reinhalten und die Luftfeuchte im gesunden Bereich halten wollen und dabei auch die Ästhetik im Blick haben.
Smart-Home-Enthusiasten geraten nicht nur wegen des schönen Anblicks in Verzückung, sondern sind vorrangig wegen der guten Integrierbarkeit in Smart-Home-Zentralen wie Homey Pro und Home Assistant begeistert. Damit können sie den Philips-Luftreiniger in Kombination mit anderen Smart-Home-Komponenten für Automatisierungen nutzen.
Für größere Räume raten wir aufgrund der auf 300 m³/h begrenzten Clean Air Delivery Rate (CADR) aber zu einem leistungsstärkeren Gerät. Wenn eine Luftbefeuchtung keine Rolle spielt, kommen dafür etwa der Philips AC3033 oder der AC4236 infrage. Letzterer bietet eine CADR von 610 m³/h und ist aktuell mit einem Preis von 250 Euro so günstig wie nie.
Affiliate-Information
Bei den mit gekennzeichneten Links handelt es sich um Provisions-Links (Affiliate-Links). Erfolgt über einen solchen Link eine Bestellung, erhält TechStage eine Provision. Für den Käufer entstehen dadurch keine Mehrkosten.