Dyson V15 Detect
Stefan schrieb schon während seines Studiums für ein kleines Printmagazin im Ruhrpott Spieletests und kam durch glückliche Fügung nach Berlin. Dort arbeitete er anfangs als Redakteur, später dann als leitender Testredakteur insgesamt fast 15 Jahre beim Mobilfunkmagazin areamobile.de. Nach so langer Zeit ist er nun froh, bei Heise Bestenlisten by TechStage zusätzlich auch über Roboter aller Art, eBikes, Balkonkraftwerke mit und ohne Speicher, Lautsprecher, Modellflugzeuge und allerhand andere technische Spielereien schreiben zu können.
Der beste Akkusauger ist leider auch der teuerste. Das bedeutet aber nicht, das nicht auch günstigere Modelle gut sein können, wie unsere Top 10 der besten Akkusauger aus unseren Tests zeigt.
Staubsaugen nervt. Vor allem mit einem Kabel-Staubsauger. Denn das ewige Umstecken des Stromkabels bei größeren Reinigungsflächen unterbricht ständig den Arbeitsfluss, außerdem sind die Geräte schwer und unhandlich. Saugroboter sind auch nicht immer eine Lösung. Immerhin: Durch die Nutzung von Saugrobotern kann man vielleicht nicht ganz auf händisches Staubsaugen verzichten, aber zumindest lässt sich mit guten Modellen das Reinigungsintervall deutlich vergrößern. Die besten Saugroboter aus unseren Tests haben wir in dieser Top 10 zusammengefasst.
Dysons neuester Akkusauger heißt V15 Detect. Er punktet mit hoher Saugkraft, macht Schmutz per Laser sichtbar und misst zudem die Anzahl der Staubpartikel.
Was die reine Saugkraft angeht, macht Dyson niemand etwas vor. Zudem gibt es beim neuen Modell einige Neuerungen, die vielleicht nicht unbedingt zwingend nötig sind, aber zumindest Alleinstellungsmerkmale darstellen und für den ein oder anderen sicherlich hilfreich wären. Insgesamt liefert Dyson damit den stärksten Akkusauger ab, den wir bislang getestet haben. Nur der Preis ist dann doch etwas happig.
Neben Dyson gehört auch Samsung zu den Anbietern mit den besten Akkusaugern. Der neue Bespoke Jet AI perfektioniert viele Bereiche des Vorgängers und punktet mit Absaugstation, KI und App.
Der Samsung Bespoke Jet AI wurde in erster Linie im Detail verbessert. Insgesamt macht ihn das aber klar besser als den Bespoke Jet (Testbericht), da einfach an so vielen Ecken und Enden gefeilt wurde. Nachholbedarf gibt es bei der Kommunikation des Herstellers, welcher Lieferumfang denn nun bei welchem Modell genau dabei ist und auch das etwas umständliche Abstellen des Saugers in der Absaugstation „von hinten“ bietet Optimierungspotenzial.
Xiaomi baut vom Auto bis hin zu Robotern fast alles, was mit Elektronik zu tun hat – auch Akkusauger. Das neueste Modell ist der G20 Max, der mit hoher Saugleistung und gutem Preis-Leistungs-Verhältnis punkten will.
Der Xiaomi G20 Max Akkusauger überzeugt durch gute Saugleistung und besonders leises Arbeiten. Außerdem wirkt er hochwertig. Die Anti-Haarverwicklungstechnik funktioniert gut und der spezielle Haustieraufsatz machen den Sauger besonders attraktiv für Tierbesitzer – sofern der Mitbewohner Kämmen damit zulässt. Die LED-Bodenbürste ist hilfreich und insgesamt bietet der Xiaomi G20 Max ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Ganz kommt man also nicht um eigenes Staubsaugen herum, gerade in den Ecken haben Saugroboter so ihre Schwierigkeiten. Eine deutliche Erleichterung beim Saugen sind allerdings Akkusauger: Sie sind leicht, sparen das ständige Umstecken des Kabels und sie sind inzwischen ähnlich saugstark wie Kabelsauger. Möglich macht das teilweise eine andere Technik und Herangehensweise dieser Modelle. Wir verraten weiter unten, worauf es beim Kauf ankommt und zeigen zuvor die besten Modelle aus unseren Tests.
Dysons neuester Akkusauger heißt V15 Detect. Er punktet mit hoher Saugkraft, macht Schmutz per Laser sichtbar und misst zudem die Anzahl der Staubpartikel.
Dysons neuester Akkusauger heißt V15 Detect. Er punktet mit hoher Saugkraft, macht Schmutz per Laser sichtbar und misst zudem die Anzahl der Staubpartikel.
Dyson ist ein Name auf dem Markt für Akkusauger, der für starke Saugkraft, aber auch für hohe Preise steht. Während Konkurrenz wie Samsung mit dem Jet 90 (Testbericht) mit toller Zusatzausstattung wie der automatischen Absaugvorrichtung oder einem Wischaufsatz punktet, setzt Dyson eher auf Standardaufsätze – bis jetzt. Denn der V15 bietet unter anderem eine Hartbodenbürste mit Laser, um Staub sichtbar zu machen. Außerdem zeugt der Sauger über ein Display an, wie viele Schmutzpartikel welcher Größe er eingesaugt hat. Spielerei oder sinnvolles Feature?
Grundsätzlich gibt es den Dyson V15 Detect in drei Versionen: Absolut, Absolut Extra und Complete Extra. Der Unterschied liegt ausschließlich im Lieferumfang. Unser Testexemplar ist die Version Absolut, also die günstigste Variante. Sie umfasst die Tourque-Drive-Bodendüse, die Slim-Fluffy-Laser-Bodendüse, die neue Haardüse, eine harte und eine weiche Bodenbürste, eine Kombi-Zubehördüse, den Flex-Adapter, die Fugendüse und eine Wandhalterung samt Ladegerät. Als einzige Version hat die einfache Absolut-Ausstattung eine Zubehörhalterung für das Saugrohr dabei. Bei Absolute Extra ist zudem eine Standhalterung dabei, die Complete Extra-Version kommt zudem mit einem zweiten Wechselakku.
Unser größter Kritikpunkt an dieser Stelle: Auf der Herstellerseite ist ein direkter Vergleich der unterschiedlichen Versionen nur kompliziert zu finden. Zusammen mit dem Umstand, dass die teuerste Version nicht wirklich alles an verfügbarem Zubehör im Lieferumfang hat (es fehlen die Zubehörhalterung und offenbar die Fugendüse), könnte man fast meinen, dass Dyson nicht an Transparenz interessiert ist und versucht, von dieser Unübersichtlichkeit zu profitieren. Nötig hat das Unternehmen das sicherlich nicht.
Wer die Worte „Qualität“ und „Kunststoff“ nicht ruhigen Gewissens in einem Satz unterbringen kann, wird auch bei Dyson nicht glücklich. Denn wie bei der Konkurrenz besteht auch der V15 Detect komplett aus diesem Material. Hinzu kommt der Umstand, dass Dyson im Gegensatz zu Samsung nicht auf ein zurückhaltendes, „edles“ Design Wert legt, sondern mittels auffälliger Form und Farbvielfalt eine deutlich extrovertiertere Designsprache wählt. Kritiker könnten behaupten, dass selbst das Topmodell des britischen Herstellers damit wie ein Kinderspielzeug aussehe, das versucht, eine Laserkanone zu imitieren. Von Spielzeug ist aber weder bei der Verarbeitungsqualität die Rede noch beim Gewicht: über 2,7 Kilogramm wiegt der Sauger.
Der Rest ist ähnlich wie bei der Konkurrenz: Es gibt einen Pistolengriff für den Nutzer, an dessen unterem Ende der wechselbare Akku eingeklickt wird. Über der Hand befinden sich dann Motoreinheit samt Schmutzbehälter. Auffällig sind drei Dinge: Der „Abzug“ zum An- und Ausschalten muss dauerhaft gedrückt werden, er rastet nicht ein. Über der Hand, also am hinteren Ende des Saugers, platziert Dyson ein dem Nutzer zugewandtes Farb-Display samt Knopf. Und zu guter Letzt fallen die auffällig in Goldgelb gefärbten Ausbuchtungen am Übergang von Motor zum Schmutzbehälter auf, die dem Sauger ein Turbinen-artiges Aussehen verleihen.
Vom Design abgesehen, das ohnehin immer Geschmackssache ist, macht der Dyson V15 Detect einen langlebigen Eindruck. Etwas überrascht hat uns die etwas wackelige Verbindung der Teleskopstange mit Bürstenkopf zum eigentlichen Gehäuse, das bekommt mancher Konkurrent noch eine Spur besser hin. Wer einmal einen Akkusauger in der Hand hatte, macht sich darüber trotz anfänglicher Skepsis aber keine anhaltenden Sorgen.
Das vermeintlich hohe Gewicht von fast 3 Kilogramm ist beim Betrieb kaum zu spüren. Gerade mit aufgestecktem Saugrohr zur Bodenreinigung ruht ein Großteil des Gewichts ohnehin darauf, entsprechend dürfte sich kaum jemand beschweren. Hinzu kommt die Leichtigkeit, mit der ein Richtungswechsel der Bodendüsen möglich ist – das Handling ist tadellos. Als störend empfinden wir hingegen den bereits erwähnten Umstand, dass die Power-Taste dauerhaft gedrückt bleiben muss, da sie nicht automatisch arretiert. Dieser Umstand ist nicht neu, fast alle Dyson-Produkte sind so ausgelegt. Der Umstand aber, dass es nachrüstbare Kunststoffkonstrukte gibt, die für wenig Geld so eine Einrastfunktion nachrüsten, sollte Dyson eigentlich zeigen, dass der Bedarf dafür groß ist. Wirklich schlimm fanden wir das im Test aber nicht, zumal man mit einem Akkusauger nicht zwingend eine Stunde am Stück arbeiten wird.
Als nächstes ist uns der vergleichsweise hohe Geräuschpegel des Dyson V15 Detect aufgefallen, der vom Gebläsemotor und auf Hartboden noch mehr von der Torque-Drive-Bodendüse ausgeht. Bis zu 77 Dezibel haben wir aus einem Meter Abstand gemessen, der Samsung Jet 90 kommt selbst im Turbomodus nur auf 72 Dezibel.
Wenn der V15 erst einmal in Betrieb ist, fällt schnell das Display positiv auf. Neben der verbleibenden Akkulaufzeit in Minuten und Sekunden wird hier zudem die Saugstufe angezeigt, die über den silbernen Knopf unter dem Display gewählt wird. Sie steht normalerweise auf Automatik, der Sauger passt die Saugleistung dabei nach eigenem Ermessen an. Eine Anhebung geschieht vorwiegend auf Teppich und erscheint auch nur hier wirklich sinnvoll.
Hauptaufgabe des Displays ist allerdings dem Namen „Detect“ nach die Anzeige eines kleinen Balkendiagramms, das live die Anzahl der eingesaugten Schmutzpartikel anzeigt. Dabei unterscheidet der Sauger nach Teilchen größer 10, 60, 180 und 500 µm. Als Beispiel für die unterschiedlichen Größen gibt Dyson Allergene, mikroskopischen Staub, Staubmilben und Zucker an. Die meisten aufgesaugten Teilchen entstammen grundsätzlich der ersten Kategorie, wer seine Matratze absaugt, wird aber tatsächlich einen überproportionalen Anstieg des dritten Wertes feststellen. Ist das jetzt motivierend oder eher ekelig? Das müssen Interessenten wohl für sich selbst entscheiden. Kaufentscheidend ist dieses Feature sicherlich nicht, aber es bietet in unseren Augen immerhin einen zufriedenstellenden Mehrwert zu anderen Modellen des Herstellers und der Konkurrenz.
Zum Namen „Detect“ passt auch die sogenannte Slim-Fluffy-Laser-Bodendüse. Sie ist ausschließlich für Hartboden gedacht und illuminiert den Bereich vor der Düse mittels eines grünen Lasers. So macht Dyson vor dem Bürstenkopf befindlichen Staub und sonstigen Schmutz tatsächlich sichtbarer, vorrangig in nicht tageshell erleuchteter Umgebung. Auch hier bleibt die Frage nach dem tatsächlichen Mehrwert, schließlich saugt man normalerweise einen Raum möglichst flächendeckend und würde feinen Schmutz auch dann entfernen, wenn man ihn nicht zuvor sehen kann. Aber auch hier gilt wieder: Nettes Feature und ein Alleinstellungsmerkmal, aber nicht zwingend nötig. Wer einen V8 oder V11 besitzt, der kann die Laser-Düse aber bedenkenlos für sein älteres Modell nachkaufen.
Das gilt auch für die ebenfalls neue Haardüse mit konisch geformter Borstenwalze. Durch die Form sollen lange Haare nicht mehr an der Bürste hängen bleiben, sondern zur Seite hin abgestreift werden – das funktionierte im Test hervorragend. Leider ist diese Bürste deutlich kleiner als die großen Bodendüsen, entsprechend dauert das Absaugen des Sofas etwas länger. Übrigens steht auch auf der Torque-Drive-Bodendüse „Anti Tangle“, angeblich verheddern sich hier also ebenfalls keine Haare. Das funktioniert hier aber nur bedingt – wie bei anderen Herstellern auch.
Alle zuvor genannten Bedenken verschwinden, sobald der Sauger in Aktion tritt. Hartboden ist natürlich keine Herausforderung, hier wird Schmutz problemlos beseitigt. Schwieriger ist das auf Teppich und hier schlägt die Sternstunde des Dyson V15 Detect. Fühlt sich schon der Samsung Jet 90 (Testbericht) beim Absaugen von Auslegeware gut an und auch ein Roborock H7 (Testbericht) erfüllt seine Aufgabe nicht schlecht, so befindet sich der Dyson-Akkusauger in ganz anderen Sphären. Er scheint in Kombination mit der Torque-Drive-Bodendüse Teppich nicht einfach nur abzusaugen, sondern ihn umzugraben, in seine mikroskopisch kleinen Einzelteile zu zerlegen und anschließend wieder zusammenzusetzen. Als Resultat bleibt bei einem scheinbar sauberen Teppich eine Staub- und Flusenmenge im 770 ml großen Schmutzbehälter zurück, die fast schon erschreckend ist. Zumindest erging es uns in der gewohnten Testumgebung so, die regelmäßig von Saugrobotern abgefahren wird und als Habitat nicht nur für Menschen, sondern auch für (Langhaar)Katzen dient.
Zugutekommt dem Dyson V15 Detect hier sicherlich die hohe Saugkraft von 240 Airwatts, an die kein anderer Akkusauger unserer bisherigen Tests herankam. Der Unterschied ist daher gewaltig. Selbst die Königsdisziplin – weiße Katzenhaare auf schwarzen Teppichquadraten – bewältigt die Kombination aus starker Saugkraft und hervorragender Motorbürste beinahe schon spielend. Das schaffte in dieser Einfachheit bislang kein anderer Akkusauger. Einzige Einschränkung ist hier wie bei fast allen Modellen die Motorbürste, die sich gerade auf hochflorigem Teppich arg quält und sogar zum vollständigen Halt kommen kann. Dafür bietet die Torque-Drive-Bürste die Möglichkeit, den erzeugten Unterdruck innerhalb der Bürste mechanisch anzupassen.
Die anschließende Entleerung des Schmutzbehälters klappt von Dyson gewohnt einfach. Über einen roten Schieberegler bewegt der Nutzer den kompletten Behälter nach vorn und schiebt so überwiegend verlässlich auch lose eingeklemmten Schmutz verlässlich in den Mülleimer. Wer den Behälter allerdings zu stark füllt und dessen Inhalt dadurch komprimiert, muss auch bei Dyson mit den Fingern nachhelfen. Störend ist außerdem der Umstand, dass zum Entleeren immer vorher eine aufgesteckte Düse oder das Saugrohr entfernt werden muss. Eine Absaugstation wie beim Samsung Jet 90 (Testbericht) oder dem Nachfolger Samsung Bespoke Jet fehlt bei Dysons günstigster Version Absolute hingegen, die gibt es erst bei den beiden teureren Varianten. Manches – etwa ein Modul ähnlich dem Wischaufsatz von Samsung – gibt es zudem von Drittfirmen, etwa bei Amazon.
Der Akku des Dyson V15 Detect leistet 3600 mAh und ist problemlos wechselbar. Bei den größeren Ausstattungspaketen ist ein Ersatzakku wie beim Konkurrenten aus Korea mit dabei. Die Saugzeit mit einem der Powerpacks gibt der Hersteller mit bis zu 60 Minuten an. Wer auch einige Teppiche im Haushalt hat, wird eher Richtung 20 bis 30 Minuten im Automatikmodus kommen – was wir für ausreichend halten.
Die UVP des Herstellers liegt für die günstigste Version Dyson V15 Detect Absolute bei 749 Euro, der Absolute Extra kostet 799 Euro und der Complete Extra 879 Euro. Zubehör und Ersatzteile bekommt man beim Hersteller oder alternativ bei anderen Anbietern wie Amazon.
Zugegeben: Über das Design des Dyson V15 Detect kann man streiten und es gibt auch vom Hersteller keine Wischaufsätze oder Absaugstationen. Aber was die reine Saugkraft angeht, macht Dyson niemand etwas vor. Zudem gibt es beim neuen Modell einige Neuerungen, die vielleicht nicht unbedingt zwingend nötig sind, aber zumindest Alleinstellungsmerkmale darstellen und für den ein oder anderen sicherlich hilfreich wären. Insgesamt liefert Dyson damit den stärksten Akkusauger ab, den wir bislang getestet haben. Nur der Preis ist dann doch etwas happig.
Alternativen wären der Samsung Jet 90 (Testbericht), der mit guter, wenngleich etwas schwächerer Saugkraft daherkommt, aber mehr Zubehör bietet. Günstiger und trotzdem gut wird es mit dem Roborock H7 (Testbericht). Oder soll gleich ganz automatisch gesaugt werden? Dann hilft ein Blick in unsere Top 10 der besten Saugroboter oder in unseren Ratgeber zum Thema.
Neben Dyson gehört auch Samsung zu den Anbietern mit den besten Akkusaugern. Der neue Bespoke Jet AI perfektioniert viele Bereiche des Vorgängers und punktet mit Absaugstation, KI und App.
Neben Dyson gehört auch Samsung zu den Anbietern mit den besten Akkusaugern. Der neue Bespoke Jet AI perfektioniert viele Bereiche des Vorgängers und punktet mit Absaugstation, KI und App.
Samsung hat sein Spitzen-Lineup an Akkusaugern mit Modellen wie dem Jet 90 (Testbericht) und dem Bespoke Jet (Testbericht) aus dem vergangenen Jahr kontinuierlich verbessert. Bei der reinen Saugleistung sind die jeweiligen Modelle auf Augenhöhe mit Marktführer Dyson, dessen aktuelles Topmodell V15 Absolute (Testbericht) bei uns sehr gut abschnitt und inzwischen um die Submarine-Version mit aktivem Wischkopf ergänzt wurde. Ein Test dazu folgt demnächst. Vorteil von Samsungs Topmodell war schon im vergangenen Jahr die Absaugstation, die gleichzeitig als Abstellvorrichtung für den Sauger dient und den zuvor aufgesaugten Schmutz direkt und fast ohne menschliches Zutun hygienisch und staubfrei in einen gesonderten Beutel absaugt. Etwas Vergleichbares fehlt Dyson. Außerdem will Samsungs aktuelles Spitzenmodell mit KI (künstlicher Intelligenz) und App-Steuerung punkten. Ob das reicht, um weiterhin ganz oben mitzuspielen oder sogar Dyson vom Thron zu stoßen, zeigt der Testbericht.
Am Design hat sich auf den ersten Blick im Vergleich zum Vorgänger Bespoke Jet (Testbericht) kaum etwas geändert. Diese Umschreibung dürfte in Laufe des Tests noch einige Male folgen – und ist dabei gar nicht böse gemeint. Denn grundsätzlich gibt es daran nichts auszusetzen. Statt das Rad neu zu erfinden, scheint Samsung den Vorgänger genau überprüft und auf Schwachstellen abgeklopft zu haben, um sie dann beim neuen Modell zu verbessern. Das fällt zwar beim Design eher wenig, aber auch hier auf. Wenig, weil man hier offenbar nicht viele Schwachpunkte ausgemacht hat, wie die starke Ähnlichkeit zeigt. Tatsächlich sehen auch wir hier recht wenig Verbesserungsspielraum. Im Detail wurde etwa die ohnehin schon bei den Vorgängern gute Stabilität und Passgenauigkeit weiter verbessert, sodass der Bespoke Jet AI zu keinem Zeitpunkt wackelig oder billig wirkt – trotz der überwiegenden Verwendung von Kunststoff.
Beibehalten hat man das Bedien-Layout. Im Gegensatz zu den Dyson-Modellen, bei denen man zwar ebenfalls einen Pistolengriff für die Handhabung hat, aber permanent mit dem Zeigefinger den Powerbutton gedrückt halten muss, fehlt dieser bei Samsung. Stattdessen drückt der Nutzer bei Samsung zum Starten einmal mit dem Daumen den Power-Knopf und der Sauger bleibt bis zur erneuten Betätigung an.
Welches System besser ist, dürfte auch viel mit Gewöhnung zusammenhängen – wir finden Samsungs Steuerung besser. Denn bei den Dyson-Modellen kommt man immer wieder ungewollt an die absichtlich mit sehr wenig Kraft auslösbare Powertaste, wenn man das Gerät nur umstellen will. Außerdem störte uns auf Dauer der Haltezwang – nicht ohne Grund gibt es auf zahllosen 3D-Druck-Seiten Aufsätze, die einmaliges Drücken wie bei Samsung ermöglichen.
Schön ist nach wie vor das aus Aluminium gefertigte Saugrohr, das sich in der Länge verstellen lässt und so eine bequeme Nutzung durch große und kleine Bediener erlaubt. Der Einstellungsspielraum reicht dabei von 574 bis 786 Millimeter Gesamthöhe des Saugers, wodurch der Tester mit mehr als 1,90 Meter Körpergröße damit genauso entspannt saugen konnte, wie andere Personen des Haushalts mit rund 1,70 Meter. Schade ist allerdings, dass zum Einhängen in die Aufbewahrungs- und Absaugstation das Saugrohr wieder mehr oder weniger zusammengeschoben werden muss – in ausgefahrenem Zustand passt der Bespoke Jet AI ansonsten schlichtweg von der Höhe her nicht auf die Station. Das hatten wir schon beim Vorgänger kritisiert, Samsung sah darin aber offensichtlich kein Verbesserungspotenzial – schade.
Gleiches gilt für die Positionierung des Saugers. Denn er kann nicht von vorn einfach und direkt auf die Station gehängt werden, sondern muss quasi von hinten auf das gestell bugsiert werden. Das ist unpraktisch und wirkt auf den ersten Blick unsinnig, allerdings erreicht Samsung dadurch, dass das Display des Saugers im aufrecht hängenden Zustand durch diese umständliche Aufstellung nach vorn zeigt. Durch die Drehung des Display-Inhalts kann der Nutzer also vor dem Gerät stehend das kleine Display sehen, das ansonsten vom Korpus und dem großen Akku des Modells verdeckt wäre.
Apropos Akku: Davon liegen im Lieferumfang gleich zwei – ein großer mit 3970 mAh und ein etwas kleinerer mit 2200 mAh. Beide lassen sich gleichzeitig geladen, einer im Sauger auf der Absaugstation, einer in einem externen, im Lieferumfang enthaltenen Ladegerät. Das ist praktisch und wer hier ein Haar in der Suppe sucht, dürfte bestenfalls die Farbgebung von Netzteil und Ladekabel bemängeln, deren Grauton nicht zum Schwarz passt, das alle anderen Halterungen ziert.
Etwas verwirrend ist die Kommunikation des Herstellers, welche Teile nun tatsächlich im Lieferkarton auf den Käufer warten. Auf der Übersichtsseite zum Samsung Bespoke Jet AI wird grundsätzlich alles Zubehör für den Sauger – also auch den Spray-Spinning-Sweeper-Aufsatz zum Wischen und die Slim-LED-Bürste für Hartböden – aufgezeigt. Klickt man oben auf der Übersichtsseite unter „Unsere Top-Angebote“ auf „Bespoke Jet AI“, kommt man auf eine Unterseite, auf der man dann allerdings die Version mit zusätzlicher Hartbodenbürste kaufen kann. Klickt man weiter unten auf der gleichen Unterseite allerdings auf den Kaufbutton unterhalb der Vergleichstabelle, wird man zum gleichteuren Paket mit Wischaufsatz anstelle des Slim-Bürste gelinkt. Wer auf der Übersichtsseite hingegen oben (wieder unter „Unsere Top-Angebote“) auf „Bespoke Jet AI“ mit dem deutlich kleiner dargestellten Zusatz „mit Sprach Spinning Sweeper Zusatz“ klickt, landet man stattdessen wieder bei der Version mit Slim-LED-Bürste.
Natürlich handelt es sich dabei um einen Fehler und die können nun einmal passieren. Ein weltweit agierender Megakonzern wie Samsung sollte da aber schon besser aufpassen, denn dieses Wirrwar verunsichert potenzielle Käufer und schreckt sie vielleicht sogar ab. Außerdem war es schon bei den Vorgängern schwierig, den Unterschied der damals verfügbaren Varianten auf einen Blick zu erkennen – ganz so, als wolle Samsung gar nicht, dass die Interessenten wirklich einfach und übersichtlich sehen können, was sie denn da kaufen. Schade, dass das beim neuen Modell nach wie vor nicht vernünftig gewährleistet ist.
Auch der Akkusauger Samsung Bespoke Jet AI kann ab sofort per App am Smartphone rudimentär bedient werden, zudem lassen sich bestimmte Parameter auslesen. Grundsätzlich klappt die Verbindungsaufnahme sehr einfach: Smartthings-App herunterladen, Account erstellen und schon findet die App von ganz allein den Sauger. Große Einschränkung hierbei: Während wir schon lange kein Problem mehr mit gemischten WLAN-Netzwerken aus 2,4 und 5 GHz hatten, weigerte sich der Bespoke Jet AI ausdrücklich, so einem gemischten Netzwerk beizutreten. Das geht im Jahr 2024 gar nicht mehr, erst recht nicht bei einem so teuren Produkt!
Letztlich verpassen Nutzer, die die App nicht verwenden wollen oder können, aber ohnehin nicht viel. Denn dort könnten sie nur den Ladezustand des Saugers sehen, außerdem den Status des Staubbehälters im Sauger. Ändern können sie zudem nur die voreingestellte Saugleistung (ab Werk „KI“) und die Intensität der Absaugung der Station. Weiterhin darf die Absaugung auch per App initiiert werden – das war es auch schon. Über einen zusätzlichen Dienst verspricht Samsung zudem, den Stromverbrauch des Saugers ersichtlich zu machen, ganz trauten wir dem Braten hinsichtlich der Genauigkeit der Angaben im Test aber nicht.
Im Test überzeugte uns der Samsung Bespoke Jet AI bis auf sehr wenige Ausnahmen. Abgesehen von der etwas unpraktischen Platzierung auf der Absaugstation, bei der der Sauger immer um die Station herum von hinten aufgehängt werden muss, empfanden wir den Akkusauger als handlich, stark und praktisch. Das Gerät wiegt nur knapp 2,8 Kilogramm, der Großteil davon wird zudem ohnehin über das Saugrohr auf den Bürstenkopf mit Rolle abgeleitet. Der Kraftaufwand, um den Sauger um Ecken zu zirkeln, ist zwar beim Dyson V15 (Testbericht) noch etwas geringer, stellt aber auch beim Samsung-Modell kein Problem dar. Stattdessen sorgen hier helle LEDs am Bürstenkopf für gute Übersicht auch in dunkler Umgebung und zeigen Schmutz direkt vor der Bürste deutlich auf.
Während des Betriebs haben wir nach anfänglichem Ausprobieren ausschließlich den sogenannten AI-Modus (englisch Artificial Intelligence – Künstliche Intelligenz) verwendet, der die benötigte Saugleistung selbstständig, schnell und mit wenig Zeitverzögerung den verschiedenen Untergründen anpasst. Wer etwa den Sauger kurz anhebt, bemerkt direkt ein Absenken der Motordrehzahl, beim Wechsel von Fliesen oder Laminat auf Teppich ist ein Anheben der Leistung zu bemerken. Das funktionierte im Test zuverlässig und gut.
Ob diese automatische Saugkraftanpassung tatsächlich den Begriff „Künstliche Intelligenz“ verdient, bleibt dahingestellt. Andere Modelle beherrschen diese Kunststücke schließlich teilweise auch, allerdings wird dabei weniger Wind um diese Funktion gemacht. Tatsächlich verspricht Samsung allerdings durch die KI-Funktion nicht nur bessere Reinigung, sondern auch weniger Stromverbrauch – ein für einen Akkusauger durchaus wichtiger Punkt.
Etwas problematisch finden wir das Verhalten der Active-Dual-Bürste, die für Hartboden und Teppich gleichermaßen geeignet sein soll. Während uns auf kurzem und mittellangem Teppichboden die Hartnäckigkeit der Motorbürste im Bürstenkopf überzeugte, die im Gegensatz zu manchem Konkurrenzprodukt kontinuierlich weiterdrehte, blieb sie auf längeren Brücken abrupt stehen und der Bürstenkopf gab schnelle Knackgeräusche von sich. Das klingt so, als würden Kunststoffzahnräder wegen des zu hohen Widerstands durch die Teppichhaare durchrutschen – das kann nicht gut für die Haltbarkeit sein. Auf höherem Teppich gleitet die Bürste dann aber ohnehin nicht mehr so mühelos wie sonst und der Betrieb wird nicht nur potenziell schädlich für den Bürstenmotor, sondern auch etwas beschwerlich.
Ansonsten begeisterte der Samsung Bespoke Jet AI durch seine einwandfreie Reinigungsleistung auf Hartboden und Teppich, sofern dieser – wie erwähnt – nicht zu langflorig ist. Selbst Tierhaare konnten wir gut entfernen, dafür reichte normalerweise einmaliges Vor- und Zurück. Das schaffen so nur die besten Sauger und dürfte an der auf 280 Watt gestiegenen maximalen Saugleistung liegen. Beim ebenfalls sehr guten Vorgänger waren es nur 210 Watt. Außerdem schön: Der Sauger bleibt dabei relativ leise für einen Staubsauger, nur die beiden höchsten Stufen sind dann mitunter deutlich hörbar.
Praktisch sind kleine Verbesserungen bei der Absaugung. So wird diese jetzt auf Wunsch automatisch durchgeführt, sobald der Sauger auf die Station gehängt wird. Dabei kontrolliert Samsung offensichtlich, ob der Schmutzbehälter des Akkusaugers tatsächlich gefüllt ist, denn einfach nur kurzes Anheben oder sogar kurzes Saugen ohne nennenswerte Schmutzaufnahme führt nicht zum Absaugen – klasse! Wer das nicht automatisiert ausführen lassen möchte, kann diese Funktion aber auch ausstellen. Dafür gibt es eine Taste unter der vorderen Abdeckung der Station, unter der sich auch der Absaugbeutel verbirgt. Dann muss für die Absaugung wie beim Vorgänger eine weitere Taste vorn oben auf der Station gedrückt werden.
Und es gibt noch eine Verbesserung: Musste beim Vorgänger die zum Absaugen automatisch geöffnete Schmutzklappe am Akkusauger manuell geschlossen werden, erledigt die Station das nun nach dem Absaugen selbstständig. Beim nächsten Entnehmen des Saugers aus der Station ist der also ohne weitere Handgriffe betriebsbereit. Eventuelle Probleme sollte der Sauger nun aber auch von sich aus erkennen. Denn nach dem Absaugen aktiviert er jetzt auch noch einmal den Bürstenkopf samt LEDs und führt eine Selbstdiagnose durch. Im Test kam es zu keinerlei Problemen.
Wischen kann der Samsung Bespoke Jet AI auch – zumindest, wenn man die Version mit dem sogenannten Spray-Spinning Sweeper-Aufsatz kauft. Den gab es als Zubehör auch schon beim Vorgänger – und wir halten ihn immer noch nur bedingt für sinnvoll. Denn im Gegensatz zu echten Saugwischern (Bestenliste) verfügt der Sweeper-Aufsatz nur über einen kleinen Frischwassertank, nicht aber über einen Abwassertank. Die Flüssigkeit muss zudem manuell per Knopf vor den Wischaufsatz gesprüht werden und kann dann anschließend durch Überwischen wieder aufgenommen werden. Punktuell ist so tatsächlich eine Reinigungsleistung durch das Wischen gegeben. Wer die ganze Wohnung wischen will, muss aber trotzdem regelmäßig manuell die Wechselpads auswaschen oder die mitgelieferten Einmal-Feuchttücher nutzen. Wirklich sinnvoll finden wir beides nicht, echte Saugwischer können wesentlich besser und einfacher wischen.
Immerhin macht der Akku keinen Strich durch die Rechnung des Bespoke Jet AI. Mit dem stärkeren der beiden im Lieferumfang befindlichen Akkus verspricht der Hersteller bis zu 100 Minuten Laufzeit, der kleinere soll für bis zu 60 Minuten sorgen. Tatsächlich steht mit dem größeren Akku im KI-Modus schon mal mehr als eine Stunde auf der Uhr, zumindest auf Hartboden. Auf Teppich sind es bis zu 23 Minuten – immer noch ein guter Wert, der durchschnittlich gute 30 bis 45 Minuten gemischtem Betrieb entsprechen. Und dann gibt es immer noch den zweiten Akku.
Scheinbar gibt es vom Samsung Bespoke Jet AI zwei Varianten, die sich aber nur geringfügig in der Ausstattung unterscheiden – ganz so sicher scheint sich aber der Hersteller selbst nicht zu sein (siehe oben). In jedem Fall sind beide Versionen in der UVP für 1199 Euro zu haben, wobei Samsung bisweilen Schnäppchen-Aktionen anbietet.
Der neue Samsung Bespoke Jet AI scheint auf den ersten Blick nur eine leichte Verbesserung zum Vorgänger zu sein – und das stimmt grundsätzlich auch. Das neue Modell wurde in erster Linie im Detail verbessert. Insgesamt macht ihn das aber klar besser als den Bespoke Jet (Testbericht), da einfach an so vielen Ecken und Enden gefeilt wurde. Nachholbedarf gibt es bei der Kommunikation des Herstellers, welcher Lieferumfang denn nun bei welchem Modell genau dabei ist und auch das etwas umständliche Abstellen des Saugers in der Absaugstation „von hinten“ bietet Optimierungspotenzial. Gleiches gilt für das in der Länge anpassbare Saugrohr, das leider immer noch vor dem Abstellen in der Station wieder zusammengeschoben werden muss.
Die tatsächlichen Neuerungen, namentlich App und KI, können nur zum Teil überzeugen. Die App etwa bietet kaum Optionen und ist damit eher eine nette Spielerei als wirklich sinnvoll. Die KI-Funktion ist letztlich nur eine automatische Anpassung der Saugkraft – das können andere Modelle, auch ohne diese Funktion hochtrabend „KI“ zu nennen. Am Ende ist das aber egal, die Automatisierung der Saugkraft funktioniert beim Samsung-Modell sehr gut und hilft dem Nutzer.
Insgesamt ist das also Meckern auf sehr hohem Niveau, schließlich ist der Bespoke Jet AI nicht zuletzt wegen der praktischen Absaugstation in unseren Augen derzeit der beste Akkusauger – noch vor Dysons V15 (Testbericht). Aber auch dieses bisschen Meckern muss erlaubt sein – bei einem Preis von enorm hohen 1200 Euro. Mehr Tests und Artikel zu Akkusaugern und Saugwischern gibt es in unserer Themenwelt. Besser klappt Wischen mit Saugwischern (Bestenliste) und von ganz allein klappt das mit Saug- und Wischrobotern (Bestenliste).
Samsung greift mit dem Akkusauger Bespoke Jet Marktführer Dyson frontal an und verpasst dem Gerät Highlights wie eine Absaugstation oder einen Bürstenkopf mit zwei Rollen – aber nicht alles ist perfekt.
Samsung greift mit dem Akkusauger Bespoke Jet Marktführer Dyson frontal an und verpasst dem Gerät Highlights wie eine Absaugstation oder einen Bürstenkopf mit zwei Rollen – aber nicht alles ist perfekt.
Der Vorgänger Samsung Jet 90 (Testbericht) überzeugte uns mit tollem Handling, guter Qualität, klasse Saugleistung und spannendem Zubehör wie einer Absaugstation. Die musste man dort allerdings noch separat hinzukaufen und sie stand außerdem zusätzlich zum Hauptständer für Sauger und Saugzubehör separat herum. Beim Nachfolger Samsung Bespoke Jet hat der Hersteller genau an diesem Punkt angesetzt und integriert die Absaugstation nun in den Ständer – das Zubehör wie Bürsten und Düsen werden trotzdem gesondert aufbewahrt. Was sich sonst noch so getan hat beim neuen Modell, zeigen wir im Test.
Auch beim neuen Bespoke Jet von Samsung gibt es verschiedene Ausstattungslinien, die sich im mitgelieferten Zubehör unterscheiden. Die günstigste Variante ist der Bespoke Jet Pet in Weiß, er kommt mit Dual-Brush, Sofa-Bürstenkopf, flexiblem 90-Grad-Winkel, ausziehbarer Fugendüse, 2-in-1-Bürste, einem Akku und dem Ständer für das Zubehör. Die teurere Version Complete Extra kommt in Grün und zusätzlich mit der Slim Action Brush genannten reinen Hartbodenbürste sowie einem zweiten Akku. Die teuerste Pro-Extra-Version (Blau) ersetzt die Hartbodenbürste gegen die Spinning-Sweeper zum Wischen. Die UVPs liegen bei happigen 1149, 1249 und 1399 Euro. Neben Handbüchern sind auch jeweils zwei Staubbehälter für die Absaugstation mit dabei.
Beim Design des Saugers hat sich im Vergleich zum Vorgänger auf den ersten Blick gar nicht so viel geändert. Samsung setzt wieder auf das Pistolengriff-Design mit oben liegendem Staubbehälter und ohne „Abzug“ am Griff. Stattdessen gibt es wie beim Vorgänger wieder per Daumen zu bedienende Tasten: an/aus, Plus und Minus. Im Gegensatz zum Dyson V15 Detect (Testbericht) muss also nicht ständig eine Taste im Betrieb gedrückt gehalten werden. Unser blaues Testgerät ist tatsächlich nur an zwei Stellen blau: an den Einfassungen des Staubbehälters am Sauger und am Korpus der Absaugstation. Dabei handelt es sich aber nicht um ein leuchtendes Blau, sondern eher um einen Pastellton. Der Rest ist in einem gediegenen Anthrazit gehalten.
Insgesamt wirkt der Bespoke Jet bei gleich guter Verarbeitungsqualität im Vergleich zum Vorgänger und dessen Grauton hochwertiger. Dass selbst bei einem so teuren Sauger wegen der gehäuften Verwendung von Kunststoff nicht alles komplett wackelfrei ist, ist zwar einerseits ärgerlich, aber bei der Konkurrenz nicht anders. Andererseits macht Kunststoff den Sauger auch vergleichsweise leicht und damit handlich: gerade einmal 2,7 kg wiegt der Bespoke Jet. Aus Metall ist in erster Linie das Saugrohr. Klasse: Wie beim Vorgänger lässt es sich in der Länge justieren und der Sauger eignet sich damit sowohl für kleine als auch große Menschen gleich gut. Schade: Ebenfalls wie beim Vorgänger passt der Sauger nur auf die Standhalterung, wenn das Teleskoprohr eingefahren ist. Seltsam, dass Samsung das nicht ebenfalls geändert hat.
Während der Sauger an sich seinem Vorgänger ziemlich ähnlich ist, wurde der Ständer, der für einfache und praktische Aufbewahrung in einer Raumecke oder im Besenschrank sorgt, komplett überarbeitet. Wie bereits angedeutet handelt es sich dabei nicht mehr um einen reinen Ständer. Stattdessen kommt eine Kombination aus Ständer und der beim Vorgänger noch separat zu erwerbenden Absaugvorrichtung namens Clean Station zum Einsatz. Auf einem runden Standfuß thront ein rund 63 Zentimeter hoher und etwa 17 Zentimeter breiter Zylinder, der die eigentliche Absaugvorrichtung beinhaltet. Der Sauger wird einfach mit dem oben liegenden Staubbehälter oben in die zylindrische Vorrichtung eingehängt und ist dort sicher verstaut. Das Saugrohr schmiegt sich dabei nahtlos an eine Ausformung der Absaugstation, ein installierter Bürstenkopf hängt dann teilweise unter dem Zylinder. Zu diesem Zweck steht die Absaugstation nur auf einem einzigen Fuß, der schräg von hinten kommend genug Platz für den Bürstenkopf lässt. Insgesamt verleiht dieses Design der gesamten Vorrichtung beinahe den Eindruck, als schwebe der Absaugzylinder – schick und hochwertig. So gehalten lädt der Bespoke Jet über Kontakte automatisch, ohne dass irgendwo extra ein Kabel eingesteckt werden müsste.
Die Rückseite der Absaugstation aus Kunststoff wird mittels Inlays magnetisch am Korpus gehalten. Darunter findet der Nutzer nicht nur eine weitere Kunststoffplatte, hinter der sich der Staubbeutel der Station befindet, sondern auch eine bebilderte Anleitung, wie der Beutel auszuwechseln ist. Die Absaugung erfolgt auf Knopfdruck, der entsprechende Knopf ist auf der Rückseite am oberen Rand des Zylinders angebracht. Sie endet entweder per erneutem Knopfdruck oder automatisch nach wenigen Sekunden. Die Anbringung des Knopfes hinten ist unsere größte Kritik: Er bleibt dem Nutzer verborgen, wenn dieser die Absaug- und Aufbewahrungsstation so aufstellt, dass er leicht von vorn den Sauger entnehmen und in die Halterung zurückstellen kann. Zudem sieht er dann weder das Display des Saugers, das auf der Halterung gedreht und somit „richtig herum“ den Ladezustand des Akkus anzeigt, noch die farbige LED des Akkus mit gleicher Aufgabe.
Dadurch, dass die Standhalterung des Saugers nun zur Absaugstation geworden ist, fehlt es an Aufbewahrungsmöglichkeiten für das Zubehör wie weitere Bürstenköpfe oder diverse Düsen. Dafür packt Samsung einen nicht ganz kniehohen Ständer in den Lieferumfang, der alles Zubehör aufnimmt und dank Tragegriff oben mit in die zu reinigenden Räume genommen werden kann. Der zweite Akku wird darin allerdings im Gegensatz zum Vorgänger Jet 90 nicht mehr geladen – unpraktisch. Damit dürfte der zweite Akku bei den meisten Nutzern zum Ersatz degradiert werden, sollte der erste irgendwann Ermüdungserscheinungen zeigen.
Davon abgesehen erwies sich der Bespoke Jet im Test als enorm handlich, da das Gewicht nicht übermäßig hoch und der Dual-Brush-Bürstenkopf sehr beweglich ist. So kann man 90 Grad zur Seite geneigt auch unter einem Sofa saugen. Insgesamt vier Leistungsstufen kennt der Sauger, eine automatische Teppich- oder Schmutzerkennung gibt es nicht. Im Betrieb wird die berechnete Restlaufzeit in Minuten angegeben, die unserer Erfahrung nach recht nah an die Realität kommt. So gibt der Akkusauger bei den Saugstufen Min, Mid, Max und Jet 42, 24, 14 und 9 Minuten Laufzeit an. Das ist etwas weniger als beim Vorgänger und weniger als beim Dyson V15 (Testbericht), im Alltag aber ausreichend. Das gilt nicht nur, weil ein zweiter Akku dabei ist, sondern auch allein schon aus dem Grund, weil auf Hartboden die unterste Leistungsstufe locker reicht.
Im Alltag benutzten wir daher auf Fliesen und Laminat nur diese niedrigste Stufe, auf Teppich meist die zweite, selten die dritte und fast nie die vierte Stufe. Spätestens mit dem zweiten Akku ist daher auch die Reinigung von 240 Quadratmetern kein Problem. Die Ladezeit liegt bei rund 3,5 Stunden, leider funktioniert das beim neuen Modell nur noch im Sauger, der dann auf der Station hängen muss. Der Vorgänger Jet 90 lädt den nicht genutzten Zweitakku auch im Zubehörständer.
Das im Lieferumfang befindliche Zubehör überzeugt – mit Ausnahme des Spinning Sweepers, der bei unserem Testexemplar dabei ist. Da die beiden rotierenden Mopps ständig von Hand gereinigt werden müssen, sehen wir hier kaum Arbeitserleichterung. Wer Wischen so leicht wie Saugen will, sollte lieber einen Blick auf die von uns getesteten Saugwischer mit Frisch- und Abwassertank werfen.
Überzeugt sind wir hingegen von der Absaugstation. Zwar haben wir ja im Punkt Design bereits den Missstand angesprochen, dass sich der Knopf für die Absaugung, das Display des und die farbige LED am Akku vom Nutzer abgewandt befinden und diese Indikatoren für die Akkuladung daher nicht gesehen werden können. Die Absaugung an sich funktioniert hingegen tadellos. Dabei wird nach dem Betätigen des Knopfes der 500 ml fassende Staubbehälter nach unten aufgeklappt und der Schmutz mit rhythmischen Saugvorgängen entfernt. Sonderlich laut ist das nicht und der Nutzer kommt so nicht in Kontakt mit dem Staub – gerade für Allergiker dürfte das von Vorteil sein. Der Rest freut sich einfach über weniger Aufwand. Genug Staub und sonstigen Dreck saugt der Samsung Bespoke Jet während der Arbeit zweifelsfrei ein. Im Test gab es keinen Schmutz, den der Sauger nicht problemlos inhaliert hätte. Dabei entfernt er mit dem Dual-Brush-Bürstenaufsatz für Teppich und Hartboden nicht nur tiefer sitzenden Schmutz, sondern dank der Borstenrolle sogar Tierhaare erstaunlich gut. Einen spür- oder sichtbaren Unterschied zum derzeit teuersten Dyson-Modell, dem sehr starken V15 Detect (Testbericht), gibt es dabei nicht.
Allerdings hat die Dual Brush mit „höherem“ Schmutz bisweilen Probleme. Will man etwa einen Schmutzhaufen oder mehrere Haarknäuel aufsaugen, kann es passieren, dass die Doppelbürste den Schmutz vor sich herschiebt. Grund scheint zu sein, dass die vordere Hartbodenrolle nicht motorgetrieben ist und sich nur durch die Saugbewegung dreht, die der Nutzer durch das Schieben des Saugers macht. Das reicht nicht, um dem Schmutz schon ausreichenden Drall zur motorisierten Hauptbürste zu geben. Außerdem schließt die vordere Bürste den Saugbereich ziemlich gut ab, wodurch nur sehr kleinteiliger Schmutz wie Sand problemlos und direkt zur Hauptbürste gelangt. Dieser kleine Konstruktionsfehler ist in unseren Augen nicht schwerwiegend, im Alltag sollten Nutzer keine Probleme damit haben. Dennoch wundert uns die mangelnde Sorgfalt beim Entwurf – das sind wir von Perfektionist Samsung so nicht gewohnt.
Die UVPs der drei Ausstattungsvarianten Pet, Complete Extreme und Pro Extra liegen bei happigen 1149, 1249 und 1399 Euro.
Wow, das ist mal wieder ein echtes Highlight auf dem Akku-Sauger-Markt. Dabei stört es auch nicht, dass der Sauger selbst kaum weiterentwickelt wurde und die Dual Brush nicht in allen Situationen perfekt ist. Allein durch die Absaugstation, die wir schon beim Vorgänger Samsung Jet 90 (Testbericht) toll fanden, auch wenn sie dort gesondert hinzugekauft werden musste, ist der Bespoke Jet jetzt noch praktischer. Denn die Integration in den Aufbewahrungsständer, auf den der Sauger jetzt nur noch ohne weitere Handgriffe zum Laden und Entleeren aufgelegt werden muss, ist beinahe genial. Beinahe, weil nun kein Platz mehr für das Zubehör ist und der Nutzer durch die schicke Form der Absaugstation weder den Bedienknopf, noch das Display des Saugers oder die LED-Anzeige auf dem Akku sehen kann – aber irgendwas ist halt immer. Alles in Allem ist der Samsung Bespoke Jet ein Spitzen-Akkusauger, der sich vor keinem anderen Modell am Markt verstecken muss. Das lässt sich Samsung allerdings auch ordentlich bezahlen.
Weitere, meist günstigere Akkusauger haben wir hier getestet. Wer lieber kinderleicht wischen will, sollte einen Blick auf die von uns getesteten Saugwischer werfen. Ganz automatisch saugen und wischen hingegen Saug- und Wischroboter, deren Tests wir an dieser Stelle zusammengefasst haben.
Dyson mag der Marktführer bei Akkustaubsaugern sein, doch dessen Modelle sind ziemlich teuer. Samsung hat mit dem Jet 90 ein Modell auf dem Markt, das günstiger ist, aber genauso gut sein will. Stimmt das?
Dyson mag der Marktführer bei Akkustaubsaugern sein, doch dessen Modelle sind ziemlich teuer. Samsung hat mit dem Jet 90 ein Modell auf dem Markt, das günstiger ist, aber genauso gut sein will. Stimmt das?
Tests bescheinigen Dyson-Akkusaugern durchweg Bestnoten, auch unser Vergleich des Dyson V10 mit einem Jimmy 85 Pro entschied das Modell des Marktführers leistungstechnisch für sich. Wer weniger Geld ausgeben will, einer hierzulande eher unbekannte Marke wie Jimmy aber nicht traut, der könnte mit dem Samsung Jet 90 glücklich werden. Samsung ist als Marke bekannt, primär für Smartphones, Speicher und Fernseher und überzeugt dabei mit guter Leistung. Das soll auch beim Jet 90 nicht anders sein. Der Sauger bietet viel teils optionale Ausstattung und ist dazu noch günstiger als ein aktuelles Dyson-Topmodell – das klingt nach Win-Win. Wir haben im Test überprüft, ob das stimmt.
Es wurde bereits angedeutet: Samsung schnürt beim Jet 90 ein umfangreiches Ausstattungspaket, das teilweise ab Werk im Lieferumfang befindlich ist, teilweise gesondert hinzugekauft werden kann. Außerdem gibt es unterschiedliche Ausstattungsvarianten, bisweilen sind Zusatzoptionen wie der Spinning Sweeper (zwei rotierende Mopps zum Wischen) oder die Clean Station (eine Absaugstation für den Schmutzbehälter) als Paket mit dem Sauger zu bekommen. Immer mit dabei sind das Handgerät mit Staubkammer (500 ml), ein Standfuß als Aufbewahrungsort für Sauger und Zubehör, Teleskoprohr, Ladegerät, Fugenaufsatz, Flexgelenk, Kombibürstenaufsatz, eine mehrsprachige Bedienungsanleitung und zwei motorisierte Bodenbürste (Hartboden und Teppich sowie eine motorisierte kleinere Bürste (Teppich). Außerdem war bei unserem Testgerät in der Complete-Extra-Version ein zweiter Akku dabei, der parallel zum eingelegten geladen werden kann. Das ist schon eine ganze Menge.
Der Samsung Jet 90 besteht wie seine Konkurrenten zum Großteil aus Kunststoff. Der wirkt insgesamt aber dennoch recht hochwertig, der Hersteller setzt dabei auf graue und silberne Farbgebung sowie auf bronzefarbene (Samsung spricht von Gold, da es sich bei diesem Modell um den Jet 90 Complete Extra handelt) Akzente. Insgesamt ist der Jet 90 stabil und wirkt nicht so, als wenn er nach wenigen Anwendungen brechen könnte. Das typische Spiel im Rohr, auf das die jeweilige Bürste gesetzt werden kann, ist aber auch dem Samsung-Modell nicht ganz fremd. Der Rest ist stabil und passgenau ausgelegt. Der Staubbehälter, der sich oben auf dem Gerät befindet, ist einfach und schnell mit einem Klick gelöst und genauso einfach wieder eingesetzt. Hier hakt nichts. Zum Leeren muss allerdings das Innenleben separat gelöst werden – das dauert länger als etwa die Auto-Entleerung bei Dyson oder das einfache Aufklappen beim Roborock H7 (Testbericht) und der Nutzer kommt immer mit etwas Schmutz in Berührung. Im Gegenzug kommt man so aber auch leichter an Schmutzreste als bei der Konkurrenz.
Wer sich wortwörtlich nicht die Finger schmutzig machen möchte, greift zur Clean Station. Dort wird der verschlossene Schmutzbehälter einfach nur vom Sauger entfernt und oben auf die zylindrische Absaugstation gesetzt. Anschließend entleert sie den Inhalt
selbstständig, ohne dass der Nutzer mit dem Schmutz in Berührung kommt. Das dürfte gerade für Allergiker sehr hilfreich sein – zumal weil Samsung von einer Filterung von 99,999 Prozent der Schmutzpartikel spricht. Das ist noch einmal etwas mehr als bei der Konkurrenz.
Ein großer Pluspunkt des Jet 90 ist die Teleskopfunktion des Saugrohrs: Das Metallrohr lässt sich mittels eines ausgeklügelten und perfekt bedienbaren Mechanismus um etwas mehr als 20 Zentimeter ausfahren oder zusammenschieben. So passt sich der Sauger perfekt an unterschiedliche Körpergrößen seiner Besitzer an – einer der beiden Unterschiede zum günstigeren Samsung Jet 75. So ein Teleskoprohr hatten wir bislang bei keinem unserer anderen Testgeräte. Der andere Unterschied zum Jet 75 ist der Standfuß. Er erlaubt das sichere Verstauen des Jet 90 samt allem Zubehör wie Bürsten und anderen Aufsätzen aus dem Lieferumfang. Das sieht ordentlich und sogar noch halbwegs schick aus und dürfte in einem Hauswirtschaftsraum eigentlich niemanden stören. Die Konkurrenz bietet meist Wandhalterungen, eine Ausnahme bieten hier die neuen Modelle Jimmy H8 Pro und H9 Pro (Vergleich). Der Zweitakku kann so im Standfuß aufbewahrt werden, dass er direkt lädt. So ist immer ein voller Akku parat. Größtes Manko bei der Aufbewahrung des Samsung Jet 90: Der Standfuß lässt sich leider nicht in der Höhe variieren, er nimmt den Sauger nur im zusammengefahrenen Zustand auf. Die daher ständigen Größenanpassungen nerven auf Dauer.
Der Samsung Jet 90 wird zwar wie andere Sauger an einer Art Pistolengriff gehalten, weist aber keinen Pistolenabzug als Powertaste auf. Stattdessen wird er über drei Tasten bedient, die gut mit dem Daumen der haltenden Hand erreichbar sind. Das fanden wir am Anfang gewöhnungsbedürftig, machte aber im weiteren Verlauf keine Probleme. Mit den drei Tasten wird der Sauger an- und ausgeschaltet (Taste 1) und die Saugleistung erhöht und gesenkt (Tasten 2 und 3). Die Tasten müssen nur einmal kurz gedrückt und nicht gehalten werden, Änderungen werden in einem kleinen LCD darüber angezeigt, das beim Saugen sehr gut so sehen. Hier werden auch Probleme mit dem Sauger angezeigt, das kam im Test aber nicht vor.
Im Test stellte sich die Saugleistung als herausragend heraus, lediglich ein zum Vergleich herangezogener Dyson V11 Outsize schien hier noch einen Tick besser zu sein. Das passt zu den technischen Angaben: Samsung spricht bei seinem Modell von starken 200 AW und 25800 Pa, Dyson von 220 AW und sogar 30100 Pa. Im Alltag ist dieser Unterschied aber nicht wirklich zu spüren. Im Gegenteil: Mit der Hartbödenbürste schien die Saugkraft des Samsung-Modells subjektiv sogar stärker als beim Dyson-Modell. Grundsätzlich reicht gerade auf Hartboden beim Jet 90 die unterste von drei Saugstufen. In diesem Eco-Modus hält der Akku nach Herstellerangaben 60 Minuten durch. Da dem Jet 90 eine Teppicherkennung entgegen zu Modellen wie etwa einem Roborock H7 (Testbericht) fehlt, kommt diese Angabe hochgerechnet in etwa hin. Im Turbomodus ist nach nicht einmal 10 Minuten Schluss, der wird aber normalerweise nicht benötigt. Im Normalmodus sind es etwa 30 Minuten – wer länger saugen will, wechselt einfach den Akku. Dazu muss der unter dem Handgriff befindliche Akku lediglich mit einem Knopfdruck entsichert und aus seiner Halteschiene gezogen werden. Der Kraftspender zeigt den Akkustand mittels dreier blauer LEDs an, eine genauere Anzeige auf dem Display wäre wünschenswert gewesen. Geladen ist der Akku in etwa 3,5 Stunden.
Während des Betriebs fällt das einfache Handling des Samsung Jet 90 auf. Zwar fehlt ihm der „Zug“, der etwa Jimmy-Modellen und deren Motorbürsten inne ist und der den Sauger schon fast von allein nach vorne zieht, aber der für die Saugbewegungen aufzuwendende Kraftaufwand ist gering. Das gilt auch auf Teppich. Einer der Gründe dafür dürfte das niedrige Gewicht des Saugers sein. Das Handteil wiegt mit Staubbehälter und Akku nur knapp 1,6 Kilo, der Sauger wirkt dadurch insgesamt ziemlich handlich. Zudem stimmt die Ergonomie, was zum Teil dem höhenverstellbaren Teleskoprohr zuzuschreiben ist.
Während uns – zumindest für Allergiker – die Absaugstation namens Clean Station im Test gut gefallen hat, überzeugte uns der Spinning Sweeper, also der Mopp-Aufsatz zum Wischen, entgegen unseren Erwartungen im Alltag nicht. Das liegt nicht an der Funktion des Aufsatzes, sondern am Aufbau des ganzen Gerätes – der Jet 90 ist ein Sauger, kein Wischer. Grundsätzlich funktioniert ist der Wischaufsatz gut: zwei rotierende Mopps sorgen für ordentliche Wischwirkung, allerdings gibt es dabei zwei Probleme. Einerseits ist das Gewicht des Aufsatzes nicht sehr hoch, was zwar die Handhabung erleichtert, aber die Reinigungsleistung bei eingetrockneten Flecken verschlechtert. Entsprechend dauert das Wischen bei sichtbarer Verschmutzung länger als mit einer typischen Schrubber-Wischlappen-Kombination. Andererseits müssen die Mopp-Aufsätze regelmäßig gereinigt werden, um nicht einfach nur den Schmutz im Haus zu verteilen – eben wie bei händischem Wischen. Alternativ wechselt man alle paar Minuten die
beiliegenden Einmaltücher – das dürfte aber weder kosten-, noch umwelttechnisch sinnvoll sein. Die Arbeitserleichterung beim Wischen hält sich somit stark in Grenzen.
Samsung bietet den Jet 90 aktuell in zwei Ausbaustufen an: Als Jet 90 Complete für 749 Euro und als Jet 90 Complete Extra mit zusätzlichem Zweitakku für 849 Euro. Im freien Handel sind die beiden Modelle zum Testzeitpunkt schon für 530 und 650 Euro zu bekommen.
Der Samsung Jet 90 gehört zu den besten Akkusaugern, die wir bislang getestet haben – und im Gegenzug auch zu den teuersten. Der Preis wird neben der tollen Leistung durch gutes Handling und den umfangreichen Lieferumfang relativiert – und durch den Blick auf den Preis eines vergleichbaren Dyson-Modells, dem der Jet 90 in kaum etwas nachsteht. Als Zusatzzubehör hat uns die Absaugstation überzeugt, die für Allergiker eine echte Erleichterung darstellt. Sie wird derzeit allerdings nicht mehr auf der Herstellerseite gelistet. Das gilt auch für den Wischaufsatz – der hat uns aber ohnehin nicht überzeugt.
Wer elektrisch unterstützt wischen will, sollte sich lieber Akkuwischer wie den Jimmy PowerWash HW8 Pro (Testbericht) für unter 300 Euro anschauen. Günstigere Akkusauger sind Modelle wie Jimmy H8 Pro oder H9 Pro (Vergleich) oder der Roborock H7 (Testbericht).
Dreame baut nicht nur Saugwischer, Mähroboter und Saugroboter, sondern auch Akku-Sauger. Neu im Sortiment ist das Premium-Modell Z30, das wir uns im Test ganz genau angeschaut haben.
Dreame baut nicht nur Saugwischer, Mähroboter und Saugroboter, sondern auch Akku-Sauger. Neu im Sortiment ist das Premium-Modell Z30, das wir uns im Test ganz genau angeschaut haben.
Dreame hat mit dem Z30 einen neuen Premium-Handstaubsauger auf den Markt gebracht, der sich durch seine beeindruckende Saugleistung und ein umfangreiches Zubehörpaket auszeichnet. Zudem zählt er aufgesaugte Partikel unterschiedlicher Größe und punktet zudem mit einem Wechselakku. Kann der Z30 wirklich mit Top-Konkurrenten wie Dyson mithalten?
Der Dreame Z30 wird mit einem beeindruckenden Zubehörpaket geliefert, das kaum Wünsche offenlässt. Neben dem Hauptgerät sind je ein motorisierter Bürstenkopf mit Licht für Teppich und Hartböden, motorisierte Mini-Bürste, eine Bürste zum Kämmen von Haustieren und diverse weitere Bürsten und Aufsätze enthalten. Auch ein flexibler Adapter und ein Verlängerungsschlauch gehören zum Lieferumfang. Der Staubsauger selbst präsentiert sich in einem modernen Design mit einem klaren LCD-Display, das wichtige Informationen wie den Verschmutzungsgrad und die Akkulaufzeit anzeigt. Zudem sieht der Nutzer dort die Zahl unterschiedlich großer, aufgesaugter Schmutzpartikel – ganz wie beim Dyson V15 Detect (Testbericht).
Die Verarbeitung des Dreame Z30 ist hochwertig. Der Staubsauger besteht aus robustem Kunststoff und Aluminium, was ihm eine solide Haptik verleiht. Alle Zubehörteile lassen sich einfach wechseln und rasten sicher ein. Die Bedienung erfolgt über zwei Tasten am Handstück, die gut mit dem Daumen erreichbar sind. Der Power-Button ersetzt den früheren Abzug, sodass der Sauger auch ohne Fingerkrampf weiterläuft. Die verschiedenen Saugmodi – Eco, Auto und Boost – können einfach per Knopfdruck gewechselt werden. Der Automatikmodus reagiert aber schnell und macht seine Arbeit gut.
Am Design gibt es nichts zu meckern, echte Neuerungen gibt es hier aber nicht. Die Mischung aus Leichtmetall und Kunststoff lässt den Z30 ausreichend hochwertig erscheinen, zumal das Gerät insgesamt stabil und robust wirkt. Dabei verzichtet der Hersteller auf bunte Farben wie beim Marktführer, sondern setzt auf Grau- und Schwarztöne. Auffällig ist der große, flache Akku, der unter dem Pistolen-Handgriff befestigt ist und abgenommen werden kann. Das ermöglicht problemlosen Ersatz oder den Zukauf eines Ersatzakkus, wenn die Arbeitsdauer nicht reichen sollte.
Etwas unpassend für ein Premium-Modell finden wir den Ladeständer. Er ist nicht nur recht wackelig, sondern erlaubt zudem nur die Aufbewahrung von drei weiteren Bürstenaufsätzen – es gibt aber insgesamt acht Zubehörteile zusätzlich zum Hauptbüstenkopf. Zudem wird der Sauger nicht automatisch geladen, sobald er dort abgestellt wird, sondern das Ladekabel muss jedes Mal händisch angesteckt werden. Zudem bleibt die Ladeanzeige nicht an, sodass man nur durch das Blinken einer breiten LED am Akku sieht, dass er noch lädt – aber nicht, wie voll er ist. Und zu guter Letzt dreht sich der Display-Inhalt beim Laden nicht, sodass der Inhalt beim Laden "auf dem Kopf" steht.
Der Dreame Z30 überzeugt mit einer beeindruckenden Saugleistung von 310 Airwatts und gehört damit zu den kräftigsten Akku-Staubsaugern am Markt. Auf Hartböden zeigt er sich besonders stark und nimmt selbst feinen Staub zuverlässig auf. Auf Wunsch kann der Ansaugdruck der Hauptbüste durch Verstellen der Frontlippe noch erhöht werden. In den meisten Fällen dürfte das aber überflüssig sein. Während die Hauptbüste, die für Hartboden und Teppich gedacht ist, zwei nach vorn gerichtete, bläuliche LEDs aufweist, kommt bei der Hartbodenbürste eine bläuliche LED zum Einsatz, die ähnlich wie bei Dyson von der Seite den Bereich vor dem Bürstenkopf illuminiert. Bei Dyson gefällt uns der Grünton allerdings besser, er ist intensiver und hebt Schmutzpartikel besser hervor.
Der Z30 erweist sich im Alltag als sehr handlich und die Lautstärke ist die meiste Zeit über recht moderat. Aushalten kann man aber auch die höhere Saugstufe, die im schnell reagierenden Automatikmodus immer mal wieder kurz eingeschaltet wird. Abhängig ist das von der Menge an Schmutzpartikeln, die gerade aufgesaugt werden. Steigt sie, erhöht die Automatik die Leistung. Dank des umfangreichen Lieferumfangs kommt man mit dem Z30 in nahezu jede Ecke, auch wenn uns nicht jeder Saugaufsatz sinnvoll erscheint. So gibt es etwa eine „rotierende Staubbürste“, die wie ein Rasierpinsel aussieht und mit ihrem Kugelgelenk und den weichen Borsten sehr schonend für empfindliche Oberflächen sein dürfte, bei uns aber mangels Anwendungsfall nicht zum Einsatz kam. Die Tierhaar-Bürste, mit der man seine Haustiere direkt absaugen soll und dann anschließend mit einem Knopfdruck die ausgekämmten Tierhaare aufsaugt, traf bei den Katzen des Testers auf wenig Gegenliebe und kam entsprechend auch nicht weiter zur Anwendung.
Auch auf Teppichen liefert der Z30 ordentliche Ergebnisse, und die Motorbürste hat auf längerem Floor hörbar mehr zu tun, fuhr sich im Test aber nicht fest. Da die mitgelieferte Teppichbürste unserer Meinung nach zu weiche Borstenreihen aufweist, wird Schmutz, der leicht in die Fasern getreten ist, auch nicht so schnell wie bei manch teurerem Konkurrenten aufgenommen. Stattdessen müssen Nutzer gut aufpassen und gelegentlich ein zweites Mal über die gleiche Stelle gehen. Alternativ hilft auch der manuelle Wechsel in den Turbomodus, in dem der Akkusauger seine ganze Saugkraft ausspielt. Die Reinigungsleistung ist also insgesamt gut, kommt aber nicht ganz an Topmodelle von Samsung (Testbericht) oder Dyson (Testbericht) heran.
Der Dreame Z30 ist mit einem effizienten HEPA-Filtersystem ausgestattet, das bis zu 99,9 % aller Partikel aus der Luft filtert. Der Staubbehälter fasst 600 Milliliter und lässt sich einfach entleeren. Die abwaschbaren Komponenten erleichtern die Reinigung und tragen zur Langlebigkeit des Staubsaugers bei.
Mit einer Akkulaufzeit von bis zu 90 Minuten im Eco-Modus bietet der Dreame Z30 genügend Power für große Reinigungsflächen. Im Auto-Modus hält der Akku je nach Beschaffenheit der Untergründe und dem Verschmutzungsgrad etwa 40 Minuten, während im Boost-Modus nach unter 15 Minuten Schluss ist. Die Ladezeit beträgt rund vier Stunden. Währenddessen zieht der Sauger knapp 40 Watt, also etwa 0,15 kWh. Der Akku ist austauschbar, was die Lebensdauer des Geräts verlängert.
Mit einem Preis von rund 600 Euro bewegt sich der Dreame Z30 im oberen Mittelfeld der Akkustaubsauger. Alternativen in dieser Preisklasse sind der Dyson V15 Detect (Testbericht), der ebenfalls eine starke Saugleistung und sehr gute Reinigungsleistung bietet, oder der Samsung Bespoke Jet (Testbericht), der zusätzlich mit einer Absaugstation punktet. Beide Modelle waren aber ursprünglich deutlich teurer.
Der Dreame Z30 ist ein leistungsstarker Akkustaubsauger, der mit seiner hohen Saugkraft und dem umfangreichen Zubehör überzeugt. Die Verarbeitung ist hochwertig und die Bedienung gestaltet sich einfach und benutzerfreundlich. Überzeugend ist auch die lange Akkulaufzeit, die den Z30 auch für größere Reinigungsaufgaben prädestiniert. Insgesamt bietet der Dreame Z30 ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis, aber es gibt auch kleinere Kritikpunkte.
In erster Linie ist da der etwas unpassende, weil wackelige Aufbewahrungsständer zu nennen, der zudem zu wenig Aufbewahrungsmöglichkeiten bietet. Außerdem dreht sich der Display-Inhalt beim Laden nicht. Hinzu kommt die Reinigungsleistung auf Teppich, die ruhig noch etwas besser sein dürfte. Unterm Strich ist der vielseitige Akkustaubsauger Dreame Z30 aber definitiv keinen Fehlkauf.
Xiaomi baut vom Auto bis hin zu Robotern fast alles, was mit Elektronik zu tun hat – auch Akkusauger. Das neueste Modell ist der G20 Max, der mit hoher Saugleistung und gutem Preis-Leistungs-Verhältnis punkten will.
Xiaomi baut vom Auto bis hin zu Robotern fast alles, was mit Elektronik zu tun hat – auch Akkusauger. Das neueste Modell ist der G20 Max, der mit hoher Saugleistung und gutem Preis-Leistungs-Verhältnis punkten will.
Xiaomi hat mit dem G20 Max einen neuen Akkusauger auf den Markt gebracht, der vor allem durch seine starke Saugleistung und gutem Preis hervorstechen will. Der G20 Max ist das Topmodell der G20-Serie und bietet einige interessante Features, die ihn von seinen Vorgängern abheben. In diesem Testbericht werfen wir einen genaueren Blick auf die technischen Daten, die Ausstattung und die Leistung des Xiaomi G20 Max Akkusaugers im Alltag.
Der Xiaomi G20 Max kommt mit weniger Lieferumfang als der kürzlich getestete Dreame Z30 (Testbericht). Dafür passen Fugentülle, motorisierte Polsterbürste, Flexibeler Schlauch und Haustierbürste allesamt an die Wandhalterung. Zudem gibt es eine weitere Wandhalterung für den Sauger selbst, über den er komfortabel geladen wird. Manuelles Anstöpseln entfällt, der Ladevorgang startet direkt durch das Einhängen. Da beide Wandhalterungen nur nebeneinander installiert werden können, nehmen Sauger und Zubehör allerdings recht viel Platz ein.
Das Design ist insgesamt angenehm zurückhaltend und hochwertig. Xiaomi setzt auf überwiegend anthrazitfarbenen, matten Kunststoff, der von einigen wenigen orangenen Akzenten aufgelockert wird. Der matte Look wirkt modern und das Gerät macht insgesamt einen sehr stabilen Eindruck. Der orangene Pistolen-artig Abzug am Griff bleibt arretiert, sodass der Nutzer im Betrieb nicht dauerhaft den Powerknopf gedrückt halten muss. Der beutellose Staubbehälter mit orangenem Filtereinsatz ist vertikal vor dem Haltegriff installiert und öffnet sich zum Entleeren praktischerweise nach unten.
Das Farbdisplay im Hochformat ist klar strukturiert und gut sichtbar platziert, darunter ist der Modus-Wahlschalter installiert. Da dieser Bereich im Vergleich zum Handgriff zu weit vorsteht, ist für den Moduswechsel immer die zweite Hand nötig. Mit dem Daumen der haltenden Hand ist er nämlich nicht erreichbar. Die LED-Beleuchtung des motorisierten Bodenbürstenkopfs ist ausreichend hell und macht Staub und anderen Schmutz in nächster Nähe gut sichtbar.
Der G20 Max ist mit einem 0,6 Liter großen Staubbehälter ausgestattet, der sich leicht entleeren lässt. Er kann zur Entleerung und Wartung entnommen werden, was die Handhabung erleichtert. Dann kommen auch die auswaschbaren Filter zutage. Der Akkusauger verwendet ein 12-Kegel-Filtersystem, das bis zu 99,9 Prozent der Staubpartikel aus der eingesaugten Luft entfernt. Das ist besonders für Allergiker hilfreich, da es verhindert, dass Staub und Allergene in die Luft zurückgelangen.
Die Saugleistung des Xiaomi G20 Max ist in Relation zum Preis ordentlich und eines der Highlights dabei ist die auffällig niedrige Lautstärke. Das Gerät startet immer im untersten von drei Modi und ist dabei subjektiv der leiseste von uns bislang getestete Akkusauger. Das ändert sich in den beiden stärkeren Modi, in denen die maximale Saugkraft von bis zu 180 AirWatts (AW) oder 25.000 Pa erreicht wird. Dann ist der G20 Max auf einem ähnlichen Geräuschniveau wie die Konkurrenz. Gerade auf Hartboden reicht aber die unterste Stufe. Einen Automatikmodus gibt es leider nicht.
Einziges Problem bei Hartböden ist die Konstruktion der Bodenbürste. Bei ihr lässt sich die vordere Lippe im Gegensatz zu höherpreisigen Modellen nicht verstellen und so kommt es immer wieder vor, dass größere Krümmel wie etwa bei Katzenstreu vor der Bürste hergeschoben werden. Sie gelangen dann erst später durch eine Öffnung in der Mitte des Saugkopfes in die Bürste und werden dort verlässlich aufgesaugt. Die LED-Bodenbürste hilft dabei, auch schwer sichtbaren Schmutz zu erkennen und zu beseitigen. Eine Anti-Haarverwicklungstechnik sorgt dafür, dass sich keine Haare um die Bürste wickeln, was die Reinigung erleichtert und die Wartung reduziert.
Auf Teppich tut sich der Xiaomi G20 Max wie alle Akkusauger schwerer – im doppelten Sinn. Akkusaugern haben im Vergleich zu kabelgebundenen Staubsaugern einfach weniger Saugkraft und tief sitzender Schmutz kann auch von der zum Ausgleich installierten Motorbürste nicht restlos aus Teppich entfernt werden. Für einen Akkusauger schlägt sich das Xiaomi-Modell aber ordentlich und die Motorbürste ist kräftig genug, um auch auf mittelfloriger Auslegeware nicht steckenzubleiben. Hier haben wir uns aber einmal mehr einen Automatikmodus gewünscht. Hinzu kommt, dass sich der G20 Max auf Teppich etwas widerspenstig zeigt. Er wirkt hier etwas steif und benötigt etwas mehr Kraft als teurere Modelle, um darauf bewegt werden zu können. Insgesamt geht das aber in Ordnung.
Ein weiteres Highlight des G20 Max ist der spezielle Haustieraufsatz. Da der G20 Max so leise ist, haben sich hier sogar die Katzen des Testers damit kämmen lassen – wenn auch nur kurz. Bei Hunden dürfte das problemlos klappen. Der Aufsatz ermöglicht es, Haustiere zu bürsten und ohne Aufwand mit einem Knopfdruck am Aufsatz die Haare abzusaugen. Das Display gibt beim Saugen rudimentäre Hinweise auf Akkustand und Saugmodus, ist aber sehr gut ablesbar. Leider wird der Inhalt beim Laden nicht gedreht und außer einem dauerhaft eingeblendeten Blitzsymbol gibt es keinen Hinweis auf den Ladezustand. Dafür muss erst die Modus-Wahltaste gedrückt werden.
Der 3.000 Milliamperestunden große Akku sorgt für eine Laufzeit von bis zu 60 Minuten im energiesparenden und besonders leisen Eco-Modus. Bei voller Leistung reduziert sich die Laufzeit auf etwa 5 Minuten, was recht kurz, aber für einen Akkusauger in dieser Preisklasse noch in Ordnung ist. Der Akku ist über die mitgelieferte Ladestation in rund 3,5 Stunden vollständig aufgeladen. Währenddessen verbraucht das Modell rund 33 Watt, insgesamt also grob etwas mehr als 0,1 KWh. Austauschbar ist der Akku nicht ohne Weiteres.
Die UVP des Herstellers liegt bei knapp 300 Euro. Zum Testzeitpunkt lag der Xiaomi G20 Max noch bei 269 Euro.
Der Xiaomi G20 Max Akkusauger überzeugt durch gute Saugleistung und besonders leises Arbeiten. Außerdem wirkt er hochwertig. Die Anti-Haarverwicklungstechnik funktioniert gut und der spezielle Haustieraufsatz machen den Sauger besonders attraktiv für Tierbesitzer – sofern der Mitbewohner Kämmen damit zulässt. Die LED-Bodenbürste ist hilfreich und insgesamt bietet der Xiaomi G20 Max ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Kleine Einschränkungen gibt es aber auch. Die Laufzeit des Akkus ist im Eco-Modus zwar ausreichend, könnte jedoch bei voller Leistung besser sein. Die Möglichkeit, den Akku auszutauschen, wäre zudem wünschenswert, um die Lebensdauer des Geräts zu verlängern. Außerdem ist die zweigeteilte Wandhalterung recht raumgreifend.
Der neue Eureka Stylus Elite will nicht nur kraftvoll und ausdauernd ohne Stromkabel saugen, sondern den Schmutz anschließend auch ganz automatisch absaugen. Wie gut das klappt, verrät der Test.
Der neue Eureka Stylus Elite will nicht nur kraftvoll und ausdauernd ohne Stromkabel saugen, sondern den Schmutz anschließend auch ganz automatisch absaugen. Wie gut das klappt, verrät der Test.
Staubsaugen zählt für die meisten nicht gerade zu den Lieblingsaufgaben im Haushalt. Umso wichtiger ist es, dass der Staubsauger die Arbeit so einfach und effektiv wie möglich macht. Der neue Eureka Stylus Elite verspricht genau das: Dank starker Saugkraft, kabelloser Freiheit und einer selbstentleerenden Absaugstation soll er die Reinigung von Böden zum Kinderspiel machen. Ob das Gerät hält, was der Hersteller verspricht, zeigt unser ausführlicher Test.
Mit einem leistungsstarken 350 Watt Motor und einer Saugkraft von 130 Air Watt soll er mühelos auch hartnäckigen Schmutz entfernen. Dank des abnehmbaren Akkus mit einer Laufzeit von bis zu 60 Minuten eignet er sich auch für größere Wohnungen. Die automatische Absaugstation verspricht eine besonders hygienische Handhabung.
Beim Auspacken macht der Eureka Stylus Elite einen hochwertigen Eindruck. Im Lieferumfang sind neben dem Hauptgerät die Absaugstation, eine Fugendüse, eine Polsterbürste und zwei Staubbeutel für die Station enthalten. Das ist deutlich weniger Ausstattung als bei Konkurrenzmodellen wie dem Dreame Z30 (Testbericht), der Lieferumfang ist bei Eureka auf das Wesentliche beschränkt.
In puncto Design überzeugt der in Schwarz und Silber gehaltene Sauger mit einer eleganten, schlanken Optik, die von einigen lilafarbenen Akzenten aufgelockert wird. Auffällig ist das vom Großteil der Konkurrenz abweichende Design beim Handgriff. Er ist nicht unter, sondern hinter dem Korpus des Saugers platziert und führt in einem recht ausschweifenden Bogen oben auf das Gerät. Dort sind auch die Bedienelemente installiert, die aus einem Power-Knopf, dem Modus-Wahlschalter sowie einer kleinen länglichen und farbigen LED als Anzeige für die drei verfügbaren Saugmodi (weiß= Standard, Blau= Turbo, aus bei laufendem Sauger= Eco) und zwei Punkt-LEDs als Akkuanzeige bestehen. Weiter vorne und schon über dem Korpus befindet sich ein Schieberegler zum Entfernen des Schmutzbehälters, ganz vorn und oben am Schmutzbehälter der Taster zum Öffnen des Behälters. Letzteres sollte man aber normalerweise nicht nutzen müssen, da der Sauger den Behälter in der mitgelieferten Absaugstation selbstständig entleert. Direkt unter dem Handgriff wird der Akku eingeschoben. Klasse: Bei Defekt oder mit abnehmender Leistung kann er problemlos ausgetauscht werden.
Mit einem Gewicht von ca. 3 kg (ohne Basis) lässt sich der Akku-Sauger angenehm handhaben. Praktisch ist auch die LED-Beleuchtung an der Düse, die beim Aufspüren von verstecktem Schmutz in dunklen Ecken hilft. Vermisst haben wir allerdings ein Display. Die Absaugstation hat in etwa die Proportionen wie ein zu klein geratener Midi-PC. Mittig wird die Haltestange für den Sauger eingesteckt. Daran befindet sich der Trichter, auf den der Schmutzbehälter des Saugers gesteckt wird, außerdem der Schalter zum Starten der Absaugung sowie zwei Halterungen für das einzige Zubehör. Die Absaugung selbst hat links eine Klappe, hinter der sich der Hepa-Filter verbirgt, außerdem oben links eine Anzeige, wann der eingelegte Staubbeutel voll ist und rechts eine Klappe, hinter der sich der Beutel befindet. Einer ist ab Werk bereits eingelegt.
Im Praxistest überzeugt der Eureka Stylus Elite mit guter Leistung. Mit seinem Gewicht von rund 3 kg und dem flexiblen Saugkopf lässt sich der Eureka Stylus Elite sehr komfortabel manövrieren. Auch längeres Saugen strengt dank der guten Balance des Saugers nicht an. Die großen Räder und das Drehgelenk sorgen für eine stabile und wendige Handhabung. Er macht vor allem auf Hartboden eine ausgesprochen gute Figur. Die Saugkraft ist dank des 350-Watt-Motors und den maximal 130 Air Watt auch auf der Eco-Stufe mehr als ausreichend, um gängigen Hausstaub, Krümel und Co. zuverlässig zu entfernen. Die LEDs an der Bodendüse sind allerdings etwas schwach und es gibt eine weitere Einschränkung.
Auf Teppich klingt die Motorbürste schnell etwas gequält – selbst bei bestenfalls mittellangem Floor. Tatsächlich wird sie dabei – so klingt es zumindest – so langsam, dass man zwangsläufig in den Turbo-Modus wechselt. Eigentlich macht der Sauger das selbstständig, denn er verfügt über eine Automatik zur Regulierung der Saugstärke. Am Reinigungsergebnis gibt es trotzdem nichts zu meckern, und wirklich stehen geblieben ist die Motorbürste im Test nicht. Der gequälte Ton der langsamer werdenden Rolle klingt aber einfach nicht vertrauenerweckend.
Dabei hat der Stylus Elite sogar mit Tierhaaren kein Problem. Er ist dafür mit einer speziellen Anti-Verwicklungstechnik ausgestattet, die verhindert, dass sich Haare und Fasern in der Bürstenrolle verheddern. Das spart nicht nur Zeit bei der Reinigung der Bürste, sondern sorgt auch dafür, dass die Saugleistung im Betrieb nicht sinkt. Im Test funktionierte dieses System tadellos – selbst Katzen- oder Menschenhaar stellte kein Problem dar.
Für die Reinigung von Polstern, Matratzen und anderen Oberflächen sind die mitgelieferte Fugendüse und Polsterbürste nützliche Helfer, vermisst haben wir aber eine kleine motorisierte Polster- oder Milbendüse. Mangels weiterem Zubehör wie einem variablen Knickgelenk kommt man mit dem Eureka Stylus Elite nur schwer unter Möbel.
Die Lautstärke geht für einen so leistungsstarken Sauger in Ordnung. Mit rund 76 dB auf höchster Stufe ist der Stylus Elite sicher kein Leisetreter, im Vergleich mit anderen Akkusaugern dieser Klasse aber im Mittelfeld angesiedelt. Die Eco-Stufe ist mit 65 dB angenehm leise für zwischendurch. Wirklich leise wird es mit dem Xiaomi G20 Max (Testbericht).
Einer der Höhepunkte des Stylus Elite ist die mitgelieferte Absaugstation, die den Schmutzbehälter des Saugers auf Wunsch nach jedem Einsatz entleert. Der Entleerungsvorgang wird per Knopfdruck gestartet und dauert circa 10 Sekunden. Mit einem Geräuschpegel von über 80 dB ist dieser Prozess relativ laut – das sollte man gerade bei Einsatz in Mehrfamilienhäusern zumindest zu nachtschlafender Zeit bedenken. Die Absaugung ist dafür nicht nur sehr komfortabel, sondern auch besonders hygienisch, da man nicht mit dem Staub in Berührung kommt. Zusammen mit dem Filtersystem bietet sich der Eureka Stylus Elite daher besonders für Hausstaub-Allergiker oder Asthmatiker an.
Im Betrieb punktet der Eureka Stylus Elite mit einem 5-stufigen System mit Hepa-Filter. Laut Hersteller werden so 99,97 % der Partikel bis zu einer Größe von 0,3 Mikrometern aus der Luft gefiltert. Die Filter lassen sich ganz einfach unter fließendem Wasser ausspülen.
Die Station fasst fast 3 Liter und bietet damit genug Kapazität für etwa 60 Tage Dauereinsatz (je nach Verschmutzungsgrad). Eine LED am Gerät signalisiert, wenn der Beutel voll ist und gewechselt werden muss. Ein weiterer ist bereits im Lieferumfang enthalten, danach muss nachgekauft werden.
Praktisch ist, dass sich der Akku bei Bedarf ganz einfach entnehmen und separat laden lässt. So kann man bei Defekt oder für längere Reinigungszeit ganz einfach einen Zweitakku dazukaufen und nutzen. Zumindest ist ein Zweitakku in unseren Augen aber überflüssig. Denn die maximale Akkulaufzeit von rund 60 Minuten im Eco-Modus reicht im Test locker aus, um 140 m² Fläche in einem Rutsch zu reinigen. Auf höchster Stufe reduziert sich die Laufzeit erwartungsgemäß deutlich auf etwa 20 Minuten. Für die meisten Haushalte ist das aber vollkommen ausreichend und auch im Vergleich zur Konkurrenz ein guter Wert.
Mit einem UVP von 299 Euro ist der Eureka Stylus Elite im Mittelfeld bei Akku-Staubsaugern angesiedelt. Zum Testzeitpunkt ist er schon für rund 230 Euro zu haben (Coupon aktivieren!).
Der Eureka Stylus Elite ist ein insgesamt gelungener Akku-Staubsauger, der mit ordentlicher Reinigungsleistung, hohem Bedienkomfort und einer praktischen Absaugstation überzeugt. Zudem ist die Akkulaufzeit vorbildlich.
Allerdings kommt das Gerät mit (abgesehen von der Absaugstation) wenig Zubehör, und die motorgetriebene Bürste des Saugkopfes klingt auf Teppich schnell so, als wolle sie gleich stehen bleiben – auch wenn das im Test nicht passiert ist.
Xiaomi hat drei neue Akkustaubsauger seiner Jimmy-Serie auf den Markt gebracht. Wir vergleichen die Modelle Jimmy H8, H8 Pro und 9 Pro im Preisbereich von 185 bis 365 Euro.
Xiaomi hat drei neue Akkustaubsauger seiner Jimmy-Serie auf den Markt gebracht. Wir vergleichen die Modelle Jimmy H8, H8 Pro und 9 Pro im Preisbereich von 185 bis 365 Euro.
Nach wie vor ist Dysson der Inbegriff für kabellose Akkusauger. Doch es gibt viel Konkurrenz – Neben Unternehmen wie Roborock ist hier vor allem Xiaomi mit seiner Jimmy-Reihe zu nennen. Bislang testeten wir die Jimmy-Modelle JV83 im Vergleich zu Roborock H6 und Billig-Sauger Deerma VC25 und Jimmy JV85 im Vergleich mit dem Dysson V10. In beiden Fällen schnitten die Modelle nicht schlecht ab, auch wenn sie sich nicht ganz an die Spitze setzen konnten. Vielleicht ist das bei den neuen Modellen Jimmy H8, H8 Pro und H9 Pro anders? Wir haben die drei Akkustaubsauger von 185 bis 365 Euro miteinander verglichen.
Wenig überraschend ähneln sich die drei Jimmy-Modelle der 2021er Baureihe stark, die Unterschiede liegen eher im Detail. So übernehmen die neuen Sauger den gelungenen Materialmix aus grauem Kunststoff und Aluminium für das Saugrohr und einige andere Komponenten. Hinzu kommen unterschiedliche Farbakzente. So sind beim günstigsten Modell H8 einige Teile des Saugers selbst, das metallische Saugrohr und die robusten Räder der Hauptbürste in hellem Blau, die gleichen Teile beim H8 Pro in Lila und beim H9 Pro in einem Kupferton (der Hersteller nennt es Gold...) gehalten. Dass die Farbtöne auf Kunststoff und Metall leicht voneinander abweichen ist zu verschmerzen. Das Saugrohr des teuersten Modells ist zudem von einem Knickgelenk unterbrochen, um bequem auch unter Möbeln saugen zu können.
Ein weiterer Unterschied: Bei den beiden H8-Modellen wird der zylindrische Akku seitlich eingeschoben, beim H9 Pro von oben. Den Schmutz aus den Staubbehältern entleeren Nutzer bei allen drei Modellen seitlich – bei den H8-Modellen rechts, beim H9 Pro links. Teil des hochwertigen und modernen Designs ist der große Haltegriff oben am Gerät. Er setzt das Saugrohr fort, winkelt dann in einen Handgriff ab und wird anschließend wieder zurück zum Hauptkorpus geführt. Das sieht elegant aus, über die Ergonomie lässt sich hingegen streiten. Das liegt in erster Linie daran, dass sich die Bedienknöpfe zum Ein- und Ausschalten sowie für die Saugleistung vorn oben am Gerät befinden und somit ohne Umgreifen vom eigentlichen Handgriff aus nicht erreichbar sind.
Im Betrieb stellte sich das aber als wenig störend heraus, denn einerseits muss der Power-Knopf nicht ständig gedrückt gehalten werden, sondern rastet ein, außerdem verfügen alle drei Modelle über eine Automatik-Funktion, bei der die Saugkraft automatisch an den Untergrund angepasst wird. Umgreifen ist also in den meisten Fällen nur zwei Mal nötig: Beim Einschalten und beim Ausschalten. An der Verarbeitungsqualität gibt es nichts auszusetzen. Zwar äußerten wir bereits bei älteren Tests und Vergleichen die Befürchtung, dass der Kunststoff auf Dauer der Belastung beim täglichen Gebrauch nicht standhalten könnte, diese Überlegung bewahrheitete sich aber bislang in teils mehrjähriger Nutzung nicht. Allerdings sind die Steckverbindungen etwa von Saugrohr zu Bürstenkopf und zum Sauger zwar an sich stabil, haben aber immer etwas Spiel – wie bei allen anderen Akkusaugern, selbst bei Dysson-Modellen. Ein Feature haben alle drei Sauger: Ein LC-Display, das unter anderem die Akkuladung in Prozent sowie die gewählte Saugstufe anzeigt.
Einen Teil des Preisunterschiedes macht der Lieferumfang aus. Der günstige Staubsauger des Trios, der Jimmy H8, kommt mit Bedienungsanleitung (auch auf Deutsch), Netzteil mit Euro-Stecker, zusätzlicher kleinerer, intelligenter Motorbürste für Sofa und Co. sowie zwei Ritzenbüsten, bei denen auf Wunsch Borsten ausgefahren werden können - praktisch fürs Auto. Zudem findet sich im Lieferumfang ein externes Tischladegerät, aber auch eine Wandbefestigungsmöglichkeit, an die das Netzteil direkt angeschlossen werden kann, um den Sauger ohne Umstecken zu laden. Etwas unglücklich: Die Wandhalterung bietet Aufbewahrungsmöglichkeiten für zwei der drei vorhandenen Bürsten. Schrauben und Dübel sind nicht im Lieferumfang enthalten, schlimm finden wir das aber nicht.
Der Jimmy H8 Pro kommt mit den gleichen Komponenten - bis auf die Wandhalterung. Zusätzlich finden Nutzer im Lieferkarton eine weiche Staubbürste, ein Knickgelenk, um mit der Staubürste etwa auf hohen Schränken Staubsaugen zu können und einen flexiblen Schlauch. Damit kommen Nutzer besser in Ecken oder hinter Schränke. Wesentlichster Unterschied zum H8: Das Pro-Modell kommt mit einem einfachen, aber stabilen Standfuß statt Wandhalterung zum Kunden. Der bietet Aufbewahrungsmöglichkeit für den Sauger ohne Löcher in Wände bohren zu müssen, gleichzeitig aber auch gravierende Nachteile: Zum Laden muss das Netzteil immer händisch in den Sauger gesteckt werden, außerdem bietet der H8 Pro trotz deutlich mehr Zubehör am Standfuß lediglich Aufbewahrungsmöglichkeit für eine der Bürsten. Das ist ziemlich unpraktisch.
Am besten macht es – wenig überraschend - der Jimmy H9 Pro. Sein Standfuß ist deutlich schwerer und höher, als Material setzt der Hersteller hier auf einen Mix aus Kunststoff und Aluminium. Während der H8 Pro weit unten in seinen Standfuß eingehakt wird und damit quasi auf dem Saugrohr steht, führt der Standfuß des H9 Pro mit zwei Aluprofilen etwas mehr als einen Meter in die Höhe, wo der Sauger anschließend eingehängt werden kann. Da das Netzteil auf Wunsch direkt an den Ständer angeschlossen werden kann, lädt der Sauger ohne weitere Handgriffe sofort, sobald er dort eingehängt wurde. Auch für den Lieferumfang hat sich Jimmy hier mehr einfallen lassen: Zwischen die beiden Metallprofile wird eine Aufbewahrungsmöglichkeit gesteckt und anschließend mit kleinen Schrauben arretiert, die alles aufnimmt, was auch der H8 Pro mitbringt. Lediglich die zusätzliche Bürste für den Haupt-Motorbürstenkopf lässt sich hier nicht unterbringen. Anstelle des weichen Filzbezug der vorinstallierten Rolle bietet die Zusatzbürste eine Kombination aus Gummilippen und Borstenreihen wie die kleinen zusätzlichen Motorbürsten. Allerdings sind die Borsten hier härter. Sie bieten auf Teppich und bei Tierhaaren bessere Wirksamkeit. Beim H9 Pro ist die Filzbürste übrigens farblich in einem Kupferton gehalten, während H8 und H8 Pro die typischen rot-blauen Streifen früherer Modelle aufweisen.
Was uns gar nicht gefällt: Statt auf Werkstoffe wie Pappe und Papier zu setzen, verpackt Xiaomi alles in Styropor und Plastiktüten. Das sorgt zwar insgesamt für einen sehr aufgeräumten Eindruck und schützt gut beim Transport, belastet die Umwelt aber unnötig.
Die Saugleistung ist bei den drei Saugern leicht unterschiedlich: Jimmy H8 und H8 Pro werden von einem bürstenlosen Elektromotor mit 500 Watt angetrieben und bringen es dabei auf eine Saugkraft von 25.000 Pa und eine Saugstärke von 160 AW. Beim Jimmy H9 Pro ist der Motor 600 Watt stark, das sorgt ebenfalls für 25.000 Pa, aber 200 AW - alles nach Herstellerangaben natürlich. Da solche Angaben – vor allem die AirWatts – nicht normiert sind, gibt das wenig Aufschluss über die tatsächliche Saugleistung. Tatsächlich war ein Unterschied zwischen den Modellen kaum zu spüren, auf Hartboden schlagen sich alle drei Jimmy-Modelle sehr gut. Dabei ziehen die Motorbürsten die Sauger quasi von allein vor dem Nutzer her, wirklich schieben muss niemand. Positiv sind uns dabei die stabilen, großen Räder der Motorbürsten aufgefallen, auf denen bei den beiden H8-Modellen das Gewicht des Saugers ruht.
Der teurere H9 Pro setzt hingegen auf winzige Rädchen unter dem Bürstenkopf, die gerade auf Teppich ihre Wirkung fast ganz verlieren. Das führt zu erhöhtem Widerstand, sodass der Nutzer mehr Kraft aufwenden muss. Gerade, wenn der Teppich dann nicht sehr kurz und glatt ist, hakt es im direkten Vergleich zu den H8-Modellen regelrecht - unabhängig von der Rollenbürste. Unverständlich, warum Xiaomi die großen, praktischen Rollen beim H9 Pro weglässt. Dafür hat der H9 Pro dank der zweiten Bürstenrolle im Lieferumfang die Nase beim Entfernen von Tierhaaren auf Teppich klar die Nase vorn. Wie immer bei Akkusaugern – mit wenigen Ausnahmen aber auch bei netzgebundenen Saugern – reicht es zwar auch hier nicht, nur einmal über eine Stelle zu fahren, im Gegensatz zu den Filzbürsten der anderen beiden Sauger bringt mehrmaliges Absaugen einer Stelle aber auch zunehmend Erfolg. Die “Polierrollen” von H8 und H8 Pro bekommen die anhaftenden Haare auf Teppich auch bei mehreren Versuchen nicht vom Untergrund gelöst.
Im Betrieb machen alle drei Sauger eine gute Figur. Wegen des vergleichsweise niedrigen Gewichts von rund 2,6 Kilo bei den H8-Modellen und 3,1 Kilo beim H9 Plus ist Saugen in Verbund mit der erwähnten “Zugkraft” durch die Motorbürsten nicht anstrengend. Im Gegenteil: Die Modelle wirken geradezu handlich und die Zugkraft ist bei den H8-Modellen – vor allem auf Hartboden - schon beinahe zu groß. Beim H9 Pro ist das ausgewogener, hier fährt der Sauger nicht quasi von selbst, sondern gleicht nur sein eigenes Gewicht aus. Einen Mittelweg gibt es leider nur theoretisch: Die Motorbürstenköpfe von H8- und H9- Modellen sind zwar zu 99,5 Prozent baugleich und eine Motorbürste vom H8 funktioniert tatsächlich auch am H9 Pro. Die fehlenden 0,5 Prozent Baugleichheit führen allerdings dazu, dass der H8-Bürstenkopf dort nicht mehr am Saugrohr arretiert und sich so im laufenden Betrieb lösen kann – schade.
Davon abgesehen ist die Ergonomie insgesamt sehr gut. Der Handgriff ist so geformt, dass die Sauger gut in der Hand liegen, wie eingangs erwähnt wird der so leider unerreichbare Einschaltknopf hingegen nur durch umgreifen erreicht. Das gilt auch für den Wahlschalter für die Saugkraft, der zwischen Eco, Turbo und Max wechselt. Außerdem gibt es den Automatik-Modus, in dem der Sauger die Saugkraft selbständig an den Untergrund anpasst. Auf Teppich etwa erhöht er dann die Saugkraft und senkt sie wieder auf Hartboden. Allerdings finden wir den Auto-Modus wenig nachvollziehbar und auch nicht übermäßig zuverlässig. Ja, die Anhebung der Saugkraft auf Teppich funktioniert – allerdings erst nach mehreren Sekunden. Außerdem erhöhen die Sauger sie bisweilen auch auf Hartboden zwischenzeitlich, das wirkt etwas unausgegoren. Dabei wechselt die Lautstärke in einem Meter Abstand gemessen zwischen 66 und 72 Dezibel, der H9 Pro kommt maximal auf 71 Dezibel. Der Hersteller spricht sogar von bis zu 80 Dezibel. Insgesamt ist das bei allen drei Modellen erträglich, auch wenn man dabei nicht gerade nebenher Fernsehen kann.
Die Entleerung des Schmutzbehälters funktioniert bei allen drei Modellen sehr einfach. Bei den H8-Modellen wird eine Taste auf der rechten Seite des Korpus gedrückt und die durchsichtige Schmutzbehälter-Abdeckung springt auf. Der Großteil des Inhaltes fällt dann heraus, nur Flusen oder Tierhaare könne sich aufgrund der gedrängten Form im Inneren des Behälters weigern. Dann hilft nur der genauso einfache Dreh auf der anderen Seite, mit dessen Hilfe nicht nur der waschbare Staubfilter, sondern auch der komplette Filtereinsatz aus Kunststoff und Metall entnehmen lässt. Oder spitze Finger. Beim H9 Pro ist das System genauso, aber seitenverkehrt aufgebaut. Außerdem gibt es keinen Knopf zum Entleeren, sondern eine Klammer muss leicht aufgebogen werden. Trotz des höheren Preises des H9 Pro ist diese Ausführung etwas weniger hochwertig.
Werfen wir abschließend einen Blick auf das Display, das sich oben vor den Schaltern der Sauger befindet. Es ist bei allen Geräten gleich aufgebaut und rund, dabei kommt es auf einen Durchmesser von knapp 4,5 Zentimeter. Das LED-Display zeigt in simpler Darstellung Saugstufe, Filterstatus, Akkuleistung in Prozent und ggf. Fehlercodes. Im Gegensatz zum Roborock H6 dreht sich die Anzeige beim Laden nicht, sodass sie bei den Modellen mit Standfuß während des Ladens auf dem Kopf angezeigt wird. Zudem bleiben die Displays permanent aktiv, solange die Sauger am Ladegerät hängen - das ist einerseits unnötig, informiert den Nutzer aber immer schon vor dem ersten Einschalten.
Ein weiterer Unterschied zwischen den Modellen ist der Akku. Im Jimmy H8 fasst der handliche Zylinder 7 Zellen a 2500mAh, beim H8 Pro sind es 7 x 3000 mAh und im H9 Pro 8 x 3000 mAh. Das wirkt sich auf die Laufzeit der Sauger aus: Der H8 kommt mit Motorbürste je nach Saugstufe auf 11 bis 35 Minuten, der H8 Pro auf 13 bis 38 Minuten und der H9 Pro sogar auf 15 bis 60 Minuten. Bei allen drei Modellen ist der Akku problemlos ersetzbar, sollte die Leistung in der Zukunft nachlassen – vorbildlich.
Die neuen Xiaomi-Akkusauger Jimmy H8, H8 Pro und H9 Pro machen eine gute Figur und bieten viel Technik für vergleichsweise wenig Geld - bei Händlern aus Fernost zumindest. Bei Geekmaxi etwa kostet der H8 knapp 185 Euro mit dem Code JIMMYH8DE, der H8 Pro mit Standfuß knapp 237 Euro mit dem Code JIMMYH8ProDE und der H9 Pro mit dem Rabattcode JimmyH9ProDE knapp 365 Euro – bei Dysson bekommt man dafür gefühlt gerade einmal ein neues Ladegerät. Das liegt bei den Jimmys aber nicht an billiger Verarbeitung oder mangelhafter Leistung. Stattdessen haben sich alle drei Modelle im Vergleich bewährt und punkten mit guter Saugleistung und Handlichkeit.
Überraschender Weise baut Xiaomi bei allen Geräten Fallstricke ein. Der H8 kommt mit geringem Lieferumfang, vor allem der praktische Standfuß der anderen Modelle fehlt. Der H8 Pro hat zwar einen Standfuß, der ist aber sehr simpel ausgeführt und der Nutzer muss jedes Mal das Ladegerät manuell anstecken. Beim H9 Pro hingegen ist ein richtig praktischer Ständer mit dabei, der Motor-Bürstenkopf ist aber mit winzigen Rädchen versehen, die das Saugen auf Teppich deutlich erschweren.
Interessenten müssen abwägen. Wer auf Standfuß und viel Zubehör verzichten kann, sollte zum H8 greifen. Der hat zwar die geringste Akkuleistung, bei Verwendung als Zweitgerät zusätzlich zu einem kabelgebundenen Sauger und bei überwiegender Nutzung auf Hartboden macht das aber nichts. Auch der H8 Pro ist aufgrund seiner Filzrolle eher für Hartböden geeignet. Der Standfuß verspricht allerdings mehr als er halten kann und die Akkulaufzeit ist nur geringfügig besser als beim Non-Pro-Modell. Der H9 Pro kostet am meisten, bietet aber auch das meiste. Das fängt bei der – vor allem im Eco-Modus – deutlich höheren Akkulaufzeit an, geht über die für Teppich und Tierhaare besser geeignete Austausch-Bürstenrolle bis hin zum praktischen Ständer, der Laden ohne Zusatzaufwand erlaubt. Wer viel Hartboden in Haus oder Wohnung hat, kann den Jimmy H9 Pro sogar als Hauptsauger nutzen.
Doch nicht der richtige Akku-Staubsauger dabei? Dann hilft vielleicht ein Blick in unsere Vergleichstests Jimmy JV83 im Vergleich zum Roborock H6 und Billig-Sauger Deerma VC25 und Jimmy JV85 im Vergleich mit Dysson V10. Oder soll der Sauger gleich ganz allein Saugen und zusätzlich wischen? Dann hilft ein Blick auf den auf den Roborock S7 (Testbericht).
Er kostet nur 180 Euro, bietet ordentlich Zubehör und fühlt sich gut an – wir haben den kabel- und beutellosen Akkusauger Buture VC10 getestet.
Er kostet nur 180 Euro, bietet ordentlich Zubehör und fühlt sich gut an – wir haben den kabel- und beutellosen Akkusauger Buture VC10 getestet.
Der Buture VC10 ist ein kabelloser Akkusauger, der sich insbesondere für die schnelle Reinigung zwischendurch eignet. Beim Namen ähnelt er dem Dyson V10 Absolute (unser privates Referenzmodell) und bei Funktion und Optik dem gleichpreisigen Proscenic I10.
Gerade gibt es den Buture VC10 mit Amazon-Coupon für rund 180 statt 230 Euro. Weitere Billig-Akkusauger haben wir an anderer Stelle verglichen. Vor allem die Jimmy-Sauger von Xiaomi spielen in einer Liga mit dem Buture VC10. Hier geht es ab 170 Euro los. Für wen Geld keine Rolle spielt, findet hier zudem unsere Top 5 der besten Akkusauger.
Der Buture VC10 wird mit diversen Aufsätzen geliefert, darunter eine motorisierte Bodendüse, eine Fugendüse sowie eine Bürstenrolle für die Reinigung von Polstern und Möbeln. Auch ein Teleskoprohr ist im Lieferumfang enthalten, mit dem sich der Sauger bequem in der Höhe verstellen lässt. Es ist in Stufen zwischen 45 und 70 Zentimeter ausfahrbar. Die Verarbeitung des Geräts ist insgesamt solide und erinnert uns an die Verarbeitungsqualität eines Dyson-Geräts wie den Dyson V15 Detect (Testbericht). Besonders gut gefällt uns der Bürstenaufsatz mit vier integrierten LEDs. Die können zwar nicht mit dem Laser des Dyson V15 Detect mithalten, helfen dennoch sehr gut bei der Erkennung von Staub am Boden.
Der Buture VC10 lässt sich dank seines geringen Gewichts von nur 1,8 kg sehr einfach und bequem handhaben. Zum Vergleich: Der Dyson V15 Detect kommt auf stolze 2,7 kg.
Die Bedienung des Geräts ist intuitiv und die verschiedenen Aufsätze lassen sich schnell und einfach wechseln – ganz wie man es vielleicht von einem Dyson-Sauger kennt. Besonders positiv ist uns die Saugleistung aufgefallen – der VC10 schafft es, auch hartnäckigen Schmutz und Tierhaare zuverlässig zu entfernen. Lediglich bei sehr feinem Staub konnte der Sauger nicht immer überzeugen. Laut eigenen Angaben schafft es der Buture VC10 auf 33.000 pa. Zum Vergleich: Unser privater Dyson V10 Absolute hat nur 17.000 pa.
In der Praxis sind Pascal-Angaben aber nur die halbe Miete. Die Realität zeigt: Der Dyson V10 Absolute ist mit einem Durchgang gründlicher. Vor allem bei Fugen kommt die Kombi aus Saugleistung und Bürstenkopf dem Dyson nicht hinterher. Das scheint vor allem am Bürstenaufsatz des Buture VC10 zu liegen. Er wirkt insgesamt billiger als beim Dyson V10 Absolute. Einen besseren Einblick gibt unser TikTok-Video.
Dennoch: Der Dyson V10 Absolute kostet ab 440 Euro, der Buture VC10 gerade einmal 180 Euro. Wer bei 260 Euro Differenz also auch mal doppelt über den Boden saugen kann, spart sich beim Buture enorm viel Geld.
Bei der Lautstärke kommt der Dyson V15 Detect (Testbericht) auf 77 Dezibel und unser privat genutzter Dyson V10 Absolute sogar auf 87 Dezibel. Der Buture VC10 kommt laut eigenen Angaben nur auf 68 Dezibel. Und das hört man auch. Unser TikTok-Video zeigt, dass der Dyson V10 Absolute deutlich lauter als der Buture VC10 ist.
Die Laufzeit des Buture VC10 beträgt laut Herstellerangaben bis zu 45 Minuten, je nach Saugstufe und Aufsatz. In unserem Test konnten wir eine Laufzeit von rund 35 Minuten auf mittlerer Saugstufe ermitteln, was für die meisten Anwendungen vollkommen ausreichend ist. Die Ladezeit des Akkus beträgt etwa vier Stunden, was etwas länger ist als bei anderen Modellen in dieser Preisklasse. Die Werte, sowohl Laufzeit als auch Ladezeit, entsprechen denen unseres privat genutzten Dyson V10 Absolute. Wer für den Buture VC10 einen Wechselakku will, zahlt dafür 60 Euro.
Wer den Buture VC10 kauft, erhält bei Registrierung bis zu drei Jahre Garantie – ein guter Service. Ein mehr als doppelt so teurer Dyson-Akkusauger bietet nur zwei Jahre Garantie. Allerdings zahlt man hier aber auch für den Dyson-Service. Unser sechs Jahre alter V10 Absolute wurde Anfang 2023 vollkommen kostenfrei repariert. Wir haben ein neues Gerät erhalten – diesen Service darf man von Billig-Marken wie Buture natürlich nicht erwarten.
Der Buture VC10 ist derzeit mit Amazon-Coupon für rund 180 statt 230 Euro erhältlich. Diverses Zubehör und Ersatzteile gibt es ab 10 Euro – ein Ersatz- oder Zusatzakku kostet derzeit 60 Euro.
Insgesamt ist der Buture VC10 ein solider Akkusauger mit guter Saugleistung und praktischen Aufsätzen. Besonders positiv ist uns die einfache Handhabung und das Teleskoprohr aufgefallen, welches das Reinigen enorm erleichtert. Auch das Preis-Leistungs-Verhältnis ist insgesamt gut. Wer sich einige hundert Euro zu einem Dyson sparen will, muss kaum Defizite beim Buture VC10 in Kauf nehmen.
Wer einen günstigen kabellosen Akkusauger für die schnelle Reinigung zwischendurch sucht, macht mit dem Buture VC10 also eine gute Wahl.
Weitere Billig-Akkusauger haben wir an anderer Stelle verglichen. Vor allem die Jimmy-Sauger von Xiaomi spielen in einer Liga mit dem Buture VC10. Hier geht es ab 170 Euro los.
Der Akku-Staubsauger Hoover H-Free 100 bietet für unter 100 Euro nicht nur solide Saugkraft, sondern auch eine Bürste zum Kämmen von Hund und Katze. Wir zeigen im Test, wie gut er ist.
Der Akku-Staubsauger Hoover H-Free 100 bietet für unter 100 Euro nicht nur solide Saugkraft, sondern auch eine Bürste zum Kämmen von Hund und Katze. Wir zeigen im Test, wie gut er ist.
Der Hoover H-Free 100 gehört zu den günstigsten Handstaubsaugern mit Akku. Dennoch liefert er zum Preis von aktuell nur 93 Euro (50-Euro-Coupon anwählen) ein recht ordentliches Zubehörpaket, eine solide Saugleistung sowie ein ansehnliches Design. Unser Testgerät kommt in der Ausstattungsvariante „Pets“, die einen Saugaufsatz enthält, mit dem man Katzen und Hunde absaugen kann. Wie gut der günstige Sauger sich schlägt, haben wir an unterschiedlichen Szenarien in der Praxis getestet.
Der Hoover H-Free 100 kommt in einem schicken, mehrheitlich grauen Kunststoffgehäuse mit roten Akzenten, etwa an Druckknöpfen oder dem Saugrohr. Das gilt für die Optik des Pets-Modells, denn beim normalen Modell ist das Gehäuse mehrheitlich rot. Besser gefällt uns aber statt eines grauen Saugrohrs das rote. Das Design ist insgesamt sehr klassisch für einen Akku-Staubsauger, die Aufteilung und Proportionen erinnern an Dyson & Co.
Im Hauptgerät mit Maßen von 26 x 23,4 x 112 cm befindet sich ein Einschub am Handteil, in dem man die Fugendüse aufbewahrt. Ansonsten finden sich im Lieferumfang der motorisierte Bürstenkopf mit LED-Beleuchtung für Hartböden und Teppich, das Netzteil mit Rundstecker-Stromanschluss sowie die Wandhalterung mit Schrauben und Dübeln. Beim Pets-Modell gibt es außerdem die Bürste, mit der man Haustiere absaugen und dabei kämmen kann. Der herausnehmbare Akku fügt sich unscheinbar in den Handgriff ein. Weiterhin hat Hoover in das Hauptgerät einen Hepa-Filter eingesetzt, den man durch einen Druckknopf für Reinigung oder Austausch entnehmen kann.
Die Bürste mit Möbelpinsel ist direkt am Saugrohr des Hauptgeräts befestigt und lässt sich bei Bedarf nach vorne schieben und dort einrasten. Bei Nichtgebrauch kann man sie wieder zurück aus dem Weg schieben.
Die Verarbeitung des Hoover H-Free 100 ist sehr ordentlich, wenn auch nicht außergewöhnlich. Der Staubsauger selbst sowie die Steckverbindungen bestehen aus wertigem Kunststoff, das Saugrohr ist sogar aus Aluminium gefertigt. Bei dem niedrigen Preis ist das nicht zwingend erwartbar. Die Steckverbindungen für Saugrohr und Bürstenkopf rasten beim Zusammenstecken sauber ein, die Fugendüse lässt sich ohne Mühe aufstecken. Bedient wird der H-Free 100 über einen Druckknopf im Pistolen-Handgriff des Hauptgeräts, den man über einen daneben befindlichen Hebel auch einrasten kann. So muss man den Power-Knopf nicht durchgehend selbst betätigen. Dieser Hebel wirkt etwas wackelig, hat im Test aber bisher seinen Dienst zuverlässig verrichtet.
Ein einfaches Gedrückt-Halten des Power-Knopfs aktiviert den normalen Saugmodus mit voller Leistung. Für reduzierte Saugleistung bei weniger Lautstärke drückt man zweimal kurz hintereinander den Knopf und hält diesen dann gedrückt. Das ist denkbar einfach, mehr Modi gibt es nicht.
Der Staubbehälter mit 0,9 Litern Fassungsvermögen befindet sich ebenfalls am Handteil und über einen kleinen innen liegenden Hebel kann man ihn vollständig abnehmen. Das ist zum Entleeren gar nicht notwendig, denn der Unterboden klappt einfach auf. Dazu befindet sich direkt am Staubbehälter ein Schiebeknopf, den man nach oben drücken muss. Den kompakten Akku im Handgriff kann man über einen Druckknopf lösen. Eine konkrete Akkustandsanzeige auf dem Akku selbst gibt es nicht, lediglich ein breiter LED-Streifen leuchtet bei ausreichend Akkuladung weiß und während des Ladens rot. Ein Display fehlt dem Sauger ganz.
Schön: Alle Knöpfe und Funktionen sind gut sichtbar auf dem Gehäuse angeschrieben, man findet sich schnell zurecht.
Normalerweise würden wir an dieser Stelle die Saugleistung konkret in Airwatts angeben. Beim Hoover H-Free 100 finden wir erstaunlicherweise auch nach intensiver Recherche keine Angaben zur Saugleistung, der Hersteller schweigt dazu schlicht auf seiner Webseite. Somit können wir sie nur beschreiben und versuchen zu vergleichen.
In der Praxis empfinden wir die Saugleistung des Hoover H-Free 100 als ordentlich, aber nicht berauschend. Krümel auf dem Boden lassen sich so teils nur bei mehrmaligem Nachfassen aufsaugen, grober Schmutz und Staub verschwinden aber schnell. Im Vergleich zu anderen Akku-Staubsaugern erscheint uns die Saugleistung aber doch spürbar geringer.
Weiterhin lassen sich selbst längerflorige Teppiche absaugen, auch wenn man dabei den rotierenden Bürstenkopf zügig darüber manövrieren sollte, um sich nicht festzufahren. Denn der Teppich wickelt sich sonst gerne um die rotierende Bürste, wie wir im Test bemerken. In diesem Fall bleibt die Bürste bei zu viel Gegenwehr stehen und das LED-Licht im Gehäuse geht aus. Kurzflorige Teppiche sind kein Problem, die Saugleistung ist dafür meist ausreichend. In kleine Ecken kommt man selbst mit Fugendüse schwierig, hier zeigt sich unter anderem der Nachteil einer geringen Saugleistung.
Die beigelegte Tierhaar-Bürste ist recht kompakt und rotiert ebenfalls. Mit ihr soll man seine Haustiere direkt absaugen können und so etwa loses Fell seiner Katze direkt aufsammeln. Das kennen wir so vor allem von höherpreisigen Akku-Staubsaugern, wo es ein nettes, aber nicht unbedingt notwendiges Zubehör ist. Dass nun ein so günstiger Sauger auch mit Tierhaar-Bürste kommt, ist erstaunlich wie erfreulich. Bei unseren anderen Akku-Staubsauger-Tests war die Zielgruppe solch einer Bürste – unsere Katzen – aber eher weniger angetan davon, abgesaugt zu werden.
Die Betriebslautstärke liegt jenseits von 80 dB(A), was für einen Staubsauger aber recht üblich ist. Praktisch ist die bereits angesprochene LED im vorderen Teil der Hauptbürste, die im Betrieb immer eingeschaltet ist. Sie hilft, Schmutzpartikel aufzuspüren und so gründlicher saugen zu können. Ebenfalls praktisch: Der Hoover kann senkrecht hingestellt werden, indem man den Bürstenkopf mehr als 90 Grad abknickt, also den Sauger aufrichtet. Das klappt, ist aber nicht wirklich sicher. Bei Stößen von der Seite tendiert das Gerät dazu, seitlich wegzukippen.
Womöglich erklärt die etwas geringere Saugleistung auch die vergleichsweise hohe Laufzeit, wir können im normalen „Vollgas-Modus“ knapp 20 Minuten saugen. Im Eco-Modus sind es sogar über 30 Minuten. Das ist ordentlich und löblich, schafft man so doch meist fast die gesamte Wohnung. Laden stellt sich aber als zäher Vorgang heraus, über vier Stunden benötigen wir, was einen Stromverbrauch von etwas weniger als 0,05 kWh verursacht. Die Ladeleistung liegt bei mageren 8 bis 11 Watt.
Normalerweise kostet der Hoover H-Free 100 etwa 140 Euro in unserer Testausstattung „Pets“. Aktuell bekommt man den Akku-Staubsauger in dieser Variante bei Amazon aber schon für 93 Euro. Auf den Preis kommt man durch Anwählen des 50-Euro-Coupons auf der Produktseite. Das Modell Home ohne Tierhaar-Bürste liegt dort bei 130 Euro.
Der Hoover H-Free 100 gehört zu den günstigsten, soliden Akku-Staubsaugern. Die Verarbeitung ist für den Preis von unter 100 Euro ziemlich gut. Wunder sollte man dafür aber nicht erwarten, so ist insbesondere die Saugleistung dem niedrigen Preis angepasst. Positiv ist das viele Zubehör.
Die Akkulaufzeit geht in Ordnung mit etwa 20 Minuten im normalen Modus, die Lautstärke mit etwas mehr als 80 dB(A) ebenfalls, dürfte aber gern niedriger sein. Schade ist die geringe Ladeleistung des angenehm kompakten und gut verstauten Akkus, für eine volle Aufladung benötigen wir mehr als vier Stunden. Insgesamt handelt es sich beim Hoover H-Free 100 um einen besonders günstigen, dafür aber soliden Akku-Staubsauger, der gerade für kleinere Wohnungen und Ein-Personen-Haushalte oder im Wohnwagen ausreicht.
Ultenic bringt mit dem GS1 einen Akkusauger in den Handel, der sich sichtbar an Vorbildern wie Samsung und Dyson orientiert, aber deutlich günstiger ist. Sieht er nur aus wie die Großen oder ist er es auch?
Ultenic bringt mit dem GS1 einen Akkusauger in den Handel, der sich sichtbar an Vorbildern wie Samsung und Dyson orientiert, aber deutlich günstiger ist. Sieht er nur aus wie die Großen oder ist er es auch?
Beim Akkusauger Samsung Bespoke Jet (Testbericht) hat uns nicht nur die Leistung, sondern vor allem auch die clevere Absaugstation überzeugt, die gleichzeitig Aufbewahrungsständer ist. Das hat offenbar auch dem chinesischen Anbieter Ultenic gefallen, entsprechend verpasst er seinem neusten Akkusauger FS1 ein sehr ähnliches Feature. Auch bei anderen Dingen scheint der Bespoke Jet als Vorbild hergehalten zu haben, so kommt der FS1 etwa mit der praktischen Teleskopfunktion, mit deren Hilfe die Größe des Saugers verstellt werden kann. Was das schicke Modell noch zu bieten hat, erklären wir im Test.
Wie bei allen Akkusaugern – auch den teuersten – herrscht Kunststoff als Material vor. Das wirkt beim Ultenic FS1 aber nicht weniger hochwertig als bei Samsung, Dyson und Co. Der Hersteller setzt bei seinem Produkt auf eine Mischung aus Grau und überwiegend Dunkelblau, der Schmutzbehälter ist wie immer aus durchsichtigem Kunststoff. Ultenic wählt die typische Form für Akkusauger mit Pistolengriff, verwendet aber eine andere Steuerung. So wird der Sauger zwar am Pistolengriff gehalten, allerdings gibt es nicht wie etwa beim bei Dyson V15 Detect (Testbericht) einen Abzug, der dauerhaft gedrückt werden müsste. Stattdessen befindet sich der An/Ausschalter oben auf dem Gerät, sodass für die Bedienung immer die zweite Hand benötigt wird. Dafür bleibt der FS1 dann dauerhaft an – das verhindert einen Krampf im Zeigefinger vom andauernden Gedrückthalten.
Damit sollten die meisten Nutzer klarkommen. Etwas ungeschickt finden wir hingegen die Platzierung des Displays, das dem Nutzer Informationen zum Akkustand, der Saugleistungsstufe (Auto, niedrig und hoch) sowie zu Problemen des Saugers gibt. Da der Screen ebenfalls oben beim Powerknopf sitzt, kann der Nutzer ihn während der Nutzung nicht sehen, sondern muss immer den Sauger etwas zurückziehen und den Kopf verdrehen. Gleiches gilt beim Laden auf der Absaugstation, da das Display dann zur Wand zeigt. Die Vorbilder Dyson und Samsung haben daher Bedienelemente und Display nicht oben, sondern hinten am Gerät installiert, sodass der Nutzer diese mit dem Daumen bedienen oder zumindest im Blickfeld haben kann. An dieser Stelle installiert Ultenic hingegen nur einen berührungssensitiven Schalter, über den der Nutzer die Leistung des FS1 ändern kann. Außerdem wird bei kurzem Gedrückthalten die Absaugung der Station ausgelöst, wenn der Sauger dort eingehängt ist.
Die Absaugstation dient gleichermaßen zum Entleeren des Staubbehälters im Ultenic FS1 wie auch zum Abstellen des Saugers. Er lädt darauf automatisch, außerdem bietet die Station Platz für einen Zweitakku, der dann ebenfalls geladen werden kann. Genaugenommen hängt der FS1 mit dem Staubbehälter auf der Station – wie der Samsung Bespoke Jet, dessen Station dem Ultenic-Pendant ebenfalls ähnlich sieht. Hängt man den Akkusauger in die Haltemulde, wird automatisch der Staubbehälter geöffnet. Die Absaugung geschieht anschließend nicht automatisch, sondern nur wie beschrieben per Knopfdruck am Sauger. Wer den vergisst, kann mit etwas Pech eine ganz schöne Sauerei anrichten: Wird der FS1 mit vollem Staubbehälter nur abgestellt und später ohne Absaugung schnell wieder von der Station genommen, verteilt sich unter Umständen ein Teil des zuvor aufgesaugten Schmutzes in der Wohnung. Bei Samsung wird der Behälter erst durch das Absaugen geöffnet. Auch hier ist der Ultenic FS1 trotz offensichtlichen Vorbildes nicht ganz auf der Höhe des Originals.
An anderer Stelle ist er hingegen gleichauf oder sogar besser. Das betrifft etwa die stabile Gesamtkonstruktion mit den verschiedenen Steckmechanismen und die einfache Dekonstruktion, um zur Reinigung an die fünf verschiedenen Filter zu kommen. Auch das praktische Teleskopsaugrohr erinnert stark an Samsung. Damit kann der Sauger bequem sowohl von großen als auch von kleinen Menschen bedient werden. Zum Abstellen und Laden muss das Teleskoprohr allerdings jedes Mal wieder zusammengeschoben werden – auch wie bei Samsung. Entgegen dem Vorbild bietet die im Lieferumfang enthaltene Motorbürste aber einerseits drei LEDs, um auch unter Möbeln oder in dunklen Ecken für mehr Durchblick zu sorgen, außerdem ist sie wesentlich stärker als bei Samsung oder Dyson. Im Lieferumfang gibt es übrigens lediglich Fugentülle, Textilbürste, ein kleines Reinigungswerkzeug, ein Ersatzfilter sowie zwei Ersatzbeutel für die Station. Einer ist bereits eingelegt. Aufbewahrungsmöglichkeiten für die beiden Saug-Aufsätze gibt es nicht.
Wer den Ultenic FS1 zum ersten Mal in die Hand nimmt, spürt zwar ein durchaus ordentliches Gewicht, bemerkt aber schnell, wie leichtfüßig sich das Gerät zumindest auf Hartboden verhält. Das Hauptgewicht liegt dabei auf zwei großen Rollen am Bürstenkopf. Durch die Konstruktion lassen sich Richtungswechsel beim Saugen ohne viel Kraftaufwand bewerkstelligen. Die LED-Beleuchtung geht zwar bei Tageslicht weitestgehend unter, in dunkleren Bereichen ist sie aber definitiv hilfreich.
Etwas schwieriger wird das Handling auf Teppich. Hier muss der Nutzer schon etwas mehr Kraft aufwenden, um den FS1 bewegen zu können, insgesamt ist das aber durchaus vertretbar. Die automatische Saugkraftanhebung zeigte sich bei uns im Test eher etwas wankelmütig. Beim ersten Wechsel von Hartboden auf Teppich wurde die Saugkraft meist angehoben, um dann aber direkt wieder gesenkt zu werden. Nur auf sehr flauschigem Teppich mit längerem Flor blieb die Saugkraft dauerhaft gesteigert. Alternativ kann der Nutzer die Leistung mittels des per Daumen bequem erreichbaren Sensorschalters selbst bestimmen.
Die Saugleistung des 450-Watt-Motors mit angegebenen 30.000 Pa sorgt im Zusammenspiel mit der kräftigen Motorbürste für ein insgesamt gutes Ergebnis. Denn während die Motorbürsten bei den beiden teureren Marken schnell auf langflorigem Teppich langsamer werden und sogar stehenbleiben, kämpft sich das Ultenic-Gegenstück hier tapfer durch. Die tatsächliche Reinigungsleistung kommt zwar insgesamt trotzdem nicht ganz an die genannten Konkurrenten heran, zumal der FS1 das typische Problem günstigerer Akkusauger hat: Schmutz wird beim Vorschieben des Saugers gut aufgenommen, beim Zurückziehen leider nicht. Für einen Platz im Mittelfeld reicht das aber allemal und deutlich günstiger als Samsung und Dyson ist das Ultenic-Modell auch noch. Dabei wird der FS1 nicht lauter als die Wettbewerber. Das gilt auch für die Absaugstation, die mit bis zu 78 Dezibel in etwa auf einem Niveau mit dem Bespoke Jet liegt.
Die Absaugung funktioniert dabei richtig gut. Selbst mit großen Mengen an Tierhaaren, die sich im Laufe des Betriebs gern um den im Staubbehälter sichtbaren Metallfilter drehen, gab es keine Probleme. Schmutz wurde jedes Mal vollständig abgesaugt. Zugriff auf den Staubbehälter erlangt der Nutzer in der Station problemlos, indem eine große Klappe vorn am Korpus abnimmt. Der Staubbeutel wird dabei in eine Kunststoffschiene eingehängt, die wiederum praktisch und einfach in eine Führung in der Station eingeschoben wird. Das klappt ziemlich fummelfrei und vorbildlich. Die angegebene Laufzeit des Akkus von bis zu 60 Minuten am Stück halten wir für unrealistisch – zumindest für den Alltag. Denn dort werden die meisten Nutzer den Auto-Modus verwenden, in dem der Sauger immer startet. Der läuft auf mittlerer Saugleistung mit gelegentlicher Anhebung der Saugleistung und dürfte eher 30 bis 40 Minuten durchhalten. Das sollte aber normalerweise locker für eine Etage von über 140 m² reichen.
Der Akkusauger Ultenic FS1 kostet in der UVP des Herstellers 399 Euro, bis zum 2. Mai gibt es bei Amazon einen Gutschein (einfach nur den Haken bei „50€-Coupon anwenden“ setzen!) über 50 Euro, sodass das Gerät 349 Euro kostet.
Lieber gut kopiert als schlecht selbst gemacht – dieses Sprichwort passt gut auf den Ultenic FS1. Damit wollen wir das Gerät nicht herabwürdigen, aber Parallelen zu Samsungs Bespoke Jet sind schon ziemlich deutlich zu erkennen. Schade nur, dass Ultenic dann doch wieder einige Punkte selbst überarbeitet hat – und sie sind nicht besser, sondern schlechter als bei der Konkurrenz. Das alles macht den FS1 aber nicht zu einem schlechten Produkt. Denn auch wenn das Display nur schlecht zu sehen ist und der Staubbehälter jedes Mal geöffnet wird, wenn man den Sauger in die Station hängt, ist das Gesamtergebnis gut.
Das trifft auf Design, Verarbeitung und Leistung zu, denn seine Arbeit verrichtet der 400-Euro Sauger nicht viel schlechter als die 1200-Euro-Modelle der Konkurrenz. Zumindest rechtfertigt die etwas schwächere Saugleistung nicht den hohen Aufpreis der anderen Modelle. Nimmt man den Preis hinzu, ist der FS1 also ein sehr zufriedenstellendes Produkt.
Wer es günstiger möchte, sollte einen Blick auf Modelle wie den Proficare PC-BS 3085 (Testbericht) oder den Buture VC10 (Testbericht) werfen. Teurer und besser bei der Saugleistung wird es mit Modellen wie Samsung Jet 90 (Testbericht) oder dem Nachfolger Samsung Bespoke Jet (Testbericht) sowie dem Dyson V15 Detect (Testbericht).
Im Folgenden erläutern wir, worauf man beim Kauf eines Akku-Staubsaugers achten sollte:
Eine dieser Unterschiede ist der Saugkopf bei Akkusaugern. Denn entgegen typischen Bodensaugern, die zum Betrieb Strom aus der Steckdose benötigen, wird hier nicht einfach nur Luft angesaugt, sondern Akkusauger haben zudem fast immer eine motorgetriebene Bürstenwalze. Damit wird Schmutz zusätzlich vom Boden gelöst und dann mit der im Vergleich zu 230V-Modellen geringeren Saugkraft aufgesogen. Diese Walze besteht für Teppich am besten aus Borsten. Teure Modelle haben meist zusätzlich Stoffwalzenköpfe mit im Lieferumfang, günstige Sauger kommen oft ausschließlich damit zum Kunden. Diese Walzen eignen sich aber ausschließlich für Hartboden, auf Teppich haben sie kaum Wirkung. Dafür polieren sie Hartboden neben dem normalen Reinigen.
So gut wie alle Akkusauger abgesehen von den günstigsten Modellen setzen auf beutellose Zyklontechnologie, bei der Schmutz in einer Wirbelbewegung angesaugt wird. Das hat den Vorteil, dass keine Staubbeutel nachgekauft werden müssen. Stattdessen wird der Schmutz einfach direkt in den Hausmüll entsorgt. Nachteil: Ein direkter Kontakt zwischen Nutzer und Schmutz ist grundsätzlich möglich, vor allem, wenn sich etwas im Inneren des Schmutzbehälters verfängt. Allergiker sollten daher lieber auf die Möglichkeit achten, Beutel verwenden zu können. Inzwischen gibt es auch Akkusauger mit Absaugstation. Darin steckt fast immer ein Beutel.
Die meisten Akkusauger haben zusätzlich einen oder mehrere Luftfilter eingebaut, die normalerweise austauschbar oder sogar auswaschbar sind. Viele Modelle bieten Hepa-Filter, die besonders viele Schwebstoffe aus der Umgebung filtern. Den Rekord hält aktuell Samsung mit einer Filterleistung von 99,999 Prozent nach eigenen Angaben – gerade Allergiker dürften sich darüber freuen.
Der schönste Staubsauger nützt nichts, wenn er nicht ordentlich saugt. Früher wurden als Leistungsangabe dafür möglichst hohe Watt-Zahlen angegeben, die allerdings kaum Aussagewert besitzen. Denn nur, weil ein Staubsauger-Motor viel Strom braucht, bedeutet das nicht automatisch, dass er gut saugt. Hier wäre eine Angabe des Wirkungsgrades sinnvoller. Ganz falsch ist die Angabe der Leistung in Watt allerdings nicht, zumindest als grober Richtwert darf sie gelten. Akkusauger kommen hier bestenfalls auf 200 bis 400 Watt, Saugroboter sogar nur auf höchstens 50 Watt. Watt-Werte werden allerdings bei Akkusaugern oder Saugrobotern kaum noch angegeben.
Stattdessen tauchen hier meist Angaben wie Pascal oder AirWatt auf. Pascal bezeichnet eigentlich einen Druck, meint bei einem Sauger aber den maximal erreichbaren Unterdruck, der entsteht, wenn man etwa das Saugrohr zuhält. Häufig wird aber direkt am Motor gemessen, wodurch potenzielle Undichtigkeiten bis hinunter zum Saugrohr wegfallen. Ohne genaue Angaben zur Art der Messung ist diese Angabe also eigentlich wertlos. Hinzu kommt der Umstand, dass der Effekt einer Motorbürste nicht darin berücksichtigt ist. Akkusauger haben inzwischen Werte von um 25.000 Pa, gute Saugroboter liegen mit wenigen Ausnahmen bei etwa 12.000 Pa.
Eine weitere wichtige Angabe wäre eine zur Strömungsgeschwindigkeit, die zusammen mit dem Druck/Unterdruck unabdingbar ist – fällt sie zu niedrig aus, könnte Schmutz nicht bis in den Staubbehälter vordringen, sondern bliebe ggf. unterwegs hängen. Gute Akku-Staubsauger erreichen hier bis zu 15 m/s – leider wird auch dieser Wert von Herstellern normalerweise nicht angegeben.
Zu allem Überfluss gehen inzwischen Hersteller dazu über, Saugleistung in AirWatt (AW) anzugeben – dabei ist diese Angabe genauso ungenormt und nichtssagend, wie die oberen Angaben ohne konkrete Angaben zum Messverfahren. Denn AirWatt berechnet sich aus Luftstrom, Unterdruck und Saugöffnungsgröße, also aus Werten, die entweder uneindeutig von Saugerherstellern beschrieben oder gar nicht angegeben werden. Folglich ist also auch die AW-Angabe für einen Vergleich der Saugleistung unzureichend. Dennoch als Richtwert: Gute Akkusauger werben aktuell mit Zahlen von um 350 AW.
Was bedeutet das nun? Eigentlich kann man auf die Herstellerangaben nichts geben. Tatsächlich sollten Nutzer daher Testberichte studieren, statt sich auf Daten und Zahlen der Hersteller zu verlassen. Da das aber nicht immer möglich ist und zudem nicht immer klar ist, wie seriös manche Seiten im Internet sind und wie gut sie testen, haben wir dennoch grobe Richtwerte in unseren Tests oben angegeben.
Je teurer der Akkusauger, desto umfangreicher ist meist der Lieferumfang. Bei Samsungs Topmodellen gibt es unter anderem eine Absaugstation, die Schmutz direkt aus dem beutellosen Sauger in einen Staubbeutel absaugt, Dyson legt eine Hartbodenbürste mit Laser zum Illuminieren von Schmutz auf dem Boden bei. Außerdem gibt es bei teureren Modellen häufig Standfüße statt Wandhalterung für Sauger und Zubehör – Bohren wird also überflüssig. In letzter Zeit kommen zudem immer häufiger Tierbürsten in den Lieferumfang. Direkt angeschlossen an den Sauger sollen Nutzer so ihre Haustiere absaugen und dabei bürsten. Gesammelte Haare werden dann mit einem Knopfdruck aufgesagt. Das klappt aber nur bei Tieren, die nicht übermäßig schreckhaft sind – Katzen mögen Staubsauger häufig nicht. Wer das Zubehör nicht benötigt, kann an dieser Stelle sparen.
Die Akkulaufzeit liegt bei besseren Modellen bei etwa 20 bis 60 Minuten – je nach Saugstufe. Grundsätzlich gilt: Auf Teppichen wird eine höhere Saugleistung benötigt, entsprechend kürzer fällt die Akkulaufzeit aus. Sie kann sich dann auf wenige Minuten mit einer Akkuladung reduzieren. Bei manchen Modellen ist daher der Akku wechselbar, für größere Flächen lohnt womöglich die Anschaffung eines zweiten Akkus. Bei Premiummodellen ist bisweilen ein Zweiter dabei. Ist das Powerpack wechselbar, kann man bei Defekt oder nachlassender Akkuleistung zudem ganz einfach Ersatz beschaffen.
Natürlich gibt es weitere Punkte, die kaufentscheidend sein können – manche davon sind dabei vielleicht eher persönliche Präferenzen als neutrale Kriterien. Dazu gehören etwa die Verarbeitung als Anhalt für die Langlebigkeit eines Produktes oder die Lautstärke. Solche Punkte lassen sich vorab kaum eruieren, sondern können oft nur aus Tests herausgelesen oder im Eigenversuch herausgefunden werden. Das gilt auch für das Handling: Das Gewicht allein sagt wenig aus, wichtig ist, wie leichtfüßig er sich im Alltag bewegen lässt. Wir empfehlen, Akkusauger dort zu kaufen, wo man verlässlich ein Rückgaberecht hat. So kann man einen Sauger beim Online-Kauf zurückgeben, wenn man mit ihm innerhalb der ersten 14 Tage unzufrieden ist.
Diese Top 10 beinhaltet ausschließlich von uns getestete Akkusauger. Dass auf dem ersten Platz eines der teuersten Modelle zu finden ist, wird manchen nicht wundern, wie eingangs erwähnt bedeutet das aber nicht, dass die anderen Modelle schlecht sind. Alle Geräte in dieser Bestenliste erfüllen ihren Zweck gut. Wem die Modelle hier trotzdem nicht zusagen, der findet eine schier unüberschaubare Menge an Akkusaugern jeglicher Preisklasse bei Anbietern wie Amazon, Geekmaxi oder Banggood. Hier gibt es auch Zubehör und Ersatzmaterialien. Vor dem Kauf bei asiatischen Händlern empfehlen wir zudem einen Blick in unseren Ratgeber
Wer lieber gleich (fast) gar nicht selbst saugen will, sollte sich unsere 7 Tipps für den richtigen Kauf eines Saugroboters oder unsere Top 10 der besten Saugroboter anschauen. Mühelos Wischen lässt es sich zudem mit den Wischsaugern aus der entsprechenden Top 10.
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