JavaOne 2013 in San Francisco – das Aufwärmprogramm

Das frühere Mega-Event der Java-Gemeinschaft hat seit der Übernahme von Sun durch Oracle seinen ursprünglichen Glanz noch nicht zurück erlangt. Die Gründe dafür sind vielschichtig.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Markus Eisele

JavaOne Keynote - Cameron Purdy

(Bild: Markus Eisele)

Knapp 1500 Stunden dauert es noch bis zum Start der diesjährigen JavaOne in San Francisco. Das frühere Mega-Event der Java-Gemeinschaft hat seit der Übernahme von Sun durch Oracle seinen ursprünglichen Glanz noch nicht zurück erlangt. Die Gründe dafür sind vielschichtig. Offensichtlichster Grund ist die Tatsache, dass die JavaOne nur noch eine Nebenveranstaltung von Oracles OpenWorld ist. Statt wie früher selbst in den "heiligen Hallen" des Moscone Center zu residieren, verteilen sich Ausstellung, Vorträge und Community-Aktionen auf eine Handvoll Hotels 15 Gehminuten nördlich gelegen. Auch wenn offizielle Teilnehmerzahlen nur spärlich verteilt werden, ist wohl wieder mit vergleichbaren Zahlen wie im letzten Jahr zu rechnen, also einem mittleren vierstelligem Bereich. Zusammen mit der OpenWorld erreicht Oracle vermutlich annähernd 50.000 Teilnehmer. Da zeigt sich das Missverhältnis der beiden Veranstaltungen am deutlichsten.

Der Inhalt der JavaOne hat schon immer begeistert. Dieses Jahr sind es 510 Sessions, BOFs, Tutorials und Hands-on Labs – in acht verschiedenen Tracks. Mit 226 Vortragenden stellt Oracle selbst etwas weniger als 50 Prozent der Inhalte. Das mag dem einen oder anderen zu viel sein. Es ist aber die einzige Konferenz auf der Welt, bei der Oracle es schafft, so viel Know-how gesammelt bereitzustellen. Das ist auch dann der eigentliche Mehrwert, direkte Informationen über neue Techniken von den Experten selbst. Und es ist eine Tatsache, dass mehr als 90 Prozent der Java Specification Requests im Java Community Process (JCP) von Oracle vorangetrieben werden. Wer es genauer wissen möchte, dem kann ich mein letztjähriges Posting ans Herz legen. Dort hab ich eine Übersicht über die Verteilung der eingereichten Vorschläge für die JavaOne gegeben. Das ist einer der Vorteile, wenn man im Programmkomitee sitzt.

Die einzelnen Tracks sind keine Überraschung (Core Java, Client & Embedded, Emerging Languages, Java Development Tools, Java EE und Cloud). Neu hinzugekommen ist ein separater Security Track unter der Leitung von Milton Smith (@spoofzu). Allein in diesem Track finden sich 43 Veranstaltungen (9 BOFs, ein Tutorial, ein Hands-on Lab und 32 Sessions). Oracle hat hier also eine Nachricht zu transportieren. Inhaltlich dreht sich viel um das sichere Entwickeln, aber auch um Erkennung von Sicherheitsproblemen. Wer einen Hacker-Track erwartet, wird also enttäuscht werden.

Abschließend fehlt noch ein kurzer Blick auf die Ausstellung. Sie ist wieder im Hilton Ballroom untergebracht. Also wieder nicht sonderlich groß. Unter den Ausstellern finden sich die üblichen Verdächtigen: IBM, SpringSource, Red Hat mit JBoss, ZeroTurnaround und Cloudbees. Laut Plan zum Ausstellungsbereich im Hilton Ballroom (Floorplan, PDF) wandert der Oracle-eigene Ausstellungsbereich, auch Demo Grounds genannt, in die Mitte des Raumes. Wer das Glück und auch eine OpenWorld-Karte zur Verfügung hat, kann noch im Moscone Center die weiteren Oracle Demo Grounds besuchen. Hier werden nicht nur Techniken und Referenzimplementierungen gezeigt, sondern auch die kommerziellen Produkte wie den WebLogic Server.

Rund um die beiden Konferenzen gibt es dieses Jahr nur wenig Rahmenprogramm. Das sogenannte "Oracle Appreciation Event" auf Treasure Island findet wieder am MIttwochabend statt und stellt die Verkehrsinfrastruktur der Stadt auf die Probe. Mit "Maroon 5" und "The Black Keys" sind wieder recht bekannte Musiker vertreten.

Mit drei eigenen Sessions werde ich auf beiden Veranstaltungen unterwegs sein. Ich freue mich schon drauf! ()