Neu in .NET 9.0 [6]: Neues Escape-Zeichen für Konsolenausgaben

C# 13.0 bietet ein neues Escape-Zeichen \e für die Formatierung von ANSI/VT100 Terminal Control Escape Sequences.

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(Bild: Valtenint Agapov / Shutterstock)

Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Dr. Holger Schwichtenberg

Mit den uralten VT100/ANSI-Escape-Codes kann man auch heute noch in Konsolenanwendungen zahlreiche Formatierungen auslösen, darunter 24-Bit-Farben, Fettschrift, Unterstreichen, Durchstreichen und Blinken. Die VT100/ANSI-Codes werden durch das Escape-Zeichen (ASCII-Zeichen 27, hexadezimal: 0x1b) eingeleitet.

Der Dotnet-Doktor – Holger Schwichtenberg

Dr. Holger Schwichtenberg ist technischer Leiter des Expertennetzwerks www.IT-Visions.de, das mit 53 renommierten Experten zahlreiche mittlere und große Unternehmen durch Beratungen und Schulungen sowie bei der Softwareentwicklung unterstützt. Durch seine Auftritte auf zahlreichen nationalen und internationalen Fachkonferenzen sowie mehr als 90 Fachbücher und mehr als 1500 Fachartikel gehört Holger Schwichtenberg zu den bekanntesten Experten für .NET und Webtechniken in Deutschland.

Vor C# 13.0 konnte man dieses Escape-ASCII-Zeichen 27 in .NET-Konsolenanwendungen bei Console.WriteLine() nur umständlich ausdrücken über \u001b, \U0000001b oder \x1b, wobei Letzteres nicht empfohlen ist: "Wenn Sie die Escapesequenz \x verwenden, weniger als vier Hexadezimalziffern angeben und es sich bei den Zeichen, die der Escapesequenz unmittelbar folgen, um gültige Hexadezimalziffern handelt (z. B. 0–9, A–F und a–f), werden diese als Teil der Escapesequenz interpretiert. \xA1 erzeugt beispielsweise "¡" (entspricht dem Codepunkt U+00A1). Wenn das nächste Zeichen jedoch "A" oder "a" ist, wird die Escapesequenz stattdessen als \xA1A interpretiert und der Codepunkt "ਚ" erzeugt (entspricht dem Codepunkt U+0A1A). ਚ ist ein Panjabi-Schriftzeichen. Panjabi ist eine in Pakistan und Indien gesprochene Sprache. In solchen Fällen können Fehlinterpretationen vermieden werden, indem Sie alle vier Hexadezimalziffern (z. B. \x00A1) angeben."

Typischerweise sahen Ausgaben mit VT100/ANSI-Escape-Codes vor C# 13.0 folgendermaßen aus:

Console.WriteLine("This is a regular text");
Console.WriteLine("\u001b[1mThis is a bold text\u001b[0m");
Console.WriteLine("\u001b[2mThis is a dimmed text\u001b[0m");
Console.WriteLine("\u001b[3mThis is an italic text\u001b[0m");
Console.WriteLine("\u001b[4mThis is an underlined text\u001b[0m");
Console.WriteLine("\u001b[5mThis is a blinking text\u001b[0m");
Console.WriteLine("\u001b[6mThis is a fast blinking text\u001b[0m");
Console.WriteLine("\u001b[7mThis is an inverted text\u001b[0m");
Console.WriteLine("\u001b[8mThis is a hidden text\u001b[0m");
Console.WriteLine("\u001b[9mThis is a crossed-out text\u001b[0m");
Console.WriteLine("\u001b[21mThis is a double-underlined text\u001b[0m");
Console.WriteLine("\u001b[38;2;255;0;0mThis is a red text\u001b[0m");
Console.WriteLine("\u001b[48;2;255;0;0mThis is a red background\u001b[0m");
Console.WriteLine("\u001b[38;2;0;0;255;48;2;255;255;0mThis is a blue text with a yellow background\u001b[0m");

Seit C# 13.0 gibt es nun \e als Kurzform für das Escape-Zeichen ASCII 27, sodass die Zeichenfolgen deutlich kompakter und übersichtlicher werden:

Console.WriteLine("This is a regular text");
Console.WriteLine("\e[1mThis is a bold text\e[0m");
Console.WriteLine("\e[2mThis is a dimmed text\e[0m");
Console.WriteLine("\e[3mThis is an italic text\e[0m");
Console.WriteLine("\e[4mThis is an underlined text\e[0m");
Console.WriteLine("\e[5mThis is a blinking text\e[0m");
Console.WriteLine("\e[6mThis is a fast blinking text\e[0m");
Console.WriteLine("\e[7mThis is an inverted text\e[0m");
Console.WriteLine("\e[8mThis is a hidden text\e[0m");
Console.WriteLine("\e[9mThis is a crossed-out text\e[0m");
Console.WriteLine("\e[21mThis is a double-underlined text\e[0m");
Console.WriteLine("\e[38;2;255;0;0mThis is a red text\e[0m");
Console.WriteLine("\e[48;2;255;0;0mThis is a red background\e[0m");
Console.WriteLine("\e[38;2;0;0;255;48;2;255;255;0mThis is a blue text with a yellow background\e[0m");

Die Ausgabe der beiden vorherigen Listings sieht gleich aus.

(Bild: Screenshot (Holger Schwichtenberg))

(rme)