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Heute mal ein kleiner Serientipp: Mr. Robot. Eine Hacker-Serie, die man guten Gewissens seinen IT-Freunden empfehlen kann.

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Heute mal ein kleiner Serientipp: Mr. Robot. Eine Hacker-Serie, die man guten Gewissens seinen IT-Freunden empfehlen kann.

Für gewöhnlich leitet die Adventszeit auch immer die Zeit ein, in der ich meine Weihnachtsfilme sehe. Doch statt Stirb Langsam 1 und Stirb Langsam 2 steht in diesem Jahr etwas anderes auf meinem Programm: die US-Serie Mr. Robot. Die Hacker-Serie hat zwar nichts mit Weihnachten zu tun, doch für den überzeugenden Cast und die realistische Umsetzung muss selbst Bruce Willis in diesem Jahr einmal weichen.

Nachts ist der mit Sozial-Phobien-beladene und Morphium-abhängige Elliot (Rami Malek) ein White Hat. Tagsüber arbeitet er für eine Internetsicherheitsfirma, die den Auftrag hat, die weltgrößte Unternehmensgruppe, die E Corp, zu schützen. Nicht nur in Elliots Augen ist das Konglomerat das Böse, die "Evil Corporation". Als dieses Unternehmen einen der schlimmsten Hacker-Angriffe erfährt, kommt Elliot der sogenannten Fsociety auf die Schliche. Ihr Anführer, der titelgebende Mr. Robot (gespielt vom energetischen Christian Slater), möchte durch den Angriff auf E Corp einen Finanzcrash auslösen und alle Menschen von ihren Schulden befreien – ein Robin Hood 2.0. Doch dazu braucht er Elliots Hilfe.

Die Serie erspart dem IT-versierten Zuschauer vielerlei Computer-Mambo-Jambo, wie etwa die "Uploading Virus"-Meldung aus Independence Day oder bunt-blickende "Access granted"-Anzeigen. Bereits in der ersten Folge wird deutlich, dass sich die Serienmacher viele Gedanken um die technischen Vorgänge gemacht haben: Sinnvolle Shell-Befehle in den Terminals auf den Monitoren, Änderung in der DNS-Infrastruktur, die hinterlegte dat-Datei im Rootkit als Kennzeichen der Fsociety. Selbst die Linux-Distribution, die Elliot nutzt, existiert wirklich. Das ist Balsam für die geschundene IT-Zuschauer-Seele.

Aber auch diejenigen, die sich nicht für Details der IT-Hacks interessieren, werden Mr. Robot etwas abgewinnen können. Denn letztlich geht es beim Hacken darum, Schwachstellen aufzuspüren – und diese wiederum findet man dadurch, die Menschen genau zu beobachten und zu analysieren. Letztlich drehen sich die zehn Folgen der ersten Staffel (in Deutschland im Streaming von Amazon Prime) somit um die Identitäten und verschiedenen Rollen, die wir im Leben einnehmen, wie Regisseur Sam Esmail im Interview mit Serienjunkies.de treffend beschrieben hat.

Nettes Feature außerdem: Die Namen der 10 Episoden der ersten Staffel sehen aus, als entstammten sie einer Filesharing-Börse – beispielsweise eps1.2_d3bug.mkv oder eps1.4_3xpl0its.wmv. Auch solche Details verdeutlichen das runde Konzept der Serie, um mit Mr. Robot authentische Unterhaltung zu liefern. Die zweite Staffel wurde vom Sender USA Network bereits bestätigt und soll im Laufe des nächsten Jahres gezeigt werden.

(jle)