Managed Hybrid Cloud – das Beste aus zwei Welten

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Autor André Beyer, Senior Sales Manager, Mittelstandsvertrieb
  • Beitrag vom 30.11.2018

IT-Bestandssysteme, Private und Public Cloud passen dank hybrider Modelle unter ein Dach. Auch Mittelständler können so ihre Reise in die Cloud schrittweise umsetzen.

Auch auf absehbare Zeit werden mittelständische Unternehmen weiter IT-Anwendungen und -Infrastrukturen selbst vor Ort betreiben – wie eigens programmierte Spezialanwendungen oder lokal installierte Branchen-Lösungen. Zwar gilt es, die über Jahre gewachsene IT zukunftsfähig auszurichten und dabei Kosteneffizienzen zu realisieren, doch für den Mittelstand scheiden Alles-oder-nichts-Lösungen meist aus. Vielmehr wiegen diese Unternehmen fallweise ab, welche bestehenden Anwendungen in die Cloud verlagert und welche neuen Dienste von Beginn an über einen Cloudansatz bereitgestellt werden sollen. Dank hybrider Cloud-Modelle lassen sich solche gemischte Szenarien aus Bestands-IT und Cloud-Anwendungen erfolgreich umsetzen.

Cloud oder nicht Cloud

Wer den Markt im Hinblick auf Technologie und Angebot sondiert, merkt: Alte und neue IT-Welt schließen sich nicht mehr aus. Unternehmen haben die Wahl: Sollen virtuelle oder physische Server selbst betrieben und vorgehalten oder aus der Cloud bezogen werden? Werden skalierbare IT-Anwendung auf Basis von Virtualisierungslösungen wie zum Beispiel von VMware oder mit sogenannten Hyperscaler-Plattformen, also großen Cloud-Anbietern wie Microsoft Azure, umgesetzt? Dieser Frage geht auch eine Studie des Forschungsinstituts Pierre Audoin Consultants (PAC) auf den Grund.

Microsofts Cloud-Plattform Azure ist erste Wahl, wenn zum Beispiel ein Unternehmen bereits Microsoft-Lösungen wie Windows-Server, Microsofts Office-Büroanwendungen oder Exchange E-Mail-Dienste im Einsatz hat. Die Einstiegshürden sind niedriger und eine einheitliche Technologiebasis vereinfacht die Integration von cloudbasierten Azure-Diensten mit Vor-Ort Windows-Serverlösungen sowie den Büroanwendungen.

Apropos Azure: Will ein Kunde Cloud-Dienste von Microsoft in einer geschützten Private Cloud-Umgebung nutzen, besteht die Möglichkeit, eine vollständig gemanagte Netzanbindung von einem entsprechenden Dienstanbieter zu beziehen – einschließlich der notwendigen Firewalls. In diesem Fall bedeutet eine Netzanbindung nicht nur Leitungen, Anschlüsse und Hardware, sondern ist zusätzlich auch Software-basiert. Der große Vorteil: Der Kunde erhält einen professionell betriebenen Komplettservice – von den eigenen Anschlüssen über Router und Firewalls bis hin zu Cloud-Diensten wie Azure. Last- und Verkehrsspitzen können so jederzeit bei Bedarf nach oben oder unten angepasst werden.

Das Internet muss draußen bleiben

Damit können Unternehmen Microsoft Azure auch als virtuelle Private Cloud nutzen. Daraus ergibt sich die Möglichkeit, Teile der eigenen IT auf die Microsoft Azure-Plattform zu verlagern oder die eigene Vor-Ort-IT durch kostengünstige und flexibel skalierbare Cloud-Anteile zu erweitern – ohne die Nutzung des öffentlichen Internets. Von der Anbindung der Unternehmensstandorte bis hin zu den Schnittstellen ins Rechenzentrum muss das World Wide Web draußen bleiben.

Diesen Weg ist zum Beispiel ROWI gegangen. Das Familienunternehmen produziert Elektrogeräte und expandiert online. Heute verfügt ROWI zum einen über eine 100 Mbit Private-Cloud-Connect-Anbindung, die die Firma als vollständig gemanagten Dienst von der Telekom bezieht. Zum anderen ist ROWI aber auch mit 50 Mbit/s an die Microsoft Azure Cloud angebunden – und das dediziert, also strikt getrennt vom öffentlichen Internet. Daten und Dienste wie zum Beispiel das Finanzsystem oder die neue, serverbasierte IP-Telefonanlage liegen bereits auf den virtuellen Rechnern im Microsoft-Rechenzentrum. Der gesamte Applikationsbetrieb liegt nach wie vor bei ROWI. Entstörungsleistungen und IT-Sicherheit hingegen übernimmt die Telekom als Dienstanbieter.

Weniger Systemausfälle

Auf diese Weise erhalten Unternehmen eine sichere, flexible und kostengünstige Möglichkeit für ihr Wachstum oder für neue Geschäftsmodelle. Der Managed Service-Ansatz stellt zudem die Anbindung an die Umgebung des jeweiligen Cloud-Diensteanbieters sicher und ermöglicht damit eine Ende-zu-Ende-Verfügbarkeit von Anwendungen. Gerade für Mittelständler kann dies ein entscheidender Faktor sein. Denn: Firmen verfügen über begrenzte IT-Ressourcen, die in Zeiten des Fachkräftemangels kaum erweiterbar sind.

Nicht zuletzt stellt sich die Kostenfrage: Professionell automatisierte gemanagte Dienste bieten Kostenvorteile im Vergleich zum Aufbau und Betrieb einer eigenen lokalen Infrastruktur inklusive Software-Lizenzen. Hinzu kommt: Anwendungen und Rechnerkapazitäten werden häufig nur tagsüber oder die maximale Rechenkapazität als Spitzenlast nur während eines eng begrenzten Zeitraums benötigt. Wer diese Ressourcen virtuell aus der Cloud bezieht, bezahlt nur für die tatsächliche Nutzung und kann die Kapazität beliebig nach oben und unten skalieren. Vorteile, die die hybride Lösung aus Private und Public Cloud für viele Unternehmen interessant macht.


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