Proof of Concept mit SAP S/4HANA: Testlauf unter realen Bedingungen

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Autor Nils Klute, IT Journalist
  • Beitrag vom 11.04.2019

Mit SAP S/4HANA Geschäftsabläufe in Echtzeit unterstützen? Oder lieber weiter mit dem alten ERP-Besen kehren? Für fast die Hälfte der Unternehmen steht die Antwort bereits fest: Sie wollen ihre SAP-Anwendung und die technische Infrastruktur modernisieren und so die Performance, Effizienz und Benutzerfreundlichkeit ihrer Prozesse verbessern. Zu diesem Ergebnis kommt die im Januar 2018 erschienene Studie von Linkit Consulting. Die Unternehmensberatung ist spezialisiert auf fachliche und technische Beratung für Finanzprozesse. Für die Studie hat Linkit insgesamt 35 Unternehmen befragt, gut die Hälfte beschäftigt mehr als 1.000 Mitarbeiter, circa ein Drittel sind kleinere Unternehmen mit weniger als 500 Angestellten. In der Tat: SAP S/4HANA bietet mehr Tempo. Möglich machen das die In-Memory-Technologie und das simplifizierte Datenbankmodell. Da HANA alle ERP-Informationen im Arbeitsspeicher vorhält und verarbeitet, entfallen Lese- und Schreibprozesse. Auch Indizes, Zwischentabellen und Aggregate sind bei SAP S/4HANA nicht mehr nötig. Das Ergebnis: Kürzere Durchlaufzeiten, weniger Speicherbedarf und Echtzeit-Kennzahlen für alle Abteilungen.

Knapp 50 Prozent planen bereits den Umstieg

Fast die Hälfte der befragten Firmen wird innerhalb dieses Jahres, der nächsten drei Jahre oder zu einem späteren Zeitpunkt auf die neue ERP-Suite umstellen. Weitere knapp 40 Prozent diskutieren bereits den Wechsel. Dafür, dass es nicht bei Planungen und Überlegungen bleibt, sorgt SAP selbst: Die Walldorfer werden den Support der Vorgängerversionen 2025 einstellen. Ab dann sollen Anwender, so plant SAP, in kostenintensivere Wartungsverträge rutschen.

Unternehmen sollten daher jetzt handeln, ihre SAP-Strategie bestimmen und mögliche Bedenken ausräumen. Grundvoraussetzung: Das Bestandssystem kommt komplett auf den Prüfstand. Schwierigkeiten erwarten die Anwender vor allem mit den über viele Jahre gewachsenen Eigenentwicklungen. Hier verlangt SAP S/4HANA ein Umdenken: Firmen sollen so wenig wie möglich individualisieren und stattdessen den Standardumfang nutzen. Eine Mammutaufgabe, die jedoch fast die Hälfte der von Linkit Befragten auch als Chance erkennt, um beim Wechsel auf das neue ERP-System alte Zöpfe abzuschneiden. SAP belohnt den Entschluss: Wer seine Prozesse standardkonform abbildet, profitiert von stabileren Installationen und regelmäßigen Updates.

Proof of Concept in der Open Telekom Cloud

Mehr als 70 Prozent der Studienteilnehmer bevorzugen den Eigenbetrieb von SAP S/4HANA. Einen hybriden Ansatz priorisiert fast ein Viertel. Gleichzeitig sorgen sich Firmen jedoch um interne Ressourcen und Expertise. Wie also den Umstieg sicher anpacken? Eine Lösung sind Proofs of Concept. Sie ermöglichen es, SAP S/4HANA kennen zu lernen, Erfahrungen mit der Business Suite zu sammeln und den Weg für das eigene Unternehmen zu bestimmen. Im Testlauf unter realen Bedingungen lässt sich nicht nur durchspielen, wie der Transformationsweg aussehen kann, sondern auch erleben, wie performant SAP S/4HANA ist. Alle dafür nötigen Technologien, Werkzeuge und Services stellen Infrastructure-as-a-Service-Plattformen wie die Open Telekom Cloud bereit. Mit dem Paket „S/4HANA Jump Start“ bietet die Deutsche Telekom ihren Kunden sogar die Möglichkeit, SAP S/4HANA für 3 Monate zu testen. Und das inkl. Lizenz und Demodaten – risikolos zum Festpreis.

Managed Services bis zum Betrieb des Produktivsystems

Die Open Telekom Cloud basiert als Public Cloud auf OpenStack. Die Telekom unterstützt die SAP-Anwender mit Managed Services über den kompletten Migrationsprozess hinweg: Vom Prozessconsulting über Proofs of Concept bis hin zum Betrieb des Produktivsystems. Der Provider stellt alle Dienste bereit und bietet erfahrenen SAP-Anwendern darüber hinaus die Möglichkeit, Ressourcen im Self-Managed-Service zu verwalten. Dazu hat T-Systems, die Großkundensparte der Telekom, eine eigene Lösung entwickelt, in der Software und Applikationen wie vorkonfektionierte Baugruppen bereitstehen. Innerhalb von Minuten sind HANA-Datenbanken, SAP-Applikationen und komplette Systeme lauffähig.

Anwender, die sich für die Open Telekom Cloud entschieden haben, profitieren darüber hinaus vom Support für SAP von SAP: Der Softwarekonzern hat das Public Cloud-Angebot zertifiziert und bestätigt, dass seine Anwendungen mit darauf abgestimmten Flavors harmonieren. Heißt praktisch: Wer SAP-Systeme mit vorbestimmten Rechen- und Speicherkapazitäten in der Open Telekom Cloud nutzt, erhält Support nicht nur vom Bonner Plattformbetreiber, sondern auch vom Walldorfer Softwarekonzern.

Intelligentes Business mit Machine Learning und Predictive Analytics

Mehr als die Hälfte der von Linkit befragten Unternehmen will die Vorteile der neuen SAP-Produktstrategie nutzen und mit Echtzeitinformationen in die digitale, intelligente Zukunft aufbrechen. Denn: Machine Learning und Predictive Analytics sind bei SAP S/4HANA in zentrale Geschäftsprozesse integriert. Und auf der Strata Data Conference 2018 in New York City hat SAP gerade die Erweiterung seiner Analytics Cloud vorgestellt. Ab sofort sind neue Funktionen für maschinelles Lernen mit an Bord. Sie helfen den Anwendern, Zusammenhänge in Geschäftsdaten zu erkennen und so schnellere und bessere Entscheidungen zu treffen. Vorhersagen zur künftigen Unternehmensleistung abrufen, Risiken identifizieren und automatisch Entscheidungen treffen lassen: Laut SAP erhalten Anwender mit den neuen Funktionen hochgradig personalisierte Einblicke.


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