Rechenzentrum nach Maß

  • Beitrag vom 19.06.2019

Rasant wachsende Datenmengen und ihre Echtzeitverarbeitung stellen hohe Anforderungen an Rechenzentren. Maßgeschneiderte Rechenzentren machen Unternehmen agiler und helfen ihnen, Informationen schneller zu verarbeiten.

163 Zettabyte Daten werden laut einer Studie des Marktforschungsunternehmens IDC bis 2025 weltweit erzeugt. Diese Menge entspricht der kompletten Netflix-Datenbank – wenn man sie 500 Mal streamen würde. Immer mehr vernetzte Geräte, Autos, Häuser und Menschen generieren immer mehr Daten. Mess- und Steuergeräte, die mit Sensoren ausgestattet und über Schnittstellen an Rechenzentren angebunden sind, erzeugen einen anschwellenden Datenstrom, der analysiert und verarbeitet werden muss. Durch Machine-to-Machine-Kommunikation (M2M) und das Internet der Dinge (IoT) steigt der Verdichtungsgrad der Daten, was den Verarbeitungsaufwand zusätzlich erhöht.

Digitalisierung fördert (Daten-)Wachstum

Auch im Mittelstand ist die Mehrzahl der Rechenzentren mittlerweile rund um die Uhr in Betrieb und produziert laufend Daten. Nicht zuletzt steigt die Datenmenge durch die mobilen Endgeräte, die Mitarbeiter nutzen, und Applikationen wie die Test- und Entwicklungsumgebung SAP Hana. Die Digitalisierung hat in den Unternehmen Fuß gefasst – auch mittelständische Firmen wachsen zunehmend in neue Geschäftsfelder und Absatzmärkte hinein, für die sie digitale Geschäftsmodelle entwickeln müssen.

Agilität und Schnelligkeit gefordert

Wachsende Datenmengen, neue Geschäftsmodelle und Unternehmenszukäufe stellen hohe Ansprüche an die Flexibilität und Agilität von IT-Infrastrukturen und IT-Organisationen. Es gilt, immer kürzere Reaktionszeiten auf Marktentwicklungen IT-seitig abzubilden und immer mehr Informationen in Echtzeit zu verarbeiten. Anwendungen wie Big Data und Analytics stellen Unternehmen vor die Herausforderung, möglichst schnell Mehrwert aus den gesammelten Daten herauszuholen. Hinzu kommt, dass vielerorts immer mehr Datenmengen durch immer weniger Personal gemanagt werden müssen, da der Arbeitsmarkt nicht genügend Fachkräfte mit entsprechendem IT-Know-how hergibt.

Hybride Lösungen bevorzugt

Um die Flut an Daten künftig besser beherrschen zu können und wirksame Lösungen für Datenspeicherung und Datensicherung einzusetzen, haben viele Unternehmenskunden der Telekom bereits hybride Cloud-Strategien definiert. Vor allem klassische mittelständische Unternehmen lagern einfache Standardanwendungen zunehmend in die Cloud aus, während sie die wichtigsten Prozesse und Applikationen weiter in lokalen Rechenzentren vor Ort (On Premises) betreiben. Im Unterschied dazu sind Start-up-Unternehmen heute meist „Cloud Natives“ und nutzen Cloud-Dienste ab Gründung.

Generell ist eine Tendenz zum dauerhaften Parallelbetrieb von On-Premises-Installationen und Cloud-Diensten zu beobachten. Fast jedes Unternehmen hat geschäftskritische Legacy-Anwendungen oder Individualsoftware wie etwa eine Produktionssteuerung oder ein Lagersystem, die vor Ort verbleiben müssen. Daher wird Hybrid Cloud oder Multi Cloud der vorherrschende Betriebsmodus in Unternehmen bleiben – selbst Cloud-Dienste von Microsoft lassen sich durch den Azure-Stack lokal im eigenen Rechenzentrum betreiben.

IT-Infrastruktur mit Hyperkonvergenz modernisieren

Das Data Center behält somit seinen Platz im Unternehmen – seine IT-Infrastruktur bedarf allerdings einer Auffrischung, um den Anforderungen an Verfügbarkeit, Geschwindigkeit und Flexibilität zu genügen. Infrage kommen hierfür Hyper-Converged-Infrastrukturen, die sich als Nachfolger konvergenter Infrastrukturen am Markt für Rechenzentrums-Plattformen etablieren.

Eine Hyper-Converged-Infrastruktur basiert auf einer Software-zentrierten Architektur, in der Komponenten und Technologien wie Prozessoren, Speicher, Netzwerk und Virtualisierung miteinander verzahnt sind und in einem Managementsystem verwaltet werden. Hierbei sorgt beispielsweise der Einsatz von Allflash-Technologie mit Flash Memory für eine performantere Datenspeicherung. Hyper-Converged-Infrastruktur arbeitet zudem mit Standard-Hardware „aus dem Regal“ (so genannte COTS-Produkte). Hersteller wie Cisco stellen hyperkonvergente Systeme mit einem umfassenden Baukasten aus Hard- und Software zur Verfügung.

Zugeschnitten auf Kunden: Customer Based Data Center

Gemeinsam mit Cisco bietet die Telekom Unternehmen mit Customer Based Data Center (CBDC) Komplettpakete für Rechenzentren an. Hierbei greift die Telekom auf das gesamte Cisco-Portfolio zurück und nutzt sowohl Netzwerk- und Security-Komponenten als auch Server- und Hyper-Converged-Infrastrukturen, um Unternehmen ein auf ihre jeweiligen Anforderungen zugeschnittenes CBDC zu bauen. Als langjährige Strategiepartner entwickeln und prüfen Cisco und Telekom die Lösungen gemeinsam und arbeiten Hand in Hand, um die jeweils passenden Komponenten zusammenzustellen und geschmeidige, individuelle Lösungspakete zu schnüren.

Zur Auswahl stehen validierte Komponenten und Infrastrukturen vom klassischen Rack-Server über Blade-Server und virtualisierte Maschinen bis zu hyperkonvergenten Systemen. So lässt sich ein komplettes Rechenzentrum abbilden, das voll in die Netzwerk-Infrastruktur integriert ist und den Traffic zwischen allen Servern und virtualisierten Applikationen im Rechenzentrum bestmöglich umsetzt.

Ein CBDC wird als On-Premises-Installation vor Ort im Unternehmen eingerichtet. Neben einer rein aus Cisco-Komponenten bestehenden Hyper-Converged-Lösung wie Hyperflex sind Kombinationen mit anderen Herstellern möglich, beispielsweise Cisco Netapp Flexpod. Darüber hinaus lassen sich weitere Cloud-Komponenten und -Dienste ergänzen und einbinden. Auf diesem Weg können Unternehmen etwa Services für Verfügbarkeit, Sicherheit und Backup kennenlernen, die die Telekom in ihrer Cloud bereithält. Durch CBDC erhalten Unternehmen ein zukunftsfähiges Rechenzentrum und die volle Flexibilität, mit On-Premises-Installationen zu beginnen und später – gut vorbereitet – teilweise oder vollständig in die Cloud zu migrieren.

Lösungsdesign, Support und Service aus einer Hand

Bei Installation und Implementierung unterstützt die Telekom Unternehmen ebenso wie bei Migrationsszenarien. Letztere lassen sich mittlerweile stark automatisiert durchführen und sind daher mit deutlich weniger Aufwand für die unternehmensinternen IT-Abteilungen verbunden. Mit einem Customer Based Data Center nutzen Unternehmen eine validierte IT-Infrastruktur, die sich bereits bei zahlreichen Anwendern in der Praxis bewährt hat. Zudem müssen Unternehmen nicht bei verschiedenen Herstellern aus Bereichen wie Server, Storage und Netzwerk die einzelnen Bestandteile zusammenstellen. Stattdessen erhalten sie vorvalidierte Komponenten mit einem Lösungsdesign, das die Telekom individuell erstellt.

Da die Telekom über Projekterfahrung im Betrieb von Hyper-Converged-Infrastrukturen verfügt und viele Partnerschaften mit Netzwerk- und Rechenzentrumslieferanten pflegt, kann sie Unternehmen bei der Marktanalyse umfassend unterstützen und bei Innovationsthemen wie Cloud und Hyperkonvergenz beraten. Für das Customer Based Data Center liefert die Telekom aus einer Hand ein validiertes Lösungsdesign nebst Installation, Wartung und Support sowie bei Bedarf auch Rechenzentrumsbetrieb.

So profitieren Unternehmen von einer standardisierten und einfach zu betreibenden Lösung, die skalierbar mit den Anforderungen des Kunden wächst, dabei auf modernster Technologie aufsetzt und durch Hersteller-Upgrades immer auf den neusten Stand gebracht wird. Mit CBDC erhalten sie ein wirksames Instrument, um die heutigen und künftigen Herausforderungen von Datenwachstum und Digitalisierung zu bewältigen.


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