Die Stiftung Warentest hat Anbieter für Videotelefonie genauer unter die Lupe genommen. Der Sieger: Microsoft Teams. Aus diesen Gründen liegt Teams vorne.
Die Nachfrage nach Software für Videokonferenzen und mobile Arbeit ist ungebrochen. Schon im März 2020 vermeldete Microsoft für die Kollaborationslösung Microsoft Teams einen Anstieg von 32 auf 44 Millionen aktive Nutzer pro Tag. Es wäre kaum verwunderlich, wenn die letzte Marke aufgrund zahlreicher Mitarbeiter im Homeoffice inzwischen weit übertroffen wurde. Den verstärkten Einsatz von Videokonferenzen hat die Stiftung Warentest nun zum Anlass genommen, zwölf Tools für Videotelefonie zu vergleichen.
Videotelefonie: Teams unterdrückt Nebengeräusche sehr gut
Mit einer Gesamtnote von 2,0 ist Microsoft Teams der Sieger im Test, dicht gefolgt von Skype, ebenfalls aus dem Hause Microsoft. Teams erzielte bei optimaler Verbindung sehr gute Ergebnisse in Bild und Ton. Dem Programm gelang zudem die Unterdrückung von Nebengeräuschen sehr gut. Selbst bei schwacher Internetverbindung erreichte Microsoft Teams noch ein gutes Ergebnis im Bereich Ton. Wenn die Verbindung einmal hakt, empfiehlt die Stiftung Warentest: „Falls während eines Videochats technische Probleme auftreten, hilft es in vielen Fällen, die Kamera abzuschalten.“
Ein weiterer Pluspunkt von Microsoft Teams ist Stiftung Warentest zufolge die einfache Handhabung des Tools. Sehr gut bewertet wurden die Anleitungen und Hilfen. Auch beim Thema „Ersteinrichtung“ und „Täglicher Gebrauch“ schlägt sich Teams im Test der Stiftung Warentest gut. Alle Programme für Videotelefonie lassen sich laut Urteil der Tester leicht installieren. Die Software kann auch auf dem Smartphone genutzt werden. Dazu laden sich Nutzer die jeweilige App einfach im Google Play Store oder im Apple App Store herunter.
Teams löst Skype for Business Online ab
Laut Stiftung Warentest schneidet Skype (Gesamtnote: 2,1) fast genauso gut ab wie Teams. Zumindest Unternehmen müssen sich von der Videotelefonie mit Skype for Bussiness Online jedoch schon bald verabschieden: Der Dienst wird im Juli 2021 eingestellt, Microsoft will Skype for Business Online dann vollständig durch Microsoft Teams ersetzen. Für den Umstieg auf Teams bleibt Unternehmen noch rund ein Jahr Zeit. Bis dahin lassen sich beide Programme gleichzeitig nutzen, damit sich Mitarbeiter mit Teams in Ruhe vetraut machen können.
12 Videochat-Programme im Test
Ranking | Anbieter | Gesamtnote |
1 | Microsoft Teams | 2,0 |
2 | Skype | 2,1 |
3 | Jitsi | 2,4 |
4 | Blizz | 2,4 |
5 | Discord | 2,5 |
6 | Cisco Webex | 2,6 |
7 | Google Hangouts | 2,7 |
8 | Slack | 2,7 |
9 | Zoom | 2,8 |
10 | Bitrix | 2,9 |
11 | GoToMeeting | 3,1 |
12 | Mikogo | 5,1 |
Quelle: Stiftung Warentest
Der Büro-Kommunikationsdienst Slack (Gesamtnote: 2,7) erreicht im Vergleich der Stiftung Warentest unterdessen nur die Note „befriedigend“. Der Hauptkonkurrent von Microsoft Teams im geschäftlichen Umfeld hatte vor allem bei schlechterer Internetverbindung mit starken Bildproblemen zu kämpfen. Im Vergleich zu Microsoft Teams bietet er bei Videokonferenzen zudem weniger Funktionen: So sind mit Slack keine Aufnahmen von Besprechungen möglich. Zudem lässt sich der Bildschirm nicht via App teilen – weder bei Android noch bei iOS. Beim Teilen können zudem keine bestimmten Bildschirmfenster ausgewählt werden. Auch Gäste einzuladen, ist nicht möglich. Sowohl Teams als auch Skype bieten diese Möglichkeit.
Darüber hinaus leisten Teams und Skype laut Stiftung Warentest Hilfestellung für Menschen mit Sinneseinschränkungen. Skype kann demnach gesprochene Sätze in Text umwandeln, was Hörgeschädigten zugute kommt. Microsoft Teams hilft zusätzlich Sehgeschädigten, da die Lösung Text in Sprache übersetzen kann.
Unternehmen stärken Zusammenarbeit mithilfe von Teams
Bei Unternehmen rangiert Microsoft Teams indes nicht nur aufgrund der Top-Qualität der Videokonferenzen ganz oben auf der Beliebtheitsskala. So ist die Kollaborationslösung von Microsoft in zahlreichen Firmen zur Kommunikationszentrale geworden. Mit den umfangreichen Funktionen für Chats und Konferenzen stärken sie ihre Zusammenarbeit – ob mit Mitarbeitern im Homeoffice oder externen Dienstleistern. Fragen lassen sich schnell im Chat klären und Dokumente gemeinsam bearbeiten. Teams kann auch als digitale Telefonanlage genutzt werden. Mit dem Add-on Telefonanlage können Mitarbeiter Festnetz- oder Mobilfunknummern direkt aus Teams heraus anwählen.
Praktisch für Unternehmen: Teams ist bereits in Microsoft 365 Premium – ehemals Office 365 – integriert. Das Komplettpaket von Microsoft vereint Office-Tools, Sicherheit, Betriebssystem- und Gerätemanagement in einer Lösung.
Denken Sie über die Einführung von Microsoft 365 (ehemals Office 365) in Ihrem Unternehmen nach? Der kostenlose Webcast der Deutschen Telekom am 18. Juni 2020 um 11 Uhr bietet Ihnen eine gute Orientierung. Darüber hinaus gehen die Experten der Frage auf den Grund, wie es mit den Cloud-Services weitergeht, wenn Mitarbeiter aus dem Homeoffice wieder ins Büro zurückkehren und was passiert, wenn die kostenlose Nutzungsphase vieler Tools endet.