Schulen sind auf auch das Geld der Familien angewiesen, wenn es darum geht, Laptops und Co. für die Schüler zu beschaffen. So gelingt Elternfinanzierung.
Die Mittel aus dem Digitalpakt und den Corona-Förderpaketen sollen Schulträger dabei unterstützen, mobile Endgeräte etc. für die Schüler und Schülerinnen zu beschaffen. Ein analytischer Blick auf die Höhe dieser Mittel und den Bedarf der Schulen an Endgeräten zeigt eines deutlich: Es reicht nicht, um wirklich allen Schülern entsprechend moderne Geräte zur Verfügung zu stellen. Eine Lösung dafür ist die Elternfinanzierung.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) schreibt auf digitalpaktschule.de: Es stehen inklusive dem „finanziellen Eigenanteil“ der Schulträger und Länder insgesamt 7 Milliarden Euro für die ca. 40.000 Schulen zur Verfügung. Anhand der ca. 11 Millionen Schüler errechnet sich daher ein ungefähres pro Kopf-Budget von 590 Euro brutto.
Eine Beispielrechnung mit einem gängigen Windows-Gerät aus dem preislich attraktiven Segment: Das Acer TravelMate Spin B3 mit Intel Pentium Silver N5030 ist ein Convertible und kostet 427 Euro inkl. MwSt. Damit bleiben ungefähr 163 Euro für Zubehör, Medien, Netzwerk, Infrastruktur, Service und Betrieb.
Ein Blick auf die Zahlen des privaten Marktes: Je nach Quelle und Branche werden die Kosten pro IT-Arbeitsplatz zwischen 1.000 Euro und 1.700 Euro pro Jahr veranschlagt. Und hier zeigt sich deutlich: Es sind zusätzliche Mittel nötig, um alle Schüler mit einem vollwertigen digitalen Endgerät auszustatten.
Bei einer angenommenen Laufzeit von 3 Jahren investieren Unternehmen also ungefähr 4.500 Euro in die Beschaffung und den Betrieb eines IT-Arbeitsplatzes. Dem gegenüber stehen insgesamt 590 Euro Budget für die Schulen, pro Anwender. Der Anschaffungspreis eines Endgeräts für Schüler ist niedriger als der durchschnittliche Anschaffungspreis eines Endgeräts in Unternehmen, die zudem Monitore und weiteres Zubehör beinhalten. Der größte Teil der jährlichen Betriebskosten verteilt sich jedoch auf andere Bereiche: Infrastruktur, Netzwerk, Lizenzen und den Betrieb – entweder durch eigene Mitarbeiter oder durch einen Dienstleister. Noch deutlicher wird es bei monatlicher Betrachtung. Auch wenn die Laufzeiten länger sind, nehmen wir für die Rechnung auch drei Jahre für die Schulen an. Geben nach dieser Rechnung Unternehmen ungefähr 125 Euro pro Arbeitsplatz für IT aus, stehen den Schulen 16,38 Euro zur Verfügung, wovon 11,86 Euro für das Endgerät benötigt werden. Es bleiben 4,53 Euro pro Monat.
Es gibt Lösungen
Schon vor der Digitalisierung war es üblich, zusätzliche Lehrmaterialien über die Familien zu finanzieren. Sei es ein Lernbuch, das für 5 oder 10 Euro auf einem Elternabend vorgestellt wird, oder die alljährliche Investition in Hefte, Stifte, Mäppchen, Umschläge und mehr. Und heute sind es die Endgeräte, die oft über die Eltern beschafft und finanziert werden. Bring your own device (BYOD ) in Schulen. Doch wie lässt sich sicherstellen, dass die Geräte mit der Infrastruktur, der pädagogischen Software und den interaktiven Displays kompatibel sind?
Technologische Standardisierung ist der Schlüssel, wie die Entwicklung in den Unternehmen gezeigt hat. Gemeinsam können Schulen, Träger und Partner ein entsprechendes Konzept entwerfen, das die technischen Voraussetzungen der Schule berücksichtigt. So kann ein Portfolio vordefiniert werden, das perfekt mit der Hard- und Software harmoniert, die in der jeweiligen Schule bereits im Einsatz sind. Aus diesem Angebot können die Eltern mit den Kindern das ideale Gerät wählen und dann über etablierte Kauf- und Finanzierungsmodelle für Eltern beschaffen. Ein weiterer positiver Effekt ist die Nutzung von Rabatten, die der Anbieter bei der Beschaffung von Geräten in größeren Mengen bietet.
Endgeräte für alle
Durch gute Vorbereitung und enge Abstimmung mit den Schulträgern erstellen Anbieter wie Bechtle das ideale Portfolio und die Rahmenparameter für eine auf die IT der Schule angepasste BYOD-Lösung. Richtig angegangen stellt die Elternfinanzierung eine gute Möglichkeit dar, die sich auch sozial nachhaltig gestalten lässt. Und das ist nicht die einzige Möglichkeit. Das Bündnis für Bildung (BFB) hat in der Checkliste für Schulische Infrastruktur (Seite 65, Schulische Infrastruktur – Im Fokus) die gängigsten Modelle zusammengefasst.
Autoren: Tobias Furmaniak und Patrick Laux