Grußwort: Digitale Schule – das Bildungswesen zukunftsfest ausgestalten

  • Beitrag vom 20.01.2022

Kommunen, Länder und der Bund müssen das Thema „Digitale Schule“ noch stärker in den Fokus stellen. Auch die neue Bundesregierung plant eine Beschleunigung und Hilfestellungen. Grußwort von Dr. Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer Deutscher Städte und Gemeindebund (DStGB)

Die Corona-Pandemie stellt Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern täglich vor neue Herausforderungen. Lernen mit Fotokopien, die an Kinder verteilt werden, sollte es in Zukunft nicht mehr geben. Fehlende digitale Kommunikation und nur bedingt Möglichkeiten zur Online-Zusammenarbeit erschweren die Lage zusätzlich und sind längst nicht mehr „State of the art“. Derzeit vielerorts noch unzureichende Digitalisierung in unseren Schulen macht die Lernbedingungen für Schülerinnen und Schüler und die Arbeitsbedingungen für die Lehrkräfte sehr schwierig.

Lerninhalte können derzeit nur schwer digital vermittelt werden. Dabei werden Gelder unter anderem für die digitale Infrastruktur in Schulen und die Ausstattung mit Endgeräten zur Verfügung gestellt. Jedoch scheuen Schulträger und Kommunen teilweise noch, die Finanzierung in Anspruch zu nehmen. Gründe sind unter anderem erhöhte laufende Kosten für Betrieb und Administration, die auch nach Auslaufen des Digitalpaktes als Dauerkosten eingeplant werden müssen. Derzeit besteht noch Informationsbedarf, welche Technologien nachhaltig eingesetzt werden sollen und wie hier tragfähige Zukunftsinvestitionen getätigt werden können, die auch bei wachsenden Anforderungen an digital gestützten Unterricht noch Bestand haben. Zudem ist der Konzeptions- und Beantragungsprozess aus dem „DigitalPakt Schule“ derzeit immer noch sehr aufwendig und kompliziert.

Die neue Bundesregierung hat im Koalitionsvertrag zum Thema „DigitalPakt Schule“ folgendes vereinbart: „Der Mittelabruf beim DigitalPakt Schule soll beschleunigt und entbürokratisiert werden. Zudem sollen Bund, Länder und Kommunen im ersten Halbjahr 2022 gemeinsame Vorschläge für kurzfristige Lösungen und Umsetzungsschritte identifizieren. Zur Unterstützung vor Ort sollen Service-, Beratungs- und Vernetzungsangebote geschaffen werden. Der Digitalpakt Schule soll zudem gemeinsam mit den Ländern bis 2030 auf den Weg gebracht werden.“

Durch die Erleichterung der Budgetierung für Digitalkonzepte an Schulen und die angebotene Hilfestellung kann das Projekt „Digitale Schule“ jetzt Fahrt aufnehmen. Daher sollten sich Kommunen, Schulträger und Lehrkräfte intensiv mit der Umsetzung beschäftigen und einen für sie optimalen Plan erarbeiten. Bei der Erstellung von technischen und pädagogischen Konzepten sollte der Nachhaltigkeitsgedanke berücksichtigt werden. In einer längerfristigen Planung müssen sowohl die Auswahl der richtigen Hardware als auch neue pädagogische Lernformen in die Konzeption mit einfließen.

Gleichwohl wird es von zentraler Bedeutung sein, dass alle Beteiligten sich auf ihre originären Kompetenzfelder konzentrieren, um Konzepte wirklich effizient umsetzen zu können. Die Schule lehrt Wissen und den Umgang mit diesem Wissen, die Verwaltung organisiert und schafft die prozessualen Rahmenbedingungen und die IT-Spezialisten betreiben die IT.

Dr. Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer Deutscher Städte und Gemeindebund (DStGB)

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