Dem Virus sei Dank: Schule wird digitaler

Bernd Müller
Autor Bernd Müller
  • Beitrag vom 15.03.2022

Die Corona-Pandemie bringt einen enormen Schub für die Digitalisierung des Schulunterrichts. Aber nur, wenn Hard- und Software zukunftssicher sind.

Präsenzunterricht oder Home-Schooling – oder beides? Pünktlich zum Unterrichtsbeginn nach dem Jahreswechsel eierte die Kultusministerkonferenz wieder zwischen diesen beiden Extremen herum. „Man wird zum Hundertsten Mal sagen, dass Präsenzunterricht wichtig ist, man wird sich dann aber wohl wieder nicht auf einen gemeinsamen Notfall-Maßnahmenplan einigen“, beklagt Heinz-Peter Meidinger, Präsident des Deutschen Lehrerverbands. Wissenschaftler sind dabei keine Entscheidungshilfe. Virologen warnen vor Präsenzunterricht, während sich Psychologen um die psychische Gesundheit der Kinder und Jugendlichen sorgen. Welche Entscheidungen die Bildungspolitiker auch treffen, die Hälfte der Eltern bringen sie so oder so gegen sich auf.

Es ist an der Zeit, der Realität in die Augen zu schauen

Die Corona-Pandemie wird uns noch eine Weile erhalten bleiben und es sind daher Unterrichtskonzepte erforderlich, die sowohl für den Präsenz- als auch für den Distanzunterricht funktionieren. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Digitalisierung. Das sehen auch die Eltern so: Nach einer Umfrage des IT-Branchenverbands Bitkom bewerten 85 Prozent der Befragten die Digitalisierung der Schulen eher als Chance. Der Einsatz digitaler Technologien und Medien wie Notebooks, 2-in-1 Geräte und großformatige Touch-Displays sollte in allen Schulen Standard sein, fordern sogar 96 Prozent. Die Schüler braucht man nicht zu fragen – sie sind allesamt Digital Natives und wundern sich, wie „undigital“ ihr Unterricht ist.

Insofern ist die Corona-Pandemie eine Chance. Sie wirkt wie ein Digitalisierungsbooster und zwingt alle Beteiligten, über neue Bildungsformate nachzudenken, die den Erwartungen der „Kunden“, sprich: der Schülerinnen und Schüler, gerecht werden. Der klassische Präsenz-Frontalunterricht wird abgelöst durch hybride Lernformen, bei denen digitale Lernmaterialien im Mittelpunkt stehen und die Kommunikation über Tools wie MS Teams läuft. Für manche Lehrer ist das eine Herausforderung. Es reicht eben nicht, ein Arbeitsblatt einzuscannen und an die Schüler zu mailen, die es dann ausdrucken, ausfüllen und wieder einscannen. Digitale Schule ist vielmehr eine neue Sichtweise, wie Jugendliche künftig lernen sollen.

Diese Erkenntnis setzt sich bei Politikern, Schulen und Eltern erst langsam durch. Das ist insofern problematisch, als mit dem DigitalPakt Schule bei der IT-Ausstattung bereits Fakten geschaffen wurden, die möglicherweise nicht zu diesen neuen Ansprüchen passen. Der Geldregen hat in den Schulen zu einem wahren Kaufrausch geführt. Es wurde das Günstigste und dafür aber extra viel davon beschafft. Tablets ohne Stift und Tastatur für rund 250 Euro Brutto und Notebooks ohne Stift und Touch für unter 500 Euro Brutto. Vielfach ohne die notwendigen/sinnvollen Eingabemöglichkeiten (Stift, Touchdisplay und Tastatur) und ohne eine Idee, wie die Geräte zukünftig eingesetzt werden sollen. Palettenweise wurden iPads an die Schulen geliefert, als wäre Weihnachten diesmal im Sommer.

Wenn Ansprüche und Anforderungen steigen…

Infos für Hausarbeiten auf Wikipedia recherchieren, kurze Nachrichten an Klassenkameraden tippen und mit dem Lehrer videochatten geht mit den reinen Tablets wunderbar. Aber was, wenn die Ansprüche steigen? Wenn umfangreichere Lernsoftware zum Einsatz kommen soll, die es nur für Windows gibt, wenn Peripheriegeräte wie z.B. Scanner, Drucker, Sensoren (z.B. Chemie, Physik  oder Musikunterricht), Kameras, Speicherkarten oder externe Maus, Tastatur oder Display angeschlossen werden sollen oder der volle Funktionsumfang von Software-Anwendungen notwendig ist (Anmerkung: Viele Apps und Web-Apps bieten nicht den selben Umfang wie Desktop-Applikationen)? Dann offenbaren sich schnell die Grenzen reiner Tablets und speziell der iOS-Welt.

Die Digitalisierung des Schulunterrichts wird dazu führen, dass sich Unterrichtsformen weiter ausdifferenzieren mit immer vielfältigeren Anforderungen an die Endgeräte. Damit die Schüler nicht mehrere Geräte mit sich herumschleppen müssen, ist es umso wichtiger, dass diese Endgeräte alle Anforderungen gleichermaßen abdecken. Es gilt: One size fits all.

Convertibles im Windows-Universum sind hier klar die bessere Wahl. Sie erlauben die Touchbedienung ebenso wie die Arbeit mit vollwertiger Tastatur und Maus und bieten meist eine Stifteingabe für kreatives Arbeiten. Für keine andere Plattform gibt es mehr Bildungs- und Anwendersoftware und keine Plattform ist weiter verbreitet. Damit sind Windows-Convertibles gegenüber reinen Tablets eine nachhaltigere Lösung. Laut einer bitkom-Studie lernen 93 Prozent der Schüler mit Notebooks & Desktop-PCs (65 Prozent Notebooks & 28 Prozent Desktop-PCs), wovon wohl die allermeisten mit Windows bestückt sind. Reine Tablets gibt es nur in 41 Prozent der Haushalte.

Fazit

Die Corona-Pandemie nervt. Aber sie ist auch eine Chance für die Digitalisierung des Schulunterrichts, von der die Schüler am meisten profitieren – wenn die IT-Ausstattung stimmt. Windows-Convertibles sind dabei eine flexible und zukunftssichere Lösung.

 

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