Schul-IT als Dienstleistung – Infrastruktur as a Service

Patrick Laux Bechtle
Autor Patrick Laux
  • Beitrag vom 22.02.2022

Nicht nur Endgeräte, auch Infrastruktur kann als Nutzungsmodell gestaltet werden, um Freiräume zu schaffen.

Neben den in Teil 1 (Schul-IT als Dienstleistung – Endgeräte nutzen statt kaufen) betrachteten Zugriffsgeräten ist die Infrastruktur, wenn auch weniger sichtbar, ein ebenfalls sehr wichtiger Teilbereich. Es bedarf nicht eben nur der entsprechenden Lösungen, sondern auch Menschen, die entsprechend geschult sind und diese Aufgabe in ihrer Arbeitszeit unterbringen können.

First things first, also wir betrachten in diesem Artikel als Bestandteil der Infrastruktur…:

  • Breitbandanbindung
  • Kabelloses Netzwerk
  • Kabelgebundenes Netzwerk
  • Server
  • Storage
  • Firewall
  • Cloud-Dienste

Im Grunde gehören die Softwaresysteme ebenso zur Infrastruktur, doch diese werden in einem separaten Artikel zusammen mit den Schulverwaltungslösungen und den pädagogischen Schullösungen auf dem IT-Markt beleuchtet.

Wir verfolgen in unserer Beispielstadt bei der Infrastruktur das gleiche Ziel, wie wir es bei den Zugriffsgeräten formuliert haben: Träger und Schule wollen und sollen möglichst wenig mit dem Betrieb der IT-Infrastruktur belastet werden.

Grundsätzlich wäre es legitim zu unterstellen, dass die gleichen Mechanismen, die bereits für die Zugriffsgeräte entwickelt  wurden, auch hier greifen könnten. Das trifft auch immer dann zu, wenn der zu behebende Fehler aktiv bemerkt wird. Da die Infrastruktur, wie wir sie hier definieren, jedoch Grundlage des Betriebs ist, erfordert diese auch eine aktive Überwachung. Wird ein Fehler aktiv vom Nutzer festgestellt, besteht die Gefahr, dass die Unterbrechung schwerwiegender ist.

Die einzige Komponente, die sich nicht über einen einheitlichen Service abdecken lässt, ist in der Regel die Breitbandanbindung. Betrieb und Service übernimmt hier meist der Internet Service Provider (ISP). Theoretisch ließe sich aber, sofern vorab besprochen und kalkuliert, auch dieser Weg über einen zentralen Service bei einem Partner abbilden.

Im Bereich der Infrastruktur lassen sich auch Synergieeffekte mit der Infrastruktur der Verwaltung des Schulträgers schaffen. Oft sind gerade im Bereich Storage, Server, Netzwerk und Cloud-Rechenleistung die Anforderungen ähnlich. Also ließe sich physikalisch gemeinsame Server- und Storage-Infrastruktur bereitstellen, die sowohl für die Schule als auch die Verwaltung nutzbar wäre. Ressourcen würden sich logisch trennen lassen, aber Kosten dadurch auf zwei Bereiche aufteilen.

Ebenso wie bei den Endgeräten lässt sich auch in diesem Themenbereich die Anschaffung der Hardware und der Software, die Installation, der Betrieb und auch das Refurbishment in einem monatlichen Gesamtbetrag kalkulieren. Während Netzwerkkomponenten zwingend vor Ort installiert sein müssen, können Server, Storage und Firewall beispielsweise gehostet und/oder virtuell betrieben werden – natürlich immer DSGVO-konform.

Aus Sicht der Abrechnung gibt es drei sinnvolle Szenarien, immer abhängig vom Träger:

  • Ein Monatsbetrag für alles (Endgeräte, Infrastruktur, Service – Schule und Verwaltung)
  • Ein Monatsbetrag für Schule – ein Monatsbetrag für Verwaltung (Endgeräte, Infrastruktur und Service)
  • Ein Monatsbetrag Endgeräte inklusive Service und ein Monatsbetrag Infrastruktur inklusive Service

Und natürlich auch jede Variation davon. Im Grunde ist es immer eine Frage der Planung. Gut geplant gibt es also kaum Einschränkungen.

Welche Variante am ehesten passt, hängt vom Träger und vom Umfang der Dienstleistungen ab. In diesem Beispiel orientieren wir uns am fiktiven Idealzustand. Daher wird hier für den Träger ein monatlicher Betrag abgerechnet, der alle Produkte und Dienstleistungen beinhaltet und somit die Zugriffsgeräte und die Infrastruktur nutzt, jedoch nicht mehr betreiben und verantworten muss.

Damit IT der Pädagogik folgen kann.

 

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1 thoughts on “Schul-IT als Dienstleistung – Infrastruktur as a Service

  1. Stefan

    Aha, das ist ja schön das Bechtle sich das gerade was überlegt. Beschaft wird ja gerne irgendwas, idealerweise am Bedarf vorbei und Personal dafür schulen ist ja auch viel zu teuer. Woher sollte das auch kommen? Die sind selbst in der Wirtschaft mangelware.
    In Berlin ist man gerade ganz stolz massig LTE-Router gekauft zu haben, das wird ja ja bringen ganze Klassen mit LTE-speed anzubinden, da kann auch gleich der Lehrer über sein Handy freigeben.

    Bildungspolitik kann alles, außer Lernen.

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