So finden Sie den richtigen Drucker

Sind Sie sich unsicher, welcher Drucker der richtige ist? Ihr Gerät produziert streifige Prints und hohe Druckkosten? Wir helfen bei der Geräteauswahl und geben Tipps für den reibungslosen Betrieb.

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So finden Sie den richtigen Drucker
Lesezeit: 24 Min.
Von
  • Rudolf Opitz
Inhaltsverzeichnis

Das papierlose Zeitalter lässt auf sich warten: Trotz Smartphone, Tablet und eBook-Reader gehört ein Drucker zur Grundausstattung der meisten Haushalte. Im Büro darf der Arbeitsplatz- oder Abteilungsdrucker nicht fehlen. Dennoch ist der Drucker das Gerät im EDV-Park, über das man sich die wenigsten Gedanken macht. Erst wenn die Farbpatronen ständig leer sind oder der Drucker gerade dann den Dienst einstellt, wenn der Boarding-Pass für den Urlaubsflug ausgedruckt werden soll, wächst der Ärger.

Im Folgenden helfen wir bei der Auswahl des passenden Druckers und geben Tipps zur Beseitigung häufiger Probleme.

Den idealen Drucker, der für alle denkbaren Anwendungsfälle taugt, gibt es nicht. Daher sollte man sich vor dem Druckerkauf überlegen, wo die persönlichen Prioritäten liegen und in welchen Punkten Kompromisse möglich sind. Folgende Fragen können dabei helfen:

  • Soll das Gerät nur drucken oder auch kopieren, scannen und faxen?
  • Was soll gedruckt werden? Brauchen Sie nur Text oder auch Farbgrafiken, Prospekte oder Fotos?
  • In welcher Qualität soll gedruckt werden? Geht es nur darum, die tägliche Post zu Papier zu bringen oder auch Bewerbungsschreiben? Reichen einfache Fotoprints oder müssen Farben akkurat und mit hohem Kontrast auf gutes Fotopapier?
  • Wie oft und wieviel wird gedruckt? Kommt der Drucker jede Woche zum Einsatz oder steht er auch mal monatelang nur in der Ecke? Sind es pro Druckauftrag nur wenige Seiten oder kommen hunderte Blatt starke Großaufträge vor?
  • Was darf ein Ausdruck kosten? Hier sollte man nicht nur die – meist teure – Tinte oder den Toner im Blick haben, sondern auch Kosten für Energie und Verbrauchsmaterial wie Resttintenbehälter oder Fototrommeln.
  • Soll der Drucker nur an einem PC arbeiten oder per Netzwerk Aufträge von mehreren PCs, Tablets und Smartphones entgegennehmen?
  • Stören beim Drucken entstehende Ausdünstungen mit fragwürdigem Einfluss auf die Gesundheit? (Laserdrucker sollte man nur in gut belüfteten Räumen betreiben, Tintendrucker haben kaum Emissionen)

Professionelle Fototintendrucker wie der Canon Pro-1000 bringen Fotos mit bis zu 12 einzeltinten zu Papier.

(Bild: Canon)

Zumindest bei Geräten für Privatnutzer und kleine Büros findet man bei den großen Herstellern eine umfangreiche Auswahl an Multifunktionsmodellen mit und ohne Fax, aber nur ein bis zwei reine Drucker. Für Sonderfälle wie spezielle Fotodrucker mit acht bis zwölf Einzeltinten sind Kombigeräte mit eingebautem Scanner dagegen unüblich.

Auch wenn Sie keine Fax-Funktion brauchen, kann ein Gerät mit Fax lohnen, da diese Modelle außer dem Flachbettscanner einen Einzugsscanner für Einzelblätter haben. Damit lassen sich Briefe, Rechnungen oder Einzelblattsammlungen in einem Rutsch digitalisieren und – so die mitgelieferte Software eine Texterkennung (OCR, Optical Character Recognition) enthält – als durchsuchbares PDF archivieren.

Bessere Bürogeräte haben auch hier eine Duplexfunktion, scannen also beide Seiten eines Blattes in einem Durchzug oder wenden das Blatt automatisch und scannen danach die Rückseite.

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Wenn es ums Sparen geht, haben die Scanner der Multifunktionsgeräte einen enormen Vorteil: Statt ein Dokument zu kopieren, speichern sie es auf angesteckte USB-Sticks oder senden es aufs direkt Smartphone. So lassen sich Dokumente in die Tasche stecken und über eine Viewer-App lesen. Deshalb kann sich der Multifunktionsdrucker auch lohnen,wenn Sie bereits einen guten Flachbett-Scanner im Schrank stehen haben – am meisten spart, wer gar nicht erst druckt.

Tintengeräte haben auch im Hochleistungsbereich viele Vorteile gegenüber Laserdruckern:

  • Tintendrucker brauchen anders als Lasergeräte keine Heizung, daher benötigen sie beim Drucken im Schnitt nur ein Zehntel an Energie.
  • Viele Verbrauchsmaterialien von Laserdruckern wie Fototrommel, Transferband und Fixiereinheit entfallen bei Tintendruckern.
  • Die Tintenkosten pro Normseite sind fast immer niedriger als die Tonerkosten beim Laserdruck.
  • Tintengeräte haben keine nennenswerten Emissionen von Ultrafeinpartikeln. Diese Ausdünstungen entstehen hauptsächlich in der beheizten Fixiereinheit von Lasergeräten.
  • Beim Druck von Grafik und Fotos rastern Tintendrucker sichbar feiner als Lasergeräte und produzieren je nach Tinte bessere Mischfarben.
  • Tintendruck ist fälschungssicherer als Laserdruck. Die Zertifikate für Dokumentenechtheit gelten nur für die Lichtbeständigkeit. Moderne Pigmenttinten stehen in dieser Disziplin dem Toner kaum nach. Toner klebt aber nur auf der Papieroberfläche und lässt sich fast rückstandslos abschaben. Die flüssigen Bestandteile von Pigmenttinten dringen dagegen in die Papierfasern ein; das Abschaben der festen Pigmente von der Oberfläche nützt wenig.

Einige Punkte sprechen aber auch für den Laserdrucker:

  • Braucht man keinen Farbdruck, gibt es bei Laserdruckern eine große Auswahl an Schwarzweiß-Geräten. Schwarzweißtintendrucker fürs Büro gibt es dagegen kaum. Lediglich Epson hat eine kleine Büro-Serie im Programm.
  • Laserdrucker drucken Texte in bester Qualität und maximaler Geschwindigkeit. Tintendrucker brauchen dazu für Tinte optimiertes Papier und reduzieren dann die Druckgeschwindigkeit meist drastisch.
  • Die Buchstabenkanten von Laserdruckerschriften sind sauberer als die der meisten Tintengeräte, da der Toner nicht wie Tinte in die Papierfasern einzieht und die Ränder dadurch ausfransen.

Wenn Sie nur ab und zu einen Brief, eine Einladung oder ein Foto auf Papier benötigen, sollten Sie vor dem Gerätekauf über die zu erwartenden Standzeiten nachdenken. Tintendrucker liefern zwar bei Fotos die beste Qualität und sind in puncto Druckmedien besonders flexibel – einige Modelle beschriften auch CDs. Die Tintendruckköpfe neigen jedoch zum Eintrocknen, wenn sie mehrere Monate lang unbenutzt bleiben.

Laserdrucker liefern dank ihres Tonerpulvers auch nach langen Ruhephasen schnell saubere Druckergebnisse, Reinigungsvorgänge sind in der Regel unnötig. Dabei sollte man aber beachten, dass das Tonerpulver Feuchtigkeit aufnehmen und verklumpen kann. Für Umgebungen mit hoher Luftfeuchtigkeit eignen sich Laserdrucker deshalb nicht; auch den Tonervorrat lagert man am besten an einem trockenen Ort.

Kleine Schwarzweißdrucker gibt es schon ab 50 Euro, Farblasermodelle ab etwa 130 Euro. Sie haben oft schon Duplexdruck und besser befüllte Starterkartuschen für 1000 Seiten an Bord. Die Druckkosten liegen inklusive Fototrommel und anderen Verbrauchsmaterialien allerdings bei 12 bis 18 Cent.

günstige Schwarzweiß-Laserdrucker (6 Bilder)

Brothers HL-1210W gehört zu den Kompakt-Laserdruckern mit einfacher Ausstattung. Die Druckqualität ist bei Text gut, nur unter der Lupe bemerkten wir leichte Fehler bei der Tonerdeckung. Das Gerät nimmt zum Bedrucken keine DL-Standardbriefumschläge an. Auch eine Treiberoption für dickes Papier fehlt.

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Für ein Multifunktionsgerät mit Laserdruckwerk muss man 200 Euro und mehr investieren. Beim Gebraucht-Händler bekommt man aber auch günstig abgeschriebene Bürodrucker mit halbvoller 6000-Seiten-Kartusche.

Ein Satz Originalkartuschen für kleine Farblaser-Modelle ist oft teurer als das Neugerät und reicht gerade einmal für 700 bis 1000 Seiten. Die dem Neugerät beiliegenden "Starter"-Kartuschen halten zum Teil nur 500 Seiten durch. Kleine Farblaserdrucker lohnen sich daher nur für Anwender mit einem Druckaufkommen von wenigen Seiten pro Jahr.

Die Tonerkosten pro Seite liegen – speziell bei Farbdruckern – deutlich über den Druckkosten vergleichbarer Tintenmodelle: Gerade bei kleinen und günstigen Laserdruckern kostet schon eine Schwarzweißseite 4 bis über 7 Cent, eine ISO-Farbseite sogar 17 bis 25 Cent. Mit Alternativ-Tonern lassen sich hier 80 Prozent und mehr einsparen. Allerdings führt deren Einsatz fast immer zu Qualitätseinbußen. Außerdem kann es vereinzelt zu Inkompatibilitäten oder sogar zu Geräteausfällen kommen – was vor allem bei teuren Neugeräten höchst ärgerlich ist.

günstige Farblaserdrucker (6 Bilder)

Der HL-3152CDW von Brother braucht viel Stellfläche. Die 250-Blatt-Kassette lässt sich nicht erweitern, der Universaleinzug nimmt nur ein Blatt entgegen. Vor dem Bedrucken von Umschlägen muss man das Gerät hinten öffnen. Im Tonersparmodus bleibt Schrift gut lesbar.

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Kommt der Drucker mindestens jeden Monat zum Einsatz, fahren Sie in Puncto Druckkosten mit einem Tintenmodell deutlich günstiger: Einfache Drucker gibt es schon für weniger als 50 Euro, für rund 100 Euro bekommen Sie bereits ein gut ausgestattetes Multifunktionsgerät mit WLAN und automatischem Duplexdruck.

Die Tintenkosten liegen im Schnitt bei 8 bis 14 Cent pro ISO-Farbseite. XL-Patronen mit höherer Reichweite helfen, die Kosten pro Druckseite gering zu halten. Mit alternativen oder wiederbefüllten Tintenpatronen lassen sich die Kosten weiter senken. Das lohnt aber nicht für Wenigdrucker, denn Ersatztinten trocknen fast immer schneller ein als die Originaltinten des Druckerherstellers.

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Tipp: Düsenverstopfungen vorbeugen

Damit die Düsen bei längerer Untätigkeit des Druckers nicht eintrocknen, sollten Sie nie einfach den Stecker ziehen oder ihn über eine schaltbare Steckerleiste abschalten. Stattdessen schalten Sie den Drucker über die Power-Taste ab und lassen Sie ihm Zeit, bis alle Lichter aus und alle Motoren zur Ruhe gekommen sind. Der Druckkopf steht dann auf einer Parkposition, die wie die Kappe beim Filzstift das Austrocknen verhindert. Bei längeren Pausen sollte er kühl stehen, also nicht gerade an der Heizung oder im Sonnenlicht.

Als Prophylaxe empfiehlt es sich außerdem, regelmäßig etwa monatlich eine Kleinigkeit zu drucken. Dazu eignet sich das Düsentestmuster am besten: Man kann es beim Multifunktionsdrucker direkt am Gerät aufrufen, außerdem verbraucht er dabei nur wenig Tinte und jede Düse kommt zum Einsatz.

Wenn Sie nur wenig und selten drucken, verwenden Sie besser Originaltinten. Billig-Alternativtinten von eBay und Amazon sind zwar viel billiger, trocknen aber viel schneller ein als die Originale des Herstellers. Mit Letzteren kann ein ordnungsgemäß abgeschalteter Drucker auch nach Monaten ohne Tinte verbrauchende Intensivreinigung saubere Druckergebnisse abliefern.

In Haushalten mit Schulkindern oder in der Studentenbude fallen anders als in vielen Single-Haushalten regelmäßig mehr Drucksachen an. Sollen sich die Kosten im Rahmen halten, sind Tinten-Multifunktionsgeräte fast immer die erste Wahl: Sie schonen schon bei der Anschaffung den Geldbeutel, da Lasermodelle mit vergleichbarer Ausstattung mindestens das Doppelte kosten. Außerdem druckt man mit Tinte fast immer günstiger als mit Toner.

Ein halbwegs aktueller, netzwerkfähiger Multifunktionsdrucker ist von verschiedenen Geräten aus ansprechbar, etwa von den PCs der Familienmitglieder, aber auch vom Smartphone aus. Für Letzteres haben die Mobilbetriebssysteme eigene Druckfunktionen: iOS stellt AirPrint als generische herstellerübergreifende Schnittstelle bereit, unter Android leistet das Plug-in der Mopria (Mobile Printing Alliance) ähnliches. Außerdem bieten die Druckerhersteller für ihre Geräte eigene Gratis-Apps, mit denen man meist nicht nur drucken, sondern auch Scans direkt auf das Mobilgerät senden kann.

Multifunktionsdrucker fürs Büro (14 Bilder)

Der Multifunktionsdrucker MFC-L8850CDW von Brother hat Touchscreen-Bedienung und lässt sich mittels eines zweiten Papierfachs erweitern. Texte druckte das Gerät im Test  zügig und in guter Qualität, störend fanden wir die schlechte Farbwiedergabe.

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Wenn hochqualitative Fotodrucke nicht zu den Hauptanforderungen zählen, empfiehlt sich ein Tinten-Bürogerät. Solche Modelle drucken selbst mit Originaltinten besonders günstig. So liegen die Tintenkosten pro Seite mit XL-Patronen beispielsweise von Geräten aus HPs Officejet-Pro-Serie mit rund 4 bis 5 Cent pro ISO-Farbseite sogar unter denen großer Laserdrucker. Je nach Ausstattung kosten die bürotauglichen Tintenmultifunktionsdrucker zwischen 150 und 300 Euro. Für ein ähnlich ausgestattetes Lasermodell muss man in der Regel doppelt so viel anlegen.

Bei einer Neuanschaffung muss es nicht unbedingt das allerneueste Modell sein: Die Drucker unterscheiden sich von den Vorjahresmodellen oft nur durch verbesserte Bedienung oder mehr Cloud-Funktionen – an den ausgereiften Druckwerken ändert sich nur wenig. Dafür gibt es etwas ältere Multifunktionsdrucker meist deutlich günstiger. Außerdem steigt die Chance, passende Alternativpatronen mit brauchbarer Qualität zu bekommen.

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Tipp: Verstopfte Düsen reinigen

Blockieren die Düsen doch einmal, helfen die Reinigungsfunktionen der Geräte, die dabei aber viel Tinte verbrauchen. Einige Modelle von Canon und HP verwenden Kombipatronen mit integriertem BubbleJet-Druckkopf. Diese lassen sich leicht herausnehmen und reinigen.

Dazu hält man den Druckkopf einige Sekunden in heißes Wasser (nur die Unterseite mit dem Druckkopf, nicht die Kontakte an der Seite!) und tupft die aufgeweichten Farbreste ohne zu Reiben auf einem fusselfreien Taschentuch ab.

Hilft auch das nichts mehr, ersetzt man die Patrone durch eine neue – inklusive neuem Druckkopf. Diese Lösung ist zwar teuer, aber immer noch deutlich günstiger als ein neuer Drucker.

Brother und Epson benutzen zum Drucken die Piezo-Technik und verbauen die Druckköpfe fest im Gerät – sind sie permanent verstopft, bleibt nur der Gang zur Fachwerkstatt. Für 100-Euro-Geräte bedeutet das Totalschaden.

Betreibt man Piezo-Geräte mit Alternativtinten, sollte man immer einen Satz Originalpatronen zum Spülen im Schrank haben. Gerade für Piezo-Druckköpfe ist die Herstellertinte die beste Reinigungsflüssigkeit: Hier ist meist nicht eingetrocknete Tinte sondern Luft in der Tintenkammer das Problem. Die Herstellertinten sind dazu stark entgast, sodass sie die Luftblasen auflösen können.

Für Vieldrucker mit mehreren tausend Druckseiten pro Jahr lohnt sich die Anschaffung eines Tintentank-Modells. So stecken in Epsons EcoTank-Serie statt Patronenhalter fest eingebaute Tintentanks, in die Tinte für 6000 Seiten oder mehr passt. Eine Füllung kostet pro Farbe nur 10 bis 15 Euro. Seit Frühjahr 2017 hat auch Canon Tintentankdrucker (Pixma G-Serie) im Programm verkauft sie aber nur über seinen, Online-Shop.

Tintentank-Drucker wie der Epson EcoTank ET-4550 lassen sich aus Plastikflaschen mit Originaltinte leicht und sehr preiswert nachfüllen.

(Bild: Epson)

Die Hersteller durchbrechen damit die übliche Subventionspraxis, Geräte verbilligt zu verkaufen und nur mit den Verbrauchsmaterialien Gewinn zu machen. Das bedeutet allerdings auch, dass Tintentankdrucker drei- bis viermal so teuer wie vergleichbare Patronengeräte sind. Dafür bekommt man aber auch Tinte mitgeliefert, die für 6000 bis 11.000 Seiten reicht – mit Patronen müsste man dafür 600 bis 1600 Euro ausgeben.

Sowohl bei den Canon- als auch bei den Epson-Modellen kostet eine ISO-Farbseite damit nur rund 0,7 Cent – statt wie bei herkömmlichen Patronengeräten 4 bis 16 Cent. Brother geht mit den InkBenefit-Druckern einen ähnlichen Weg, setzt hierzulande aber noch auf verbilligte XL-Patronen (rund 4 Cent pro ISO-Seite). Tintentank-Modelle aus Brothers InkBenefit-Plus-Serie gibt es bislang nur in Polen und anderen osteuropäischen Staaten zu kaufen.

Wenn der Drucker mehrere Arbeitsplätze versorgen soll, empfehlen sich größere Modelle mit Laser- oder Tintendruckwerk. Multifunktionsfarbdrucker für Arbeitsgruppen, die für hohe Durchsätze von 1000 Seiten pro Monat und mehr ausgelegt sind, kosten 600 Euro und mehr. Solche Geräte sind deutlich voluminöser, haben größere – erweiterbare – Papierschubladen und drucken im Allgemeinen schneller als Multifunktionsgeräte für daheim.

Statt Patronen haben die RIPS-Abteilungstintendrucker von Epson große Farbbeutel für 80.000 Seiten.

(Bild: Epson)

Auch in dieser Druck-Liga zahlt man bei Lasergeräten für eine ISO-Farbseite 10 bis 14 Cent – Papier und Verschleißteile nicht eingerechnet. Nur Kyocera-Modelle drucken meist etwas günstiger.

Mittlerweile dringen immer mehr Tintengeräte in den Hochleistungsbereich vor. So bewirbt Epson schon seit Jahren Tintendrucker für den harten Büroeinsatz: Die Multifunktionsgeräte der Workforce-Pro-Serie unterbieten Lasermodelle sowohl in der Anschaffung als auch bei den Druckkosten – etwa 4 bis 6 Cent pro Seite. Zusatzkosten durch Verschleißteile wie Fototrommel und Transfereinheit fallen nicht an.

Nicht eingerechnet ist auch der Energiebedarf, der beim Drucken ein Zehntel dessen beträgt, was ein Laserdrucker verbraucht. Mit Epsons RIPS-System erreichen die Drucker Reichweiten von 80.000 Seiten und mehr: Statt Patronen haben die Geräte große, an den Tropf im Krankenhaus erinnernde Tintenbeutel. Dies spart Zeit für ständige Kartuschenwechsel und verringert das Müllaufkommen.

HPs PageWide-Tintendrucker (hier PageWide MFP 586z) stellen mit feststehendem, seitenbreitem Druckkopf und 70 Seiten pro Minute neue Geschwindigkeitsrekorde auf.

(Bild: HP)

HP bietet mit den PageWide-Hochleistungs-Tintendruckern mit feststehenden, seitenbreiten Druckköpfen und bis zu 70 Seiten pro Minute der Laserkonkurrenz in puncto Druckgeschwindigkeit Paroli. Die dazugehörigen Tintenkartuschen haben mit bis zu 20.000 Seiten eine den Tonerbehältern der Laserdrucker vergleichbare Reichweite, die Tintenkosten liegen mit 5 bis 6 Cent pro ISO-Farbseite unterhalb der in dieser Beziehung schon günstigen Kyocera-Laserdrucker.

Im Sommer 2017 sollen PageWide-Drucker und Multifunktionsgeräte für das DIN-A3-Format folgen. Dann will auch Epson erste Profidrucker der WorkForce-Enterprise-Serie auf den Markt bringen: Die arbeiten ebenfalls mit einem seitenbreiten Druckkopf, geben 100-A4-Seiten pro Minute aus und bedrucken auch A3-Papier. Jede der riesigen Tintenpatronen soll für 50.000 Seiten reichen. Die Schwarzpatrone ist gleich doppelt vorhanden – so lässt sich eine leere Schwarzpatrone direkt im Druckbetrieb wechseln.

Abgesehen von den Anschaffungskosten für die Drucker fallen laufende Kosten für Papier, Tinte oder Toner, Druckerverbrauchsmaterialien sowie Energiekosten an. Welches Papier man verwendet, hängt hauptsächlich von den Anforderungen an die Qualität des Drucks und vom persönlichen Geschmack ab. Für Tintendruck optimiertes Normalpapier ist mittlerweile kaum teurer als vergleichbares Kopierpapier für Lasergeräte.

In den Einstellungen des Druckertreibers findet man papiersparende Funktionen wie den Duplexdruck und die Multipage-Opition, die mehrere Seiten verkleinert auf eine Druckseite skaliert.

Beim Papier bieten viele Drucker Sparpotential: Funktionen wie der automatische Duplexbetrieb oder der Mehrseitendruck helfen, den Verbrauch klein zu halten. Duplexfähige Druckwerke wenden das bearbeitete Blatt automatisch und bedrucken auch dessen Rückseite – im Idealfall 50 Prozent Papierersparnis.

Den Mehrseitendruck findet man in den Einstellungen des Druckertreibers, häufig unter "Seiten-Layout". Er verkleinert die an den Drucker gesendete Seite, sodass je nach Vorgabe zwei, vier oder mehr Seiten auf ein A4-Blatt passen. Beide Funktionen sparen nicht nur Druckpapier, sondern auch Regalplatz – etwa für ausgedruckte Bedienungsanleitungen – oder Zusatzporto für übergewichtige Briefe.

Tinten- und Tonerkosten pro Druckseite errechnet man aus dem Kaufpreis der Patrone oder Kartusche und deren Reichweite in Seiten. Alle Hersteller geben die Reichweite für Normseiten an. Bei Tinten- und Laserfarbdruckern kommt ein fünfseitiges Dokument nach ISO/IEC 24712 zum Einsatz, das einen Mix aus Text, Farbgrafiken und einem kleinen Foto enthält.

Für Schwarzweißdrucker gilt die ISO-Norm 19752 und eine Vorlage aus Text und Graustufengrafik. Die Reichweiten der Farbbehältnisse findet man auf den Herstellerseiten meist in den technischen Daten. Auf welche ISO-Norm die Angaben gründen, steht in der Regel im Kleingedruckten unten auf der Seite.

Die ISO-Angaben sorgen für eine gute Vergleichbarkeit. Zur Berechnung der Tinten- oder Tonerkosten pro ISO-Seite teilt man den Kaufpreis in Cent jeder Einzelpatrone – in der Regel Textschwarz und die Einzelfarben Cyan, Magenta und Gelb – durch die angegebene Reichweite in Seiten und addiert die Einzelergebnisse.

Mehr als eine Vergleichmöglichkeit bieten die ermittelten Werte aber nicht. Die tatsächlichen Kosten hängen stark von den Druckvorlagen ab: So kommt man bei reinem Text auf eine Deckung unterhalb von 10 Prozent, bei Fotos wird das Papier dagegen meist zu 100 Prozent mit Farbe bedeckt. Auch die Papierart hat Einfluss auf den Tintenverbrauch.

Einfache Tintendrucker wie den HP Deskjet 1110 bekommt man ab etwa 40 Euro.

(Bild: HP)

Wer auf der Suche nach einem Gerät, das Briefe, Einladungen und Fotos zu Papier bringt den lokalen Techniksupermarkt durchforstet, findet vor allem Tintendrucker. Ein einfaches Modell mit USB-Schnittstelle für Papiergrößen bis DIN A4 gibt es schon ab rund 40 Euro. Für 15 Euro mehr bekommt man schon ein Gerät, das zusätzlich Druckaufträge per WLAN entgegennimmt.

Die meisten der angebotenen Tintendrucker sind Multifunktionsdrucker: Kombinationen aus Drucker und Scanner, mit denen man auch schnell eine Kopie erstellen oder Dokumente und Fotos digitalisieren kann. Dabei täuscht die Modellvielfalt. Mittlerweile gibt es nur noch vier große Hersteller, die Tintendrucker und -Multifunktionsgeräte anbieten: Brother, Canon, Epson und HP.

Tintenpatronen lassen sich schnell und sauber wechseln, verursachen aber auch viel Müll.

Einfache Tintengeräte von Canon und HP haben meist zwei Patronen: eine für Schwarz und eine Kombipatrone für die Grundfarben Cyan, Magenta und Gelb. Da die Patronen auch die Druckköpfe enthalten, bekommt man bei jedem Patronenwechsel einen frischen Druckkopf. Anders als bei Druckern mit fest eingebautem Druckopf bei Druckern mit fest eingebautem Druckopf ist ein dauerhaft verstopfter Kopf hier also kein Totalschaden. Allerdings sind diese Farbkombipatronen deutlich teurer, als farbgetrennte Patronen.

Bessere Tintendrucker haben den Druckkopf fest eingebaut und arbeiten mit Einzelpatronen für jede Farbe, im Normalfall also mit vier Patronen. Während man die Kombi-Farbpatronen schon wechseln muss, wenn nur eine Farbe zur Neige geht, braucht man hier nur die leeren Patronen austauschen.

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Tintendruck-Technik

Der Großteil der Tintendrucker arbeitet mit Druckköpfen, die Hunderte von Tintenkammern enthalten. Vor jeder Kammer sitzt eine feine Düse, aus der die Tinte in winzigsten Tröpfchen – die Menge wird in Pikolitern (Billionstel Litern) angegeben – auf das Papier geschleudert wird. Der Druckkopf bewegt sich dabei zeilenweise über das Papier.

Um die Tinte aus der Tintenkammer aus die Papieroberfläche zu befördern, haben sich zwei unterschiedliche Techniken durchgesetzt. Canon und HP verwenden das BubbleJet-Verfahren: Ein Heizwiderstand bringt die wasserhaltige Tinte in der Kammer in Mikrosekundenschnelle zum Kochen. Die dabei entstehende Gasblase dehnt sich aus und presst die Tinte aus der Düse.

Brother und Epson setzen auf die Piezo-Technik. Die Tintenkammern bestehen aus Piezo-Material, das sich je nach angelegter Spannung ausdehnt oder zusammenzieht. Der Vorteil dieser Technik ist, dass sich Menge und Geschwindigkeit der ausgestoßenen Tinte gut steuern lässt. Probleme bereit dagegen der geringe Hub: So kann der Drucker eine Luftblase in der Tintenkammer nur schwer entfernen – Luftblasen verstopfen einen Piezo-Drucker effektiver als eingetrocknete Tinte.

Tinte

Jeder Druckerhersteller verwendet Tinten, die auf seine Geräte und die verwendete Drucktechnik (BubbleJet- oder Piezo-Technik) angepasst sind. Die Basis der gängigen Druckertinten ist Wasser; gesundheitlich bedenkliche Lösungsmitteldämpfe entstehen beim Drucken nicht.

Bei der Farbstoffzusammensetzung unterscheidet man zwei unterschiedliche Tintenarten.

  • Pigmenttinten enthalten feste Farbteilchen, die beim Auftragen auf der Papieroberfläche bleiben. Sie sorgen für eine gute Deckung und sind sehr lichtbeständig. Daher kommen Pigmenttinten vor allem bei Schwarz (Textdruck) zum Einsatz. Bei typischen Büro-Tintendruckern haben alle Farben feste Pigmentteilchen. Da sich die Pigmente gegenseitig abdecken, müssen die Drucker für Mischfarben auf Kostender Auflösung die einzelnen Tintentröpfchen dicht nebeneinander platzieren.
  • Dye-Tinten bestehen nur aus flüssigen Farbstoffen. Sie eignen sich für Mischfarben besser, da man die Grundfarben direkt übereinander drucken kann. Das erlaubt höhere Auflösungen und etwa beim Fotodruck feinere Strukturen. Hohe Schwarzwerte erreicht man mit Dye-Tinten aber nicht, auch bleichen sie im Sonnenlicht viel schneller aus als pigmentierte Tinten. Zum Testen der Tinten verwenden wir einen Tageslichtsimulator.

Professionelle Fototintendrucker wie der Canon Pro-1000 bringen Fotos mit bis zu 12 einzeltinten zu Papier.

(Bild: Canon)

Bei günstigen Druckern mit Kombipatronen und für guten Fotodruck ausgelegten Heimgeräten (Canon Pixma, Epson Expression) enthält nur die Schwarztinte feste Pigmente, die Grundfarben bestehen aus Dye-Tinten. Bürodrucker (Canon Maxify, Epson WorkForce, HP OfficeJet) nutzen sowohl für Schwarz als auch für die anderen Farben Pigmenttinten. Brother setzt seit 2016 durchgehend Pigmenttinten ein, bei älteren Geräten ist nur das Schwarz pigmentiert.

Professionelle Fotodrucker verwenden pigmentierte Tinten, um hohe Schwarzwerte und Lichtbeständigkeit zu erreichen. Um die schwierigere Farbmischung auszugleichen und einen großen Farbraum abzudecken, drucken diese Geräte mit acht bis zwölf Einzeltinten.

Laserdrucker sind die Arbeitstiere in vielen Büros. Hier können sie ihre Stärken ausspielen: hohe Druckgeschwindigkeit bei gleichzeitig bester Qualität im Textdruck. Um eine vergleichbare Textqualität zu erreichen, müssen Tintendrucker ihre Geschwindigkeit meist drastisch reduzieren.

Wird kein Farbdruck benötigt, gibt es unter den Tintengeräten kaum Modelle, die nur mit Schwarz drucken (lediglich Epson bietet einige wenige Modelle an). Die Auswahl an Schwarzweißlaserdruckern reicht dagegen vom Einfach-Modell für 50 Euro bis zu Abteilungsdruckern, die 50 Seiten pro Minute ausgeben.

Farblaserdrucker gibt es ab 130 Euro. Sowohl Schwarzweiß- als auch Farbmodelle bekommt man auch als Multifunktionsgeräte zum Kopieren, Scannung und Faxen in verschiedenen Leistungs- und Preisklassen. Im Vergleich zu Tintenmultifunktionsdruckern kosten gleich ausgestattet Lasermodelle oft doppelt so viel.

Farb-Laserkartuschen enthalten oft auch die Fototrommel, die so bei jedem Kartuschenwechsel erneuert wird.

Die Anzahl der Hersteller von Laserdruckern ist ungleich größer als von Tintengeräten. Dennoch findet man in den Technik-Märkten oft nur Geräte von Brother, HP, Samsung. Hersteller wie Kyocera, Oki oder Ricoh verkaufen ihre Geräte hauptsächlich über den Fachhandel. HIer kann sich ein Blick lohnen, denn gerade diese Hersteller bieten einige Modell zu überraschend günstigen Preisen an.

Die Farbe in Form von Tonerpulver zieht nicht wie Tinte ins Papier ein. Deshalb liefern die Laserdrucker auch auf billigerem Recycling-Papier eine hohe Qualität ab – solange die Oberfläche nicht zu rau ist.

Je nach Beschaffenheit der Fotoschicht halten die Trommeln 5000 bis 30.000 Seiten. Der Keramikspezialist Kyocera setzt in seinen Laserdruckern Trommeln mit hoher Lebensdauer ein (bei kleineren Büromodellen etwa 200.000 Seiten). Zum Verbrauchsmaterial gehören je nach Lebensdauer oft auch der separate Resttonerbehälter, das Transferband und die Fixiereinheit.

Toner

Der Toner muss in Korngröße, Beschaffenheit und Schmelztemperatur zum jeweiligen Drucker passen. Um Energie zu sparen und aus dem Ruhezustand schneller die erste Seite ausgeben zu können, haben einige Hersteller die Arbeitstemperatur der Fixiereinheit abgesenkt, wodurch diese Lasermodelle auch einen Toner mit niedrigerem Schmelzpunkt brauchen.

Toner wird in Form von Kartuschen angeboten, die meist einfach auszutauschen sind. Bei kleineren Laserdruckern enthalten die Kartuschen nicht nur den Tonerbehälter, sondern auch eine Fototrommel und ein Reservoir für Resttoner.

So funktioniert ein Laserdrucker.
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Laserdruck-Technik

Laserdrucker arbeiten nicht zeilenweise wie Tintendrucker sondern stets mit der ganzen Seite. Kernstück des Druckers ist die Fototrommel, eine mit lichtempfindlichen Halbleiter-Material beschichtete Walze. Eine Druckseite wird zuerst komplett in Steuerbefehle für das Druckwerk umgesetzt (gerendert) und dann per Laserstrahl auf die Fototrommel belichtet. Bei LED-Druckern übernimmt dies eine Leuchtdiodenzeile. Die statisch geladene Trommel verliert an belichteten Stellen ihre Ladung, sodass dort die Druckfarbe in Form von Tonerpulver haften kann.

Das Druckwerk überträgt die belichtete Seite dann aufs Papier, dass zum Schluss im Fixierer -- einer erhitzten Walze -- auf rund 200 Grad erhitzt wird. Dabei verschmilzt das Tonerpulver fest mit der Papieroberfläche. Um die Fixereinheit auf Temperatur zu bringen und zu halten brauchen Laserdrucker im Betrieb rund zehnmal soviel Energie wie Tintengeräte.

Für den Farbdruck muss die Fototrommel viermal belichtet werden (Multipass-Drucker, ein Farbdruck dauert viermal solange wie ein Schwarzweißdruck) oder der Drucker besitzt vier Fototrommeln (Singlepass-Drucker, der Farbdruck ist genauso schnell wie der Schwarzweißdruck). Ein Transferband übernimmt die Einzelfarben und überträgt sie aufs Papier.

Das Multipass-Verfahren nutzen nur einige Drucker aus dem unteren Preisbereich, die meisten Farblasergeräte sind Singlepass-Drucker. Damit beim Singlepass-Druck die vier Farbsysteme immer genau deckungsgleich arbeiten, führen die Laserdrucker eine sogenannte "Registrierung" durch: Sie drucken ein Testmuster aufs Tranferband, messen es über einen Sensor aus und passen die Drucklage entprechend an.

Dadurch verbrauchen Farblaserdrucker immer etwas Farbtoner, auch wenn nur schwarzweiß gedruckt wird. Nach jedem Druck und jeder Registrierung wird das Druckwerk elektrostatisch von Tonerresten gereinigt. Die landen in einem speziellen Fach der Tonerkartuschen oder einem Resttonerbehälter, der nach einer gewissen Anzahl von Druckseiten ausgetauscht werden muss.

Mehr zum Aufbau von Laserdruckern in c't 10/17

Ein Thermodrucker benötigt keine feste oder flüssige Druckfarbe, dafür aber Spezialpapier, das sich beim Erhitzen schwarz verfärbt. Der aus Heizelementen bestehende Druckkopf wird entweder wie beim Tintendruck zeilenweise übers Papier bewegt oder besteht aus einer fest montierten Zeile, an der das Thermopapier vorbei läuft. Ältere Faxgeräte arbeiten häufig noch mit Thermodruck , aktuell kommt die Technik etwa in Etikettendruckern zum Einsatz.

Ein Sonderfall sind kleine Foto-Thermodrucker für die Jackentasche (Polariod, LG, HP Sprocket), die nur mit ZINK-Papier (Zero INK) funktionieren. Je nach Drucktemperatur erscheinen auf dem Spezialpapier verschiedene Farben, sodass sich damit Farbfotos und farbige Grafik drucken lassen. Die Drucker sind akkubetrieben und kaum schwerer als ein Smartphone. Druckaufträger nehmen sie via Bluetooth entgegen.

Der Canon Selphy CP910 druckt 10x15-Fotos mit dem Thermotransferverfahren. Transferfolie und Fotopapier verkauft der Hersteller nur im Kombipack.

Der Druckkopf eines Thermotransferdruckers setzt sich wie der von Thermodruckern aus winzigen Heizelementen zusammen. Statt mit speziellem Thermopapier arbeitet er mit einer Farbträgerfolie, von der die Grundfarben per Wärme auf das Papier übertragen werden. Außer bei teuren Spezialdruckern kommt diese Technik bei den kleinen Selphy-Fotodruckern von Canon zum Einsatz. Damit lassen sich 10×15-Bilder in guter Qualität erstellen.

Thermotransferdrucker erstellen Fotos und Grafik in guter Qualität. Da die Farbträgerfolie jedoch nur einmal verwendet werden kann, ist die Technik teuer und produziert viel Müll. Für die Selphy-Drucker verkauft Canon eine Kassette mit der Trägerfolie und die passende Blattzahl an Fotopapier nur als Set. Ein 10×15-Foto kostet etwa 40 Cent.

Nadeldrucker wie der Epson FX-980a gelten als besonders robust. Sie eignen sich auch für staubige oder feuchte Arbeitsumgebungen.

(Bild: Epson)

Nadeldrucker drucken wie Schreibmaschienen und die nahezu ausgestorbenen Typenraddrucker Zeichen mittels eines Farbbands aufs Papier. Statt vorgegebener Zeichen in Typenform besitzen sie einen Druckkopf aus einer Matrix von 9, 24 oder 48 beweglichen Nadeln, die einzeln ansteuerbar sind und das gewünschte Zeichen durch das Farbband auf das Papier prägen.

Als letzte Vertreter der so genannten "Impact Printer" kann man mit ihnen Durchschläge herstellen. Nadeldrucker haben geringe Druckkosten gelten als sehr robust und langlebig. Daher haben sie trotz eher mäßigem Drucktempo und hoher Lärmbelastung bis heute überlebt. Aktuelle Modelle bekommt man unter anderem von Epson und Oki.

Bis vor kurzem baute der Hersteller Ricoh als Sonderform des Tintendruckers Geldrucker, deren Tinte weniger Wasser enthält, rasch verdunstet und damit schnell trocknende – wichtig für den automatischen Duplexdruck – und wischfeste Drucke ausgeben sollte. Aktuelle Bürotinten trocknen allerdings mindestens ebenso schnell wie das Gel von Ricoh und sind schon Sekunden nach dem Druck wischfest. Einige Aficio-Gelmodelle von Ricoh sind zurzeit noch im Handel erhältlich.

Der Festtintendrucker verwendet Druckfarben auf Wachsbasis. Auch damit lassen sich wischfeste und farbkräftige Drucke erstellen. Die Technik stammt von Tektronix und wurde von Xerox übernommen, die sie in einigen Phaser- und ColorQube-Modellen eingesetzt hatten. Vorteile sind günstige Druckkosten, wenig Müll – statt Kartuschen füllt man die Farbe direkt in Stickform ein – und weniger Emissionen als bei Laserdruckern (die Wachstinte ist im Gegensatz zum Toner ungiftig). Nach Einschalten brauchen die Drucker aber lange Heizzeiten zum Schmelzen der Sticks und viel Energie. (rop)