Erste Beta von PostgreSQL 13 kann getestet werden

Die PostgreSQL Global Development Group hat die erste Beta zu PostgreSQL 13 veröffentlicht. Neben einigen neuen Features liegt der Fokus auf mehr Sicherheit.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 20 Kommentare lesen
PostgreSQL 13 Beta 1 steht zum Testen bereit

(Bild: Tommy Lee Walker / Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Inhaltsverzeichnis

Das Kernteam hinter PostgreSQL stellt Entwicklern die erste Beta der 13er-Version zum Testen zur Verfügung. Die Veröffentlichung von PostgreSQL 13, dem objektrelationalen Datenbankmanagementsystem, ist für das dritte Quartal 2020 geplant.

Mit der ersten Beta wurden die B-Tree-Indizes, der Standardindex von PostgreSQL, hinsichtlich des Umgangs mit doppelten Daten überarbeitet. Durch diese Neuerungen lassen sich die Indexgröße sowie die Suchgeschwindigkeit insbesondere bei Indizes, die immer wieder auftretende Werte enthalten, anpassen.

Neu ist außerdem eine inkrementelle Sortierung. Dieses Feature verfolgt das Ziel, das Sortieren von Daten zu beschleunigen, wenn Daten, die aus früheren Teilen einer Abfrage sortiert werden, bereits sortiert sind. Zusätzlich können Abfragen mit OR-Klauseln oder Listen mit IN/ANY-Konstanten erweiterte Statistiken verwenden, die über create statistics erstellt wurden. PostgreSQL 13 verwendet zudem Plattenspeicher für die Hash-Aggregation mit großen Aggregationssätzen, die als Teil von Aggregatabfragen genutzt werden.

Das Entwicklerteam hinter dem Datenbanksystem hat des Weiteren an den Partitionierungsfunktionen von PostgreSQL gearbeitet. Betroffen sind vor allem Fälle, in denen ein Join direkt zwischen partitionierten Tabellen auftreten kann. Diese Neuerungen können die Gesamtzeit für die Ausführung von Abfragen reduzieren. Partitionierte Tabellen unterstützen mit dem Update die Row-level-Trigger BEFORE und lassen sich über logische Replikation vollständig replizieren. Die Veröffentlichung einzelner Partitionen ist dafür nicht mehr notwendig.

Der vacuum-Befehl erhält mit der Beta eine neue Funktion, auf die laut Veröffentlichungsbeitrag viele gewartet haben. Indizes lassen sich mit der neuen parallel-Option im vacuum-Befehl (oder --parallel bei vacuumdb) verarbeiten. Entwickler können die Anzahl der parallel-Workers angeben, die für das Aufräumen der Indizes verwendet werden sollen. Mit der Option full funktioniert dies allerdings nicht.

Darüber hinaus greift reindexdb die Parallelität mit dem neuen Flag --jobs auf, mit dem Entwickler die Anzahl der gleichzeitigen Sessions angeben können, die beim Reindizieren einer Datenbank verwendet werden sollen.

Mit der Beta und der EinfĂĽhrung des Konzepts der "trusted extension" ist es sogenannten Superusern erlaubt, Erweiterungen anzugeben, die ein Benutzer in seiner Datenbank installieren kann, solange er ĂĽber ein create-Privileg verfĂĽgt.

Auch die Sicherheitsfunktionen des Datenbanksystems haben ein Update erhalten, nachdem es erst kürzlich wichtige Sicherheitsupdates gegeben hat. Die Verbindungsbibliothek libpg, die psql und weitere PostgreSQL-Verbindungstreiber versorgt, hat gleich mehrere neue Parameter für sichere Verbindungen im Gepäck. Beispielsweise führt das Entwicklerteam die channel_binding-Verbindungsparameter ein. Ein Client kann dadurch angeben, dass er die Channel-Binding-Funktionalität als Teil der SCRAM-Authentifizierung verwenden möchte. Ein Client, der ein kennwortgeschütztes TLS-Zertifikat verwendet, kann sein Kennwort mit dem Parameter sslpassword angeben. PostgreSQL 13 bietet außerdem Unterstützung für DER-verschlüsselte Zertifikate.

Nähere Informationen zu den Features und Änderungen lassen sich den Release Notes entnehmen. Die Beta steht in verschiedenen Quell- und Binärformaten zum Download bereit. (mdo)