Freie SPSS-Alternative GNU PSPP erreicht Version 1.0

Die Macher haben zwar eigentlich keinen großen Meilenstein erreicht, aber langsam sei es an der Zeit die 1.0-Hürde zu nehmen. PSPP ähnelt dem inzwischen von IBM vertriebenen Vorbild bewusst.

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Freie SPSS-Alternative GNU PSPP erreicht Version 1.0
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Die Entwickler von GNU PSPP haben ein frisches Release der freien Statistiksoftware veröffentlicht und ihr die Versionsnummer 1.0 gegeben. Ben Pfaff, der Maintainer der Software, gibt dafür auf der Mailing-Liste einige Gründe an. So habe er für den Sprung auf 1.0 nicht mehr die Notwendigkeit gesehen, dass das Paket wirklich vollständig sein müsse, sondern es sollte lediglich nützlich sein. Außerdem habe sich die Versionierung von Software in den letzten Jahren grundlegend verändert: Einige Projekte erhöhten die Nummer der Hauptversion mit jedem Release, andere verwendeten eine Kombination aus Jahreszahl und Monat.

Laut der Projektseite ist PSPP sehr ähnlich zu SPSS. Die wesentlichen Unterschiede zu dem Statistikpaket, das mit der Übernahme des gleichnamigen Unternehmens 2009 zu IBM kam, lesen sich dort vor allem als die bei GNU-Projekten gewohnte Verurteilung proprietärer Software: So seien die wichtigsten Ausnahmen, dass PSPP keine "Zeitbomben" enthalte – die PSPP-Kopien würden weder irgendwann ihre Gültigkeit verlieren noch würde die Software die Arbeit irgendwann einstellen. Auch gäbe es keine versteckten Kosten durch Zusatzpakete für erweiterte Funktionen. Schließlich gibt es keine Obergrenzen hinsichtlich der Variablenzahl wie bei den Studentenversionen von SPSS.

Nutzer können PSPP entweder über Syntax oder eine grafische Benutzerschnittstelle verwenden. Sowohl die Daten- als auch die Syntaxdateien sind kompatibel mit dem SPSS-Format. Als Ausgabeformate bietet die Software Text, Postscript, PDF, ODF und HTML. Nutzer können mehrere Datensätze gleichzeitig öffnen und bearbeiten und sowohl Merges als auch Joins zwischen ihnen durchführen. Die Software kann über eine Milliarde Fälle und Variablen verwalten. (rme)