Künstliche Intelligenz: Microsofts Sprachverständnis- und Bot-Dienste verlassen die Beta

Mit dem Azure Bot Service können Entwickler automatisierte Chat-Bots erstellen. Cognitive Services Language Understanding (LUIS) dient dem Verständnis natürlicher Sprache und ist aus dem Projekt Oxford hervorgegangen.

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Künstliche Intelligenz: Microsofts Sprachverständnis- und Bot-Dienste verlassen die Beta
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Der Microsoft Azure Bot Service und die Microsoft Cognitive Services Language Understanding sind nun allgemein verfügbar. Letzteren Dienst hatte Microsoft 2015 ursprünglich als Bestandteil von Projekt Oxford in die Betaphase geschickt, damals noch unter dem Namen Language Understanding Intelligent Service. Den Namen und die Plattform hat Microsoft inzwischen geändert, das Akronym LUIS jedoch beibehalten. Im Sommer 2016 ist Project Oxford in den Cognitive Services aufgegangen.

Der Azure Bot Service ist eine Plattform, mit der Entwickler Chat-Bots erstellen. Der Dienst bietet einige Vorlage unter anderem als Frage-und-Antwort-Bot oder zum Ausfüllen von Formularen. Als Programmiersprache kommen C# oder Node.js zum Einsatz. Insgesamt vierzehn vorgefertigte Channels kennt der Dienst zur Interaktion mit den Endanwendern, darunter Skype, Facebook Messenger und Cortana. Mit der allgemeinen Verfügbarkeit sind zusätzliche Sprachen hinzugekommen, und Microsoft bietet Premium Channels an, die unter anderem eine in Websites eingebettete Kommunikation ermöglichen und eine Verfügbarkeit von 99,9 % garantieren.

Diverse Vorlagen helfen beim Erstellen der Chat-Bots mit C# oder Node.js.

(Bild: Microsoft)

Language Understanding ist eine Schnittstelle zum Verständnis natürlicher Sprache, wie Anwender es von digitalen Assistenten gewohnt sind. Entwickler können für ihre Apps diverse Sprachmodelle nutzen und eigene erstellen, die auf bestimmte Anwendungen und Bereiche ausgelegt sind. Das System erkennt sogenannte Intents, also die Absichten des Nutzers, und zugehörige Entities mit Zusatzinformationen. Aus dem Text "Buche mir ein Ticket nach Paris" erkennt das System den Intent Flugbuchung und die Entity Paris. Die jeweiligen Intents lassen sich über Funktionen anbinden, die als Parameter die Entities erhalten.

Mit der allgemeinen Verfügbarkeit lassen sich in LUIS nun 500 Intents und 100 Entities verwalten. Außerdem erweitert Microsoft die erweiterten Funktionen für weitere Sprachen. So schlägt LUIS Phrasen für sieben neue Sprachen, darunter Deutsch vor. Vorgefertigte Entities waren bisher nur in Englisch verfügbar. Deutsche Entwickler müssen weiterhin darauf verzichten, aber die Sprachen Französisch und Spanisch sind hinzugekommen.

Weitere Details lassen sich dem Blogbeitrag entnehmen. Demnach haben sich während der Beta gut 240.000 Entwickler für die Azure Bot Services registriert. 760.000 Entwickler aus sechzig Ländern nutzen die Cognitive Services, die allerdings nicht auf LUIS beschränkt sind. (rme)