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  • Scorbi

mehr als 1000 Beiträge seit 23.12.2001

Diese Rückwärtsgewandtheit und permanente Falschaussagen öden mich an

Was mich stört, ist diese bräsige Rückwärtsgewandtheit und das Festhalten an eigentlich irrelevanten Werten. Autos werden oft primär danach bewertet, wie toll sie brummen können wenn man aufs Gas tritt, und wie stark man dabei in den Sitz gedruckt wird. Im Realverkehr ist das i.d.R. unwichtig, zumindest wenn man nicht um jede Sekunde kämpft sondern halbwegs sinnig fährt. Aber man will das ja, und kauft weiter fleißig die übermotorisierten Diesel (ein gar nicht so unüblicher BMW 320d kratzt langsam an der 200 PS-Marke).

Autos, bei denen es antriebstechnisch ganz anders läuft, z.B. bei Toyotas HSD-Antrieb, werden verachtet und verspottet. Dass sie relativ wenig CO2 ausstoßen und auch bezüglich NOx und Feinstaub unauffällig sind, darüber hinaus noch sehr zuverlässig, wird ignoriert. Lieber diskutiert man darüber, wieso so wenig E-Autos verkauft werden, und wiederholt immer wieder, dass die in der Realitit untauglich sind und es nicht ohne dicke Diesel-Karre geht. Selbst ein grüner Ministerpräsident macht da fleißig mit.

Dazu noch diese permanenten Äußerungen der Großkopferten aus der KFZ-Industrie und deren Kumpanen, die längst von der Realität eingeholt wurden. Da werden dann Softwareupdates nicht als das Schlangenöl angesehen, das sie eigentlich sind, sondern als Lösung des NOx-Problems. Und dass sich laut öffentlich einsehbarer Messungen seit Jahren (auch schon vor September 2015) viele Diesel-PKW nach Euro 6-Norm bezüglich NOx im Realverkehr kaum von Euro 5- oder Euro 4-Fahrzeugen abheben, konnte die Diskussion um eine blaue Plakette für Euro 6-PKW nicht verhindern. Alles verschwendete Zeit und, sofern Politiker beteiligt waren, somit auch verschwendete Steuergelder.

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