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  • n.dorphin

mehr als 1000 Beiträge seit 09.01.2018

Der Diesel ist tot, seht es endlich ein

Alle Dieselfans dürfen jetzt mal kurz ins Kissen heulen, ändert aber nichts an dem Fakt.

Selbst Motorenentwickler geben - allerdings nur hinter vorgehaltener Hand - zu das Diesel im PKW eine Fehlentscheidung war. Sie war nur möglich weil staatlich und von den Autokonzernen so gewollt, durch Subventionen (22 cent Vorteil bei Energiesteuer + Nichtbesteuerung des höheren Energiegehaltes) und jahrelange Übervorteilung bei den Schadstoffen. Der Diesel gehört nur in Fahrzeuge die in einem möglichst kleinen und konstanten Lastbereich arbeiten, Punkt. Nur dort ist er beherrschbar.

Beim Diesel im PKW kann die Abgasreinigung nur noch auf bestehende Grenzwerte optimiert werden, mit dem Resultat das man sich neue Probleme einhandelt. War beim Partikelfilter so (Partikel weg, NOx da) und jetzt bei den SCR Systemen, da entsteht nämlich nun Lachgas (300x klimaschädlicher als CO2) für das es glücklicherweise (für die Hersteller) noch keine Grenzwerte gibt. Von den Kosten, der Dauerhaltbarkeit und der Wirksamkeit außerhalb der Testszenarien (Minusgrade, Vmax >> 130km/h) ganz zu schweigen.

Gut, bei den DI-Benzinern haben die Autokonzerne den Partikelfilter blockiert zu Gunsten der Rendite. Bis Sep. 2019, wenn alle PKW Euro 6d temp einhalten müssen, wird dieses unsägliche Trauerspiel noch weitergehen, dann aber ist der Benziner so sauber wie es ein Diesel nie wird. Der Filter ist übrigens viel einfacher zu betreiben als beim Diesel, weniger Russ und höheren Verbrennungstemperaturen sei Dank.

Ich weiss auch nicht warum der Verzicht auf den Diesel der Untergang des Abendlandes sein soll. Weltweit spielt der Diesel im PKW kaum eine Rolle, und dort ist man auch mobil.
Der wahre Grund liegt womöglich an mangelnden Rechenkünsten. Ich kenne viele für die Autokosten im wesentlichen aus Tankkosten bestehen. Günstig tanken = günstig fahren, so die Milchmädchenrechnung. Höhere Anschaffungskosten und höhere Unterhaltskosten werden gern ausgeblendet, ist man doch damit nicht täglich konfrontiert wie mit den Spritpreisen. Der Durchschnittsdeutsche fährt 12.000km, damit kommt man beim Diesel fast niemals in den grünen Bereich. Und selbst darüber sind die Mehrkosten beim Benzin im Vergleich zu Wertverlust und Unterhalt nicht ausschlaggebend, wenige 100 Euro mehr pro 10.000km sind für jeden verkraftbar, zumal es mit Erdgas eine sehr gute Alternative für Vielfahrer gibt. Und moderne Turbobenziner haben auch ordentliches Drehmoment, oft sogar viel früher als Diesel. Muss man einfach mal probieren und alte Vorurteile ablegen.

Also, ich kann das Gejammer ĂĽber den Verlust des Diesel nicht mehr ertragen, wie kleine Kinder heulen hier manche herum. Wem Benzin zu teuer ist der soll halt laufen, dann kann man so richtig Kosten sparen. Nennenwerte Vorteile gibt es eh nur bei riesen Kisten, wer das Geld dafĂĽr hat hat auch das Geld fĂĽr Benzin, falls nicht passt das Auto halt nicht zum Einkommen.

Von der Regierung würde ich erwarten die Energiesteuer anzupassen, Diesel sollte etwas teurer als Benzin sein, dann würden die ganzen Milchmädchen automatisch auf Benziner umsteigen weil die emotionale Blockade durch die höhere Tankrechnung wegfällt. Dummerweise sitzen bei denen die Autobosse im Vorzimmer, die werden ihrer Milliarden Investitionen in diese Fehlentscheidung Diesel auf Teufel komm raus bis zum bitteren Ende verteidigen, statt in sinnvolle Techniken zu investieren (Mildhybride, Erdgas, Elektro). Leider.

Und jetzt, Dieselfans dĂĽrfen wieder rumheulen und ihrer falschen von den Autokonzernen propagandierten Fehlinformationen wie Diesel ist sauber, Diesel spart Unmengen CO2 (man Vergleiche nur die CO2 Angaben modernere Benziner mit den gleichen Modellen als Diesel, oft nur einstellige Unterschiede wenn ĂĽberhaupt) rumposaunen. Helfen wird es recht wenig. Deshalb: bye bye Diesel, wir werde Dich nicht vermissen, Du Alte Dreckschleuder.

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