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  • HauDrauf

mehr als 1000 Beiträge seit 17.02.2014

Kein Naturprodukt

Auch wenn es im Artikel so klingt, als wäre hier Wüstensand die wichtigste Komponente des Werkstoffes, so ist der Wüstensand eben nur das Füllmaterial und durch jedes beliebige andere Material, wie z.B. zerkleinerter Bauschutt oder Bruchstein zu ersetzen. Die wesentliche Komponente, die "nur" 13% des Baustoffs ausmacht, ist das industriell hergestelltes Polyesterharz als Chemieprodukt aus fossilen Rohstoffen.

Ganz im Gegensatz zu der Darstellung im Artikel, macht dieser Baustoff also abhängig von den Produkten der Chemiekonzerne und ist weder nachhaltig, noch natürlich und auch nicht recycelbar. Projeziert man das auf die Menge der weltweit verarbeiteten Baustoffe, wäre das der feuchte Traum der Chemiekonzerne und der Albtraum eines riesigen Plastikmüllbergs, wenn diese Bauwerke irgendwann wieder abgebrochen werden.

Ob dieser Polymerbaustoff, von Polymerbeton möchte ich nicht reden, denn er enthält ebensowenig Zement, wie Analogkäse Milch enthält, den selben mechanischen unt thermischen Belastungen standhält, wie echter Beton, wage ich zu bezweifeln.

Im übrigen werden Häuser nicht aus 100% Beton errichtet. Beton ist ein teurer Werkstoff und wird in reiner Form nur dort eingesetzt, wo es aus statischen Gründen unbedingt nötig ist. Dieser Polymerwerkstoff allerdings soll der alleinige Werkstoff sein, aus dem die Bauwerke zu 100% gebaut werden. Also bitte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.

Und woher in "Elends-" Gebieten, in denen nicht einmal die ortsüblichen Baustoffe und Geld in ausreichender Menge verfügbar sind, dann plötzlich teures industrielles Polyesterharz und die für die Verarbeitung nötigen Maschinen als Retter aus der Not herkommen sollen, erschließt sich mir nicht.

Fazit, fĂĽr einige wenige Anwendungen sicher interessant, aber als allgemeiner Substitutionsbaustoff Unfug

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