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  • Istabraq

mehr als 1000 Beiträge seit 18.03.2004

Unterschied: Schutz durch Prävention oder bewiesene Schädlichkeit

Hier wieder schön zu sehen: die [Wild]Bienen sterben, die Schuldigen sind allem Anschein nach bestimmte moderne Pestizide (Neo-Nikotinoide).

Was macht man?

• [Frühere] Europäische Tradition war es, Bevölkerung und Natur zu schützen, indem man verdächtige Produkte erst dann in Verkehr bringen darf, wenn ihre Unschädlichkeit bewiesen ist. Nennt sich Präventionsprinzip und verspricht recht hohe Sicherheit, auch wenn manchmal etwas schief geht. Hat den Nachteil, dass neue Produkte es schwer haben, da ein recht teures Verfahren vorgeschaltet wird, bevor damit Geld verdient werden kann. Amis denken anders.

• US-Tradition is es, neue Produkte häufig möglichst einfach in Verkehr zu bringen, ohne das der Staat vorher bremst und den Firmen Kosten zumutet. Bei Medikamenten uä ist man etwas kritischer, aber das Prinzip gilt dennoch. Skrupellosigkeit bei der Einführung neuer Produkte will man damit auffangen, dass im Falle erwiesener Schädlichkeit die Verursacher mit hohem Schadensersatz in die Schranken verwiesen werden.

Aber erst im Falle erwiesener Schädlichkeit! Das ist der entscheidende Unterschied. Nicht der Hersteller muss vor Markteinführung beweisen, dass sein Produkt unschädlich ist. Nein, der Verbraucher, der Staat als Umweltschützer etc muss beweisen, dass das Produkt ursächlich für einen bestimmten Schaden ist. Dies wird regelmässig von der Industrie mit Gegengutachten bezweifelt. Bis also feststeht, dass etwas schädlich ist, vergehen viele Jahre, wenn überhaupt. Solange wird weitergemacht.

TTIP/Ceta & Co werden das US-Prinzip stärken.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (14.09.2016 15:44).

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