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  • Kanecaine

152 Beiträge seit 28.12.2006

Re: Das Apple-Auto wird nicht teuer...

Du schreibst zwischendrin mal "Ja nichts Neues", aber alles was du beschreibst ist ein alter Hut. Keyless Go, Autos öffnen und starten per App, Schlüssel mit Memoryfunktion, Sensorinfos auf der App, Sprachsteuerung - alles schon längst keine Oberklasse-only-Features mehr.

Hm, mag sein - mir ist es leider nicht gegönnt ein top aktuelles Auto zu fahren. Anno 2010 war es definitiv noch nicht so und irgendwie bezweifle ich dass sich da allzu viel geändert hat. Und selbst wenn, gibt es doch immer noch große Unterschiede hinsichtlich Usability und Funktionsumfang zwischen den Herstellern. Auf dem Papier der Aufpreislisten liest es sich erstmal gut, um die Vergleichbarkeit der Ausstattungen zu erschweren. Dann aber versteht Hersteller A unter "Memory Funktion" nur das Speichern der Sitzposition, B zusätzlich noch die Einstellung der Klima. Natürlich nur die Temperatur, die Stellung der Düsen gibts wieder nur bei C oder gar nicht.
Wie gut oder schlecht es dann in der Praxis funktioniert, ist dann auch noch mal so eine Sache. Wieviele Hersteller bieten denn eine Sprachsteuerung an und bei wievielen davon funktioniert sie dann auch unproblematisch? Auch hier wieder: kann ich per Stimme nur Radio und Navi bedienen oder auch das Licht einschalten?
Selbst wenn es *alles* schon gäbe und da wirklich keine Luft mehr nach oben wäre, könnte Apple es trotzdem noch so verbessern, dass es in Summe tatsächlich ein anderes, vielleicht sogar neues, Erlebnis wäre. Dann nämlich, wenn eine beworbene Funktion auch wirklich das hält was der Name verspricht.

Und so wie du's beschreibst, wäre es eher sogar ein Rückschritt. Ich glaube nicht, dass viele Leute es riskieren möchten, bei leerem Handyakku nicht mehr in ihr Auto zu kommen oder dieses nicht mehr starten zu können.

Entweder hältst du das tatsächlich für ein unlösbares Problem oder du unterstellst mir hier Dummheit. Selbstverständlich würde dies bedacht, genauso wie das Auto ja auch nicht verriegelt wenn die Key-Karte drinnen liegt, damit man sich nicht aussperrt. Aber dies zu konzipieren ist ja nicht meine Aufgabe. Lösungen dafür sind aber kein Problem, mal abgesehen davon dass mein Handy so gut wie nie leer ist. Ausgehend davon dass dies bei den meisten so ist, wäre eine Notentriegelung völlig ausreichend. Die anderen können sich ja ein "iCar Pro" kaufen in dem zusätzliche Fingerprintsensoren in den Türgriffen stecken - im "iCar Plus paranoia" fragt Siri zuvor noch nach einem geheimen Passwort - nachdem sie mich Polka tanzend an meiner Stimme erkannt hat.

und das nur, weil das Smartphone die Keycard ersetzen soll, die ich tief im Geldbeutel vergraben genauso problemlos immer dabei habe?

Ich habe auch noch/schon eine Key-Card, mit Betonung auf Karte. Neuere Modelle meines Herstellers haben nur noch so Knubbel. Bei BMW oder Mercedes hab ich btw. noch nie was anderes gesehen. Die lassen sich schon nicht mehr so einfach verstauen. Schlüsselbund? Habe ich nicht. Geldbeutel? Brauche ich auch kaum noch, im Grunde nur wegen des Autoschlüssels und den Papieren. Sag, wie häufig bist du schon ins Haus/Wohnung zurück weil du vorm Auto standest und merktest, dass du deinen Geldbeutel vergessen hast? Und wie oft in solchen Situationen hattest du dein Handy dabei?

Und Knöpfe sollen durch eine im Zweifel nicht funktionierende Sprachsteuerung komplett ersetzt werden statt diese wie bisher ergänzend anzuibieten?

Ganz genau. Die Argumentation ist in etwa dieselbe wie damals bei den ersten Smartphones, als die SMS-T9-Akrobaten sich darüber beschwerten, dass sie auf einem Touch-Bildschirm nicht 10 SMS pro Minute tippen können.
Genau das ist doch Apples Steckenpferd. Zu zeigen, dass es eben doch geht oder dass der Anwendungsfall überholt ist.
Wenn ich Auto fahre, dann bediene ich nicht ständig was, sodass hier vieles wohl problemlos per Sprache steuerbar wäre. Wieviele Knöpfe entfallen allein auf Klima und Belüftung? Kompressor an/aus, Automatik an/aus, Solltemperatur, Gebläsestärke, Umluft, Scheibenbeheizung, Sitzheizung, manuelles Programm (Scheiben, Fussraum, Innenraum), .... warum das nicht alles ausschließlich per Sprache und Touch steuern?

Natürlich braucht es weiterhin Knöpfe, v.a. für Funktionen die unmittelbar mit dem Führen des Fahrzeugs zusammen hängen, z.B. Blinken oder Scheibenwischer. Wobei letzteres mit einer in allen Situationen funktionierenden Automatik auch nicht nötig wäre. DAS sind die Unterschiede die ein "iCar" auszeichnen könnte.

Schon dass der Touchscreen im Tesla einige Hardwareknöpfe ersetzt wird zurecht kritisiert...

Deswegen kann und sollte man es ja besser machen. Zum Glück trauen sich manche Hersteller noch sowas. Wenn man dabei auf Kritik stößt, muss man es halt verbessern anstatt zu sagen "gut, dann bleiben wir halt bei den ollen Knöpfen". Nur so entsteht Fortschritt. Was nicht heißt, das etwas Neues sich immer durchsetzen muss. Am Beispiel der Knöpfe aber, bin ich überzeugt, dass viele wegrationalisiert werden können ohne dabei an Komfort und Sicherheit einzubüßen, im Gegenteil diese sogar noch zu steigern.

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