Beide natürlich, wobei die Schuld des Täters viel schwehrer wiegt. Mir scheint es fast, als sei es ein Grundinstinkt von uns Menschen, hierbei die Fehler gegeneinander abzumessen, um die "Schuld" des anderen zu relativieren. Auch auf mich macht es einen zwiespältigen Eindruck, wenn dermassen über die dämlichkeit der Opfer ausgelassen wird, obwohl objektiv keinen Grund dazu besteht und zweitens ich sie ebenfalls für dämlich bzw ihr Verhalten als dämlich halte.
Ich könnt jetzt mit Hitler und Stalin kommen, aber ein weniger krasser, persönlicher Vergleich: Ich hatte mal ein Auto geklaut und einen Umfall gebaut. Neben den offensichtlichen Vergehen wurde ich übrigens auch wegen "Nichttragens eines Sicherheitgurtes" und "Nichtkorrektes Verhalten nach einem Unfall" (oder so ähnlich) gebüsst. Nun gut, geschah mir sowas von Recht. Nur wurden die Besitzer ebenfalls gebüsst, weil sie ihr Auto auf einem öffentlichen Parkplatz unverschlossen, mit steckendem Schlüssel einen Tag geparkt hatten. Das war ihr Fehler, entschuldigt meinen nicht, und sie konnten ihre Busse auch nicht auf mich abwälzen, wie zuerst versucht.