Ansicht umschalten
Avatar von /mecki78
  • /mecki78

mehr als 1000 Beiträge seit 03.07.2004

Apple befolgt einfach nur die Gesetze, und das machen sie überall

Man “missbillige Apples Bereitwilligkeit, Chinas autoritärem Regime entgegenzukommen”, schreibt Reporter ohne Grenzen – dies sei umso bemerkenswerter, weil Apple sich dem Druck anderer Regierungen erfolgreich zu entziehen weiß – gerade was “steuerliche Transparenz” angehe.

Sich an die Gesetze eines Landes zu halten hat nicht mit "Bereitwilligkeit" irgendwem "entgegenzukommen" zu tun. Gesetze zu befolgen ist keine Wahltätigkeit, wo man selber entscheiden kann, ob man jetzt dazu Lust hat oder nicht. Und Apple hält sich nicht nur in China an die Gesetze, das macht Apple auch in den USA und in Australien und in Japan und in Russland und sogar in Deutschland; das machen sie in jedem Land, in dem sie aktiv sind.

Apple hat sich auch bis heute immer an alle Steuergesetze gehalten. Wenn diese Gesetze idiotisch sind, zu Intransparenz führen oder riesige Schlupflöcher aufweisen, dann ist das ja nicht die Schuld von Apple und dann ist es trotzdem legal, diese Schlupflöcher für sich auszunutzen. Auch kann Apple nichts dafür, wenn sich Irland über EU Recht hinwegsetzt und mit Apple unerlaubte Steuerdeals abschließt, denn dabei hat nur Irland Gesetze gebrochen, nicht Apple. Apple soll nur die Steuer nachzahlen, die Irland hätte Apple gar nicht erlassen dürfen, was aber keine Strafe gegen Apple sein soll, sondern der Deal wurde lediglich für ungültige erklärt und daraus ergibt sich automatisch eine Nachzahlung (die Differenz aus dem was kassiert wurde zu dem was hätte kassiert werden müssen), was aber genau die gleiche Summe ist wie Apple auch ohne diesen faulen Deal hätte zahlen müssen (wäre es eine Strafe, dann wäre die Summe ja deutlich höher, alleine wegen dem Bestrafungsaspekt).

Sofern mir also Reporter ohne Grenzen nicht aufzeigen kann, wo bitte genau Apple sich in irgend einem Land erfolgreich geltenden Gesetzen widersetzt, ist das mit Abstand die dämlichste Aussage zu diesem Thema die man überhaupt von sich geben kann und wirft nur ein extrem schlechtes Licht auf diesen Verein Namens Reporter ohne Grenzen, weil das eine Schmähkritik ist und der Verein weiß das auch. Sie lassen Apple absichtlich öffentlich schlecht dastehen, indem sie so tun als würde Apple freiwillig der chinesischen Regierung entgegen kommen, was aber nicht der Fall ist. Und sie erwecken den Anschein, dass Apple sich irgendwie falsch verhalten würde, obwohl Apple nach internationalen Recht und den Regeln der internationalen Staatengemeinschaft sich absolut rechtmäßig verhält.

Was wäre denn, wenn Apple sich morgen nicht mehr an US Gesetze halten würde, weil die Apple nicht in kram passen? Oder einfach sagen würde "der deutsche Datenschutz ist uns zu restriktiv, da halten wir uns nicht mehr dran"? Ja, dann wäre der Aufschrei groß, oder? Dann heißt es "Was bildet sich dieser Konzern ein, wenn er glaubt es steht über dem Gesetz?" Nein, ein Konzern darf nicht über den Gesetz stehen und sich auch nicht aussuchen welche Gesetze er befolgen will. Und das gilt überall, auch in China. Und China hat nun einmal Gesetze bzgl. VPNs/VPN-Nutzung und sie haben Gesetze bzgl. Cloud Datenspeicher und Apple hat kein Recht sich über diese Gesetze hinweg zu setzen oder sie einfach nicht zu befolgen, nur weil Apple diese Gesetze nicht mag oder Reporter ohne Grenzen diese Gesetze nicht gut findet. Die chinesische Regierung ist für diese Gesetze verantwortlich, nicht Apple, also wenn ihr bellen wollt, dann bellt auch den richtigen Baum an.

Und das Apple nicht unter der Hand maximal Lobbyarbeit betreibt, auch in China, um so gut wie es geht zu versuchen Einfluss auf die chinesische Politik zu nehmen, das kann Reporter ohne Grenzen gar nicht wissen, weil die chinesische Regierung wird den Teufel tun, das jemals publik werden zu lassen. Genauso ist Apple klar, dass sie darüber Stillschweigen waren müssen, weil sonst ist die Arbeit für die Katz, denn offiziell will kein chinesischer Politiker den Anschein erwecken, dass er durch westliche Firmen beeinflussbar oder, Gott behüte, vielleicht sogar durch westliche Firmen "käuflich" ist; so was publik werden zu lassen ist in China politischer Selbstmord! D.h. offiziell darf diese Lobbyarbeit gar nicht existieren, weil so etwas gegen die chinesischen Wertvorstellungen verstößt, und kann somit auch nur dann erfolgreich sein, wenn niemand je davon erfährt. Und das heißt wiederum, Reporter ohne Grenzen kann gar nicht wissen, ob das stattfindet oder nicht und wenn sie es wüssten, dürften sie nicht davon berichten, weil sie damit nur die Bemühungen von Apple zu Nicht machen würden, was ja gegen ihre eigenen Interessen verstößt.

/Mecki

Bewerten
- +
Ansicht umschalten