Wie hat man es denn versucht? Brieftauben? Flaschenpost?
An wen hat man sich denn gewannt?
Hat man überhaupt einen Radar dafür angelegt?
Also ich finde das irgendwie seltsam wenn eine große Organisation schreibt, sie hat vergäblich versucht einen Kontakt mit Apple herzustellen. Wir stellen mindestens einmal in Monat so einen Kontakt her und erhalten Antworten im Schnitt so in 1-3 Werktagen. Und wir sind nur ein mittelständisches, deutsches Unternehmen. Wieso also schaffen wir das und die schaffen das nicht?
Und nein, ich meinte nicht mit dem 1st Level Support, wir stellen Kontakt zu Entwicklern und leitenden Angestellten bei Apple her, regelmäßig. Erst kürzlich wegen Bedenken zu Änderungen in High Sierra und der Chef der dafür zuständigen Abteilung hat uns persönlich geantwortet, uns Empfehlungen vom Entwicklerteam weitergeleitet und versprochen, dass man daran arbeiten wird (da wir nicht die ersten und einzigen sind, die damit Bauchschmerzen haben) und uns Besserung für das erste, spätestens aber für das zweite High Sierra Update in Aussicht gestellt. Und wie gesagt, neben Apple sind wir ein Niemand. Die müssten uns nicht mal mit dem A... anschauen, wenn sie nicht wollen.
Oft sind diese Geschichten sehr einseitig dargestellt. Forscht man dann nach, dann sieht man, dass Apple sehr wohl in Kontakt mit denen getreten ist und ihnen klar erklärt hat, warum sie das nicht unterstützen können oder wollen bzw. was nötig wäre, damit sie das unterstützen. Nur die Antwort passt den Leuten dann nicht, also glauben sie sie können Apple dazu nötigen, indem sie den Druck erhöhen und das ganze eben öffentlich "auskämpfen" wollen. Und da wird das dann eben so verkauft als "Apple hat sich ja nie gerührt" und "Die haben das ja völlig Grundlos abgelegt", usw. was aber selten auch nur im Ansatz der Wahrheit entspricht.
Wie oft muss hier lesen, das Apple ja völlig grundlos eine App nicht in den Store gelassen hat oder grundlos wieder rausgeworfen hat. Nun, auch von uns wurde schon mal eine App rausgeworfen und ich kann gar nicht zählen wie oft eine neue App oder ein Update einer bestehende bei uns schon abgelehnt wurde. Wir haben jedes mal schon wetten laufen, ob der Submit diesmal durchgeht oder nicht. Aber eines hat Apple noch nie getan, und das schwöre ich so wahr ich hier sitze, sie haben noch nie irgendwas "grundlos" getan. Sowohl der Rauswurf damals als auch jede Ablehnung erfolgte mit einer exakten Begründung warum Apple das gemacht hat bzw. hat machen müssen. Also entweder sind die anderen zu doof die Mail von Apple richtig zu lesen bzw. zu verstehen was Apple dort schreibt, oder sei bekommen die Mail nicht, weil sie im Spam Ordner landet oder aber sei lügen einfach, weil sie so Sympathien erhaschen wollen, da sonst ihre Gejammer sofort als Mimimimi abgetan werden würde.
Das ist wie diese Indien-Geschichte: https://heise.de/-3795659
Ja, Apple ist einfach nur böse und will den Nutzer schädigen. Bestimmt. Oder aber Apple findet es halt einfach nicht gut, wenn eine App, die eigentlich nur Zugriff auf den letzten Anruf/die letzte SMS braucht, Zugriff auf die komplette Kommunikationshistorie des Nutzers bekommt, denn diese könnte sie dann übertragen, was ja wie eine VDS ist, wo der Nutzer sogar noch freiwillig die Daten geteilt hat. Dargestellt wird das so als ob Apple der Böse ist, aber je mehr ich da nachgeforscht habe, desto mehr zeichnet sich ein ganz anderes Bild ab, bei dem Apple versucht produktive Vorschläge zu machen, wie man es allen Recht machen kann (Apple, den Nutzer und den Entwicklern dieser App, sprich der Behörde), die Behörde hingegen aber stur ist, nicht mit Apple kooperiert, sich den Gesprächen entzieht, auf Vollzugriff pocht und weil sie damit gegen eine Wand laufen, jetzt in die Öffentlichkeit geht und Apple den schwarzen Peter zuschiebt.
Es gibt immer zwei Seiten einer jeden Geschichte und Apple trägt solche Dinge halt nie in die Öffentlichkeit. Selbst wenn sie öffentlich am Pranger stehen, halten sie sich bedeckt, was vielleicht nicht so schlau ist, da sie so immer als der Böse da stehen, aber es zeugt von guten Charakter sich nicht auf das Niveau der Gegenseite herab zu lassen und jetzt im Gegenzug die an den Pranger zu stellen. Selbst wenn Apple der geschädigte ist gehen sie nicht zur Presse und machen Mimimimi, sondern regeln das unter der Hand. Die Presse erfährt davon höchstens unter der Hand oder wenn das ganze zu einem (dann natürlich offenen) Rechtsstreit wird.
Also sowohl in dieser Geschichte als auch in der Indiesache rate ich dazu das ganze nicht zu hoch zu kochen, solange Apple nicht ihre Seite der Geschichte erzählt hat, weil die Wahrheit sieht dann doch meistens ganz anders aus als das die eine Seite dargestellt hat.
/Mecki