http://www.br.de/nachrichten/oberbayern/inhalt/geothermie-erdbeben-poing-100.html
Obwohl's natürlich naheliegt, dass die Geothermieanlage schuld ist, wenn's plötzlich zu Erdbeben kommt wo es keinerlei Aufzeichnungen über frühere Beben gibt, ist der Zusammenhang hier praktisch bewiesen. Das Hypozentrum lag nur 600 Meter von der Bohrung entfernt.
Mal ganz abgesehen von Risiken wie Anhydritvorkommen in die Grundwasser eindringt, was gerade Staufen im Breisgau auseinanderreiĂźt: eigentlich sind "Erdbewegungen" so oder so doch unvermeidbar. Also ganz ohne Risse, eindringendes Wasser, Druckverlust und so weiter.
Denn wenn man ständig kaltes Wasser nach unten pumpt, erhitzen lässt und heißes Wasser hoch holt, dann wird der Fels unten doch ausgekühlt, und nach den Gesetzen der Physik zieht er sich zusammen, gibt also nach. Unweigerlich.
Die Frage ist: wird's schlimmer, oder kriegt es sich nach einigen Jahren wieder ein; wie schlimm kann so was ĂĽberhaupt werden ?
Und was ist mit der Dichtigkeit des Bodens ? Falls kein Wasser in andere Bodenschichten eindringen dĂĽrfte, kann man Geothermie knicken. Auf lange Sicht wird durch die thermische Verformung selbst makelloser Fels immer irgendwann brechen - wĂĽrde er ĂĽber Millionen Jahre natĂĽrlich auch so.
Jedenfalls gelangt dann durch die Bruchstellen das Wasser dorthin, wo vorher kein Wasser hingekommen ist. Beim Anhydrit ist die Wirkung natürlich bekannt, aber Wasser kann auch so die physikalischen Eigenschaften von "Gestein" verändern, sprich: destabilisieren. Und wenn was im Boden nachgibt, gibt's Erdbeben.