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  • fiesematente

mehr als 1000 Beiträge seit 14.07.2019

Die guten Leute haben bei uns entweder aufgegeben oder wurden zuletzt promoviert

Wenn ich mir so die Alumni-Listen der Lehrstühle (Natur- und Ingenieurwissenschaften) anschaue, an denen meine Kommilitonen damals gelandet sind, dann ergibt sich ein bedenkliches Bild.

Diejenigen, die sich wirklich für ihr Fach begeisterten, ein Talent dafür hatten und beachtliches leisteten... gaben nach ein paar Jahren entnervt auf oder wurden (nach langer, hochproduktiver Knechtschaft) als letzte promoviert.

Deutlich schneller ging es bei:
- Je nach Chef bei attraktiven Frauen (ja, auch in MINT)
- Faulen und Nichtskönnern (da ist für den Prof. an Arbeitsleistung nichts zu holen)
- Datenfälschern (die sparen sich eben enorm Zeit für tatsächliche Messungen)
- Leuten die wissentlich oder unwissentlich halbgares, fehlerhaftes Zeug publizierten (hat fast nie jemand gemerkt, weder der Chef noch die Peers)
- Unangenehmen Persönlichkeiten: Opportunisten, Dampfplauderer, Narzissten, Selbstdarsteller, Intriganten und Saboteure (die haben dabei noch ein paar gute Leute vergrault)
- Kollegen mit Connections, sei es politisch oder wirtschaftlich (Drittmittel über Papa)

Es gab Leute, die hatten gerade so den Bachelor geschafft und hätten im weiteren Studium eigentlich nichts zu suchen gehabt. Die hatten ein glückliches Händchen bei der Auswahl ihres Doktorvaters und waren am Ende Co-Autoren bei 30 Papers, von denen sie zu 28 nichts beigetragen und 20 weder gelesen noch im Ansatz verstanden hatten.

Andererseits gab es Leute, die schrieben für die Lieblinge des Chefs die Papers (und so manche halbe Dissertation), wurden aber aus "strategischen Gründen" meistens nicht einmal als Co-Autor genannt.

Ja, da läuft so einiges falsch.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (15.04.2020 04:45).

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