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  • Carl_F_G.

mehr als 1000 Beiträge seit 14.04.2002

Bioanbau und das Bio-"Glyhosat" bzw. Kaliumphosphonat; AMPA

Erstaunlicherweise ist man ja bzgl. des mit dem Glyphosat eng verwandten Kaliumphosphonat (Im Molekül ersetzt Kalium die Aminosäure Glycin) im Biobereich wesentlich toleranter. Dabei ist letzteres wesentlich schlechter untersucht. Und aufgrund der engen chemischen Verwandschaft sollten die Gefahren potentiell gleich sein (Die eigentliche Wirkung des Glyphosat auf den Shikimatweg spielt bei Menschen/Tieren ja keine Rolle, da dieser dort ja noicht vorkommt).
Nun war Kaliumphosphonat bis 2013 im biolandbau als Pflanzenstärkungsmittel zugelassen und wurde dort auch massiv eingesetzt (um giftige "Bio" Kupferpräperate einzusparen). vgl. http://www.n-bnn.de/sites/default/dateien/bilder/Downloads/FactSheet_Phosponsaeure_de_April_2015.pdf
Nachdem die EU nun diesen Stoff als Pflanzenschutzmittel eingestuft hat und damit die Anwendung im Biolandbau verboten hat, setzen sich viele Bioverbände dafür ein die Anwendung dort wieder zu erlauben (zumindest im Weinbau)
vgl.
http://www.ecovin.de/entdecken/nachrichten/2016-herausforderungen-beim-pflanzenschutz-im-bioweinbau
http://www.taz.de/!5313318/
http://ludgerwess.com/zwei-klassen-chemie/

Weiterhin wird im Artikel AMPA als Glyphosatabbauprodukt erwäht. Das ist nur zur Hälfte richtig. Das entsteht in der Tat beim Glyphosatabbau, aber auch beim Abbau von anderen Phosphonaten die in großen Mengen in Waschmitteln oder bei der Papierherstellung eingesetzt werden. vgl.
https://de.wikipedia.org/wiki/Aminomethylphosphons%C3%A4ure
So befindet sich in Niedersachsen eine Messstelle an einem Gewässer unterhalb einer Papierfabrik. Das Umweltministerium ordnet das gemessene AMPA aber einfach dem Glyphosat zu.

Übrigens, Genmanipulierte Pflanzen mit Glyphosatverträglichkeit sind in Europa verboten.Und wirtschaftlich ist eine unnötige Glyphosatanwendung auch nicht so interessant. So haben Versuche ergeben, dass ein zu geringer Zeitabstand zwischen Glyphosatanwendung und Aussaat zu Mindererträgen führt. Aber darüber berichtet weder Monsanto noch irgendwelche angebliche Umweltschützer.
vgl. http://kbd-sachsen.de/media/pdf/08.06.10%20Prof.%20Roemheld.pdf

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