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  • Medienbeobacher

mehr als 1000 Beiträge seit 23.01.2009

"posthume Opfer-Selektion"

"... Dem Holocaust (dem Genozid an den Juden) fielen etwa 6 Millionen Menschen zum Opfer. Die "Auschwitz"-Maschinerie vernichtete aber insgesamt fast das Doppelte, etwa 11 Millionen Menschen (außer Juden auch "Homosexuelle", "geistig Behinderte, Sinti und Roma, Angehörige des kommunistischen und sozialistischen Untergrunds, Zeugen Jehovas, polnische Intellektuelle und sowjetische Kommissare und Offiziere"). Eine Ethik, die ihre Benutzer schon allein durch ihre Begrifflichkeit auf ein solches monströses Vergessen eicht, eine solche Ethik kann keine gute Ethik sein. Jede Ethik, die zu einer weiteren, posthumen Opfer-Selektion führt, ist selber ethisch verwerflich. Ethisch rechtfertigbar ist ein Singularitäts-Anspruch auf die Opferrolle jedenfalls nicht."

Eigentlich wollte ich die Gedenkfeiern komplett ignorieren. Wer, wohin eingeladen ist und wer wann reden darf, nein danke! Schon längst drängt sich der Eindruck auf, als ob das Gedenken an die Opfer der Nationalsozialismus von verschiedenen Interessensgruppen instrumentalisiert wird.

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