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3 Beiträge seit 16.12.2005

Dann lieber zahlen

Sehr geehrte Damen und Herren,

Ihre Vorschläge in "Abgeblockt" mögen ja alle funktionieren, aber
sie tun das mit denselben Methoden und aus denselben Gründen wie die
Abofallen selber. Ich werde keinen davon befolgen, für fünfzig Euro
oder eine vergleichbare Summe begebe ich mich nicht auf das
moralische Niveau einer Katja Günther oder eines Carsten Kiefer
hinunter.

Jeder von mir verfaßte Brief trägt selbstverständlich komplette und
korrekte Absenderangaben. So habe ich es als Kind schon gelernt, so
halte ich es seit jeher als Erwachsener und nur moralisch restlos
Verkommene können ernsthaft etwas anderes propagieren.

Was soll der "Erklärungswille"? Wenn Sie Herr Kiefer mir etwas
zusagen und dabei entweder bewußt lügen oder hinter dem Rücken die
Finger kreuzen, dann gilt das eben nicht? Bitte erinnern Sie mich,
mit Ihresgleichen niemals Absprachen zu treffen und das auf ehrliche
Menschen zu beschränken.

Ein gestaffeltes Lügengebäude klingt nicht nur "für den juristischen
Laien" widersprüchlich, in jedem ehrlichen Beruf ist es klarer
Betrug und das Ende jedweder Karriere. Was passiert dem Autor einer
Artikels in einer medizinischen Fachzeitschrift, der zugeben muß:
"Ja es waren keine hundert Patienten, es waren nur zehn; ja das
Mittel hat keinem der zehn wirklich geholfen, aber es ist auch
keiner daran gestorben; ja es ist einer gestorben, aber der war auch
schon alt"? Als Jurist ist so jemand ein Held seiner Zunft und ein
bewundertes Vorbild.

Und Herr Bleich:

Ein frei geschlossener Vertrag ist ungültig, weil ein sich
allwissend dünkender Dritter keinen adäquaten Gegenwert erkennt?
Demnach sind sämliche Premiere-Verträge ungültig, denn alles was der
Kunde bekommt ist Fußball und anderer wertloser Quatsch. So meinen
Sie das doch, oder?

Und der von Ihnen hochgelobte Gestzesvorschlag: Erstens ist es eine
alte elementare Grundregel des Webdesign "Man öffnet auf fremden
Bildschirmen nicht ungefragt neue Fenster." Sie ist in etwa
gleichwertig mit "man rülpst und furzt nicht in anderer Leute
Zimmer", vermutlich wird derselbe Gesetzgeber dann auch das zur
Pflicht machen. Aber viel wichtiger: Die Wirkung affiger und
komplizierter neuer Vorschriften, und höchstwahrscheinlich auch die
Absicht, ist nichts als eine wunderbare neue Steilvorlage für die
Abmahnmafia und wir alle wissen, wer in großer Zahl wieder die Opfer
sein werden.

Was ist denn eigentlich der Unterschied zwischen einer Katja Günther
und einem Carsten Kiefer? In jedem ehrlichen Beruf bemühen sich
Kammern und Standesvertretungen zugunsten des guten Rufes der
anständigen Kollegen schwarze Schafe auszumerzen. Und keine
Berufsgruppe ist in so großer Zahl an allen Schlüsselpositionen
dominant und hätte es damit so einfach wie gerade die Juristen. Daß
Leute wie Herr Syndikus und Frau Günther seit vielen Jahren in
gleicher Weise weiteragieren können, reicht als Beweis, daß genau
das genau so gewünscht ist. Warum auch nicht? Zu wem gehen denn
Bürger, die Opfer solcher Machenschaften wurden? Nach der
Verhandlung schütteln Herr Kiefer und Frau Günther sich lachend die
Hand und vergleichen feixend die jeweiligen Einnahmen.

Ich selber habe einen Prozeß sogar einmal gewonnen. Ich überlegte,
gegen das Finanzamt zu prozessieren und fragte telephonisch einen
Anwalt, wie hoch seine Gebühren für eine Erstberatung zur
Abschätzung der Aussicht etwa sein würden. Für diese reine
Preisauskunft schickte er mir eine Rechnung über eine "Beratung".
Pikanterweise handelte es sich dabei um einen Seniorpartner der
Kanzlei, der der innen- und rechtspolitische Sprecher einer großen
Bundestagsfraktion angehört. Da bleiben wirklich keine Fragen mehr
offen.

Es gab und gibt bestimmte Berufsgruppen, denen der anständige Bürger
aus dem Weg geht und zu denen er den Kontakt besser meidet. Neben
den Henkern und Zuhältern gehören Juristen ganz eindeutig dazu.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr
 Axel Berger
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