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  • tml

11 Beiträge seit 14.11.2022

Von der Lobby gehyped

"... reduziert deutlich den Energieverbrauch, oft um bis zu 15 Prozent."

"oft" ist wie oft?
Und warum eigentlich nur "bis zu 15 Prozent"? Warum nicht bis zu 25 Prozent?
Die Zahlen scheinen aus der Luft gegriffen oder kritiklos abgeschrieben.

Ja, die bezogen auf die Gebäudeheizlast vielerorts zu hohe Vorlauftemperatur erhöht den Verbrauch, z. T. deutlich.
Aber um die Vorlauftemperatur zu senken, kann man schlicht und einfach den Regler runterdrehen und die Heizkurve anpassen.
Man muss den Bewohnern allerdings kommunizieren, dass das Aufheizen nun länger dauert.

Niedrigere Vorlauftemperatur = insgesamt längere Aufheizzeit.
Dieser Komfortverlust ist unvermeidlich, außer man heizt eben durch, s. u.

Nur im Fall einer vollständig kalten Wohnung kann es sein, dass (ohne Abgleich) der erste Raum schon nach einer Stunde warm ist, der letzte erst nach fünf Stunden. Wenn der letzte Raum das Bad ist, dann friert der Bewohner unter der Dusche, wenn es das Schlafzimmer ist, merkt er es vielleicht nicht einmal.

Fehlender hydraulischer Abgleich = möglicherweise heizen die Räume nicht parallel auf.
Falls das Bad oder das Wohnzimmer die Räume sind, die besonders viel Durchfluss abbekommen, kann der hydraulische Abgleich sogar zum Komfortverlust führen. Ohne dass Energie eingespart würde.

Zudem stellt sich die Frage des hydraulischen Abgleichs nur für unsanierte Altbauten mit Heizkörperheizungen.
Im Neubau (gut isoliert, träge FBH) läuft die Heizung im Wesentlichen konstant durch.
Sogar der Nutzen einer Nachtabsenkung zur Energieeinsparung ist da strittig.
Hier bringt ein hydraulischer Abgleich weder einen Komfort- noch einen Energiespareffekt.

IMHO: Der Hype um den hydraulischen Abgleich ist stark lobby- und ideologiegetrieben.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (28.10.2024 03:14).

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