Ansicht umschalten
Avatar von
  • unbekannter Benutzer

285 Beiträge seit 16.08.2011

IP-Adresse - Irrtümer

"[Die Ermittlungsbehörden] erhalten lediglich personenbezogene
Auskünfte über den Inhaber eines bestimmten Anschlusses[…]. Dabei
bleibt die Aussagekraft dieser Daten eng begrenzt: Die Verwendung der
vorsorglich gespeicherten Daten führt allein zu der Auskunft, welcher
Anschlussinhaber unter einer bereits bekannten, etwa anderweitig
ermittelten IP-Adresse im Internet angemeldet war. Eine solche
Auskunft hat ihrer formalen Struktur nach eine gewisse Ähnlichkeit
mit der Abfrage des Inhabers einer Telefonnummer. Ihr Erkenntniswert
bleibt punktuell. Systematische Ausforschungen über einen längeren
Zeitraum oder die Erstellung von Persönlichkeits- und
Bewegungsprofilen lassen sich allein auf Grundlage solcher Auskünfte
nicht verwirklichen."

Das stimmt garantiert nicht. Beispiel: Ich suche Arbeit bei dem
Jobportal indeed.de. Ich bin dort nicht angemeldet, bekomme aber
trotzdem meine letzten Suchanfragen aufgelistet - sehr praktisch.
Wenn ich also suche nach "Tellerwäscher München" wird mir bei meinem
nächsten Besuch genau diese Abfrage vorgeschlagen, ein Klick genügt,
sehr praktisch. Sagen wir, die letzten zehn Abfragen meinerseits
werden so gespeichert. Wenn das kein Persönlichkeitsprofil ist, dann
weiss ich nicht, was so etwas überhaupt sein soll. Diese Seite weiss
nicht nur, wo ich lebe (München), sondern auch noch, was mein Job ist
(Tellerwäscher). Und dass ich arbeitslos bin oder zumindest eine
Arbeit suche. Und das alles wissen die, obwohl ich nur eine dyn. IP
habe. Ein Wunder, dass sie nicht wissen, ob ich lieber Marmelade oder
Käse zum Frühstück esse. Ich vermute, dass sie das mit Cookies
machen, aber das Wie ist letztlich auch egal.

SELBSTVERSTÄNDLICH ist die IP-Adresse ein sehr stark
personenbezogenes Datum, ganz im Gegensatz zu Alvars Meinung. Man
kann nur mit dieser IP sehr viel Daten über eine Person sammeln und
genau das wird natürlich auch gemacht. Gelinde gesagt und IMHO hat
hier das BVerfG aber heftigst ins Braune gegriffen, aus -
offensichtlich - sachlicher Unkenntnis.


Bewerten
- +
Ansicht umschalten