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5 Beiträge seit 09.11.2004

Re: Das Interesse der Heise-Community hält sich ja sehr in Grenzen

> Und entspricht damit der Marktbedeutung, die OS im ERP-Markt hat.
In der Tat ist er Markt für das Thema OS-ERP relativ überschaubar,
das deckt sich mit meiner Erfahrung.

> Und ich sehe nicht, wieso sich das ändern sollte.
Das Thema Open-Source ERP hat besondere Stärken für Mittelständler,
die über _individuelle_ Geschäftsprozesse verfügen, für die es
schlicht keine proprietäre Branchenlösung gibt. SAP kann für
Unternehmen mittlerer bis kleiner Größe einfach zu teuer sein, oder
Sage sich als unflexibel herausstellen. Auch ist die proprietären
Systemen inherente 'Featuritis' nicht immer erwünscht. Oft geht es
einfach darum einen bisher manuellen geschäftlichen Prozess
komfortabel und so einfach wie möglich in der Software abzubilden.
Auch zeichnet sich der propietäre ERP Markt insgesamt durch eine hohe
Schnellebigkeit bei den Produkten aus[1], was häufig nicht gewünscht
ist. Wenn ein ERP-System einmal implementiert ist, soll es wenn
möglich die nächsten 150 Jahre weiterbetrieben werden und dabei immer
aktuell bleiben und nichts Kosten. (Achtung Witz!)

An dieser Stelle setzen Open-Source ERP-Systeme an. Der Quelltext ist
frei verfügbar. Ist das Produkt  GNU-GPL lizensiert, fallen auch alle
Veränderungen durch externe Dienstleister unter diese Lizenz, stehen
also dem Unternehmen wieder als Quelltext zur Verfügung. Das
Unternehmen behält also die Zügel bei funktionalen
Richtungsentscheidungen in der Hand und kann zudem auch noch
herstellerunabhängig Dienstleister auswählen. Wenn das Open-Source
Produkt technologisch modern und gut durchdacht ist, finden sich
immer Dienstleister die es erweitern oder warten können.

> Weder zieht das Argument UMSONST 
Das stimmt, denn die Lizenzgebühren sind ja häufig nur ein kleiner
Teil (vielleicht 15% bis 25%) des Gesamtumfangs einer ERP
Implementierung. Der Rest z.B. Integration, Anpassung, Schulung,
Test, Inbetriebnahme kostet ebenso Geld, wie bei Vorhaben, die auf
proprietäre Systeme bauen.
Die einzigen Argumente die für mich hier zählen, sind zum Einen eine
hohe Produkt Qualität, die sich an den gängigen ERP-Anwendungen
messen muss und zum Anderen zuverlässig funktionierende Features. In
beiden Bereichen ist m. E. noch einiges zu tun bei den verschiedenen
Open-Source ERP-Systemen.

> noch haben die klassischen
> Entscheidungsträger eine große Affinität zur Technik.
Da habe ich andere Erfahrungen gemacht. Vielleicht bezieht sich die
Aussage auch auf Industriebetriebe, wo ich ähnliches vermuten würde.
Meines Wissens ist die Zielgruppe von Open-Source ERP Systemen jedoch
auf den größeren Mittelstand begrenzt.

udono

[1] http://www.erpgraveyard.com/

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