Ansicht umschalten
Avatar von Grober_Unfug
  • Grober_Unfug

mehr als 1000 Beiträge seit 03.12.2003

Re: Viel besser als R-290 in Klimageräten ist es

Energetisch betrachtet haben GWWP enorme Vorteile, soweit vollkommen richtig.

Allerdings muss man sich bewusst sein, dass Grundwasser in der Regel sehr mineralreich ist und damit die Gefahr von Verockerung besteht.

Ich empfehle:
Jürgen Bonin: Handbuch Wärmepumpen Planung und Projektierung
vorher zu lesen.

Ohne Probebohrung und Test auf Eisen und Mangangehalt - ist das ein Vabanquespiel. Deshalb ist das als erster Punkt - der nach der Genehmigung der unteren Wasserbehörde - und der Form vollendeten Beantragung derselben - die Probebohrung, die z.B. als billige Spühlbohrung - von einem geeigneten, Brunnenbauunternehmen vorzunehmen ist. Wenn die Fe und Mn Ionen Konzentrationen in Brunnenwasser Grenz-kritisch sind, dann hilft ein Edelstahlwärmetauscher schon weiter (ggf. kann man alle paar Jahrzehnte die Brunnen noch mal bohren (ggf. sogar aufsprengen lassen)). Zudem muss die Menge der Entnehmbaren und Aufnehmbaren Wasser (im Schluckbrunnen) geprüft - werden - ebenso wie die Temperatur des Wassers.

Weiterhin sind in vielen Gebieten sinkende Grundwasserpegel zu beobachten. Auch das sollte man berücksichtigen, wenn man nicht einen Totalausfall der GWWP riskieren will.

Dort wo ich das machen will steht das Fundament der Hauses schon jetzt im Wasser und das Haus steht ca. 5 m über Meeresspiegel. 700 m weiter wird das Land per Siel ins Meer entwässert. Angst um einen Mangel an Wasser in recht moderaten Tiefen habe ich nicht - zudem ist der Boden eher sandig - was auch ein "conditio sine qua non" ist.

Mit der Grundstücksgröße habe ich Glück, weil die Wasserbehörde einen Abstand von 15 m zwischen Entnahme- und Schluckbrunnen fordert.
Wenn Du mit deiner Hütte auf einer Lehmlinse sitzt wird Dir die Wasserbehörde vermutlich gar keine Erlaubnis geben und der Brunnenbauer abwinken - dann bleibt nur der Weg über Erdsonden und andere Sole Bodenaustauscher, die auch zunehmend (aus Wasserschutzgründen) nicht mehr genehmigt werden...

Der Vorteil ist der super Wirkungsgrad und die Möglichkeit einer billigen Kühlung im Sommer.
Der Nachteil sind 2-3 fach höhere Investitionskosten (allerdings halten die Anlagen auch viel länger...) und die zwingende hydrologische Eignung des Standort. (In dem Haus, in dem ich jetzt wohne kann ich das nicht machen - das steht am Berg auf eiszeitlichem Löss- in einem Wasserschutzgebiet.)

Die meisten potentiellen WP Kunden kommen ja gar nicht auf die Idee Grundwasser zu nutzen - das ist den Gas/Wasser/Scheiße/Klima Fuzzie ohnehin meist zu viel Arbeit - und den ahnungslosen Kunden zu teuer.
Was hat mir Gas/Wasser/Scheiße/Klima Fuzzie erzählt. "So eine Block-Luftwärmepumpe ist genau das richtige für ein altes Haus. die bringt die nötige hohe Temperatur."
Ich war höflich und habe ihn nicht nach einer gerechtfertigten prozentualen, persönlichen Beteiligung seinerseits, an meinen durch scheine grottige "Beratung" potentiellen ausgelösten Heizstromkosten gefragt...
Die Folgekosten sind denen doch scheißegal - und wenn die Anlage zu klein dimensioniert wurde (Hauptsache billig die Ausschreibung gewonnen...)- auch egal, dann kommen eben noch ein paar Heizstäbe in den WW_Speicher...
Ars******er!

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (20.07.2024 12:15).

Bewerten
- +
Ansicht umschalten