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  • CoolAllo

mehr als 1000 Beiträge seit 19.06.2003

Microsoft weiß, wie kaputt ihr System ist

Es klingt hart, aber das ist eindeutig, MS weiß dass Windows halt irgendwann anfängt Mist zu bauen und man es neuinstallieren muss.

Wie im Artikel geschrieben ist ein Feature-Update ein "Upgrade".
Und in der Systemsteuerung findet sich eine "Refresh Windows" Funktion, mit der man ebenfalls eine Neuinstallation unter Beibehaltung der Daten anstoßen kann.

Ich kenne Linux-Systeme, die über 10 Jahre lang immer nur Upgrades bekommen haben, also im Sinne von einem Update von Windows 10 auf ein hypothetisches Windows 11, nicht nur ein Feature-Update. Das funktioniert und migriert meistens auch die Daten auf eine kompatible Art und Weise und für alle Dinge die manuelle Eingriffe ermöglichen gibt es einen Changelog mit den nötigen Hinweisen, den der Admin je nach System angezeigt bekommt (Desktopsystem) oder auf der Konsole und per E-Mail bekommt (Serverinstallation), in dem drin steht was nötig ist. Für den Desktopuser sind die manuellen Eingriffe dabei eigentlich ziemlich genau null.

Microsoft hingegen schafft genau das seit langem nicht mehr. Eine Komponente austauschen lässt zwei andere kaputt gehen. Und deswegen haben sie ihre Strategie geändert, und tauschen das ganze System. Wenn man ein sauberes System hat wie der Entwickler es auf seinem PC hatte, läuft es natürlich erst mal wieder, bis hier und dort vom Nutzer Dinge verändert wurden.
Das ist auch der Grund, warum beim Update soviele Einstellungen "verloren gehen". MS setzt die auf einen konsistenten Default-Zustand zurück, bei dem sie wissen dass er funktioniert, weil sie sonst zu viel Probleme haben, dass eine neuere Komponente nicht alle möglichen Kombinationen von Einstellungen unterstützt. So können sie hoffen, dass der Nutzer schrittweise herausfindet welche Einstellungen ihm Ärger machen werden, wenn er sie wieder setzt, während MS sagen kann, dass frisch nach dem Update ja alles lief.

Das wäre an sich nicht das dümmste Modell, wenn man eine System hat das seit Jahren ein riesiges Refactoring braucht, was nicht mal eben zu machen ist. Aber irgendwie schafft MS immernoch das fehlerhaft auszuliefern. Vielleicht auch einfach, weil sie eben doch nicht alle Komponenten gemeinsam ausliefern können, weil es so nervende Dinge wie Treiber gibt.
Linus Torvalds weiß schon, warum er alle Treiber im Kernel möchte und schimpft wenn Hersteller die zu lange getrennt pflegen wollen. Ein Treiber der im Kernel ist hat jemanden der zuständig ist und sofort bei jeder Änderung die den Treiber betrifft diesen anpassen muss. Und deswegen läuft es in sich konsistent.
Das ist einer der Vorteile wenn man Offenheit erzwingt, während MS vermutlich nie bereit wäre genug Kernelcode zu öffnen, dass sie mit Herstellern zusammen Treiber entwickeln könnten.

Es bleibt spannend, ob MS wirklich gerade intern ein riesiges Refactoring betreibt und vielleicht irgendwann wenn ihre Rolling-Release Distribution Windows 10 so lange ausgeliefert wurde bis es beendet ist ein stabiles Windows 11 herausbringt, das ohne ständiges ausliefern das Entwicklungsstandes längere Zeit einfach bleiben kann wie es ist mit kleineren Bugfix-Updates.

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