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  • DreiBaer

1 Beitrag seit 05.01.2022

Re: Interessant, aber nur für sehr begrenzte Produktkategorisierungen zutreffend

Hallo TheNewProf,
ich kann Deinen Frust an dieser Stelle voll und ganz nachvollziehen. Mir ist es in meiner Zeit als Softwareentwickler nämlich genauso gegangen. Es fehlte die klare Herausstellung des Kundennutzen und dem, was in der technischen Entwicklung notwendig ist, um a) schnell ein Ergebnis liefern zu können und b) später notwendig ist, diese technischen Schulden, die man einbauen musste wieder zu bereinigen.
Ich selbst bin ein Fan von agiler Arbeitsweise. Es ergbit aber auch durchaus Sinn, die Anforderungen zum aktuellen Stand in einem Lastenheft zu erfassen und diese dann in eine Product Backlog zu überführen. Zu diesen Anforderungen des Kunden kommen dann noch die weiteren Anforderunge, die Du schon erwähnt hast. Das liegt in der Natur der Dinge. Produkte wollen produziert oder eine Wartung muss durchgeführt werden können. Der Verkauf in außereuropäische Länder unterliegt bestimmten Genehmigungsverfahren, ... usw.

Daher wird das Product Backlog erst zum Ende des Projektes fertig sein. Eine Studie besagt, dass sich bis zu 25% der Menge aller Anforderungen innerhalb eines Jahres ändern. Sie werden gelöscht, es kommen neue hinzu oder bestehende werden angepasst.

Gerade, weil ich durch die Sprints immer wieder auf die neue Rahmenbedingungen eingehen kann, finde ich die agile Vorgehensweise extrem hilfreich.
Die gleiche Agilität verlange ich vom Prozess selber. Auch dieser muss anpassbar sein. Denn es ist nicht so, dass der Prozess von extern auferlegt wird. Auch hier werden Rahmenbedingungen vorgegeben, in denen sich das Entwicklungsteam bewegen sollte, da dies für gut befunden wurde. Was für das Entwicklungsteam im Detail gut ist, kann es selber bestimmen. Ist nun das Vorgehen nach Wasserfall-Methodik gut oder geht es uns besser mit agiler Entwicklung? Was ist sinnvoll bei dem gewählkten Modell ... usw. All das kann immer wieder diskutiert und angepasst werden.

Wenn die Bereitschaft darüber zu sprechen im Unternehmen nicht da ist, so wird sich Dein Unternehmen immer damit im Wege stehen. Und gerade, wenn es dann in Extremsituationen gerät, ist es nicht so robust aufgestellt, um mit der Situation angemessen umgehen zu können.

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