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  • der Codeguru

mehr als 1000 Beiträge seit 28.05.2003

Re: LISP und SQL?

nun, es sollte ja auch eher eine Analogie und weniger ein Vergleich 
sein (und da wäre es nicht mal Äpfel mit Birnen, sondern eher
Pllanzen und Säugetiere) denn  reines SQL hatte genauso wie HTML zu
Anfang nicht den Anspruch auf Turing-Vollständigkeit, deshalb sind ja
innerhalb (Transact SQL oder PL-SQL) oder extern über Frameworks
(ADO, OLEDB, ADO.NET) ja Dinge hinzugekommen, die heute nicht mehr
wegzudenken sind.... 

SQL ist ja auch deutlich jünger als LISP, kennt z.B. in ANSI SQL
keine beliebig tiefe Rekursionen und war anfänglich zur Verarbeitung
strukturierter, aber auch unsortierter Daten gedacht. Und die
Schnittstelle zwischen Datenbank und Hochsprache steht ja
mittlerweile in der 4. Generation.... aber das Abrufen einer
verketteten Liste ist nach wie vor teuer :-) Sprich eine Datenbank im
Jahre 2013 kann wegen endlicher Ressourcen auch nicht beliebige Daten
aufnehmen sondern nur vorverarbeitet Daten, die eine
ressourcenschonene Abfrage mit SQL Befehlen endlicher Komplexität
begünstigen. Wenn er das hören würde, dann würde Turing würde sich im
Grabe umdrehen oder umgend ELIZA anrufen und sich dort ausweinen.... 

Das Axiom daß eine Sprache oder ein System nur dann
Turing-vollständig ist wenn es jedes andere System vollständig
emulieren kann, ist ja auch etwas zusammengestutzt worden, indem man
es in den 50er Jahren etwas abgewandelt hat indem man sagt daß man
alle BEKANNTEN Systeme untereinander emulieren bzw. ersetzen kann. 

In der Mathematik hat man bei der Definitionen der Abgeschlossenheit
eines Systemes bezüglich der Fähigkeit, beliebige Operationen
auszuführen ja auch etwas eingegrenzt und sich dabei auf die Realität
bezogen. Daß ein Körper dann existiert wenn die für den Körper
vorgesehehen Rechenoperationen 6 Kriterien erfüllen entstammt
Grundannahmen, die man als "realistisch" betrachtet. 

Wer Lust hat kann das mal für die Operationen Exclusiv-Oder und Nicht
ausprobieren mit dem Zahlenvorrat 1 und 0, denn es hat konkrete
Auswirkungen auf den Sprachvorrat des Microcodes oder an Opcodes in
einer CPU -  denn z.B. ein Sinus wird auch in Haswell CPUs immer noch
mit einer Reihe berechnet, die bei Erreichen der Genauigkeitsgrenze
des verwendeten Variablentyps abbricht. 

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