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  • Jan Hofmann

mehr als 1000 Beiträge seit 09.11.2000

Schade...

Prinzipiell halte ich es schon für eine gute Idee, die
IT-Infrastrukturen (und das ist ja ein sehr weitgefächerter Begriff)
sicherer zu machen. Was ich allerdings eben gelesen habe, stimmt mich
nicht gerade positiv.

Mal abgesehen davon, daß mal wieder versucht wird, ein Problemfeld,
das es in dieser Form erst seit ein Paar Jahren gibt, mit
Problemlösungen zu bewerfen, die evtl. früher mal effektiv waren,
gilt es dabei zu beachten, daß der ganze Themenkomlex IT-Sicherheit
nicht von einer neuen Abteilung des Innenministeriums gelöst werden
kann.

Zitate: "klare Vereinbarungen für die hierfür notwendige
Aufgabenbewältigung"
"Vier Fünftel der kritischen Infrastrukturen seien heute in
privatwirtschaftlicher Hand. Schily kündigte an, "in der nächsten
Zeit zu belastbaren und verbindlichen Vereinbarungen zu gelangen".
Gesetzliche Veränderungen schloss er nicht aus."

aha. Da also offensichtlich 80% des IP-Traffics der Bundesbehörden
über Leitungen der "freien Wirtschaft" gehen, sollen diese auch mit
"ins Boot" geholt werden, sprich: massig IP-Traffic mitschneiden,
könnte ja ein "Cyberterrorist" seinen AOL-Account verraten. Ich
glaube ja, daß sich P2P-Nutzer mehr sorgen machen sollten, als jeder
"Terrorist", der sonstwas böses vorhat. Und da Kryptographie (noch!)
nicht verboten ist, kann soweiso jeder seinen Mailverkehr gegen
mitlesen sichern.

Insgesamt viel Luft um etwas, daß aufgrund der Struktur nicht so
einfach erfaßbar oder manipulierbar ist. Viel Geld, das Staat und
Wirtschaft ausgeben müssen und (vermutlich!) viele Ergebnisse, die
mit der ursprünglichen - im prinzip guten - Idee nichts mehr gemein
haben.

Erst Dienstag?
J.
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