In dem Bereich seien derzeit nur etwa 15 Prozent der Beschäftigten Frauen,... VW versuche zunehmend, nicht allein auf formale Qualifikation zu achten. ... eine verstärkte Ansprache nicht nur klassischer Fachabsolventen. "Wir schauen auch seit längerem schon nicht mehr so stark auf Abschlüsse."
Wer Top Leute mit mehreren Jahren Erfahrung sucht, wird im Deutschen Arbeitsmarkt nicht mal annähernd 15% Frauenquote in der Softwareentwicklung erreichen. Das geht schon deswegen nicht, weil die Uni und FH Jahrgänge in der Zeit ab 2000 nicht mal annähernd in der Größenordnung weibliche Absolventen ausgespuckt haben.
Ich habe 1999 an der TU Kaiserslautern angefangen und in den Informatikvorlesungen saßen insgesamt ~400 Studenten, ganze drei davon waren Frauen - im ersten Semester. Ob alle drei dann auch das Sieb des Vorstudiums überlebt haben - statistisch zweifelhaft. Die angestrebte Frauenquote erreicht man nur, wenn man verwandte Studiengänge einbezieht und die Leute nachschult -Wirtschaftsmathematik und Mathematik haben sehr hohe Frauenquoten an den Hochschulen. Physik und Maschinenbau, sowie Wirtschaftsingenieurwesen sind ebenfalls gute Kandidaten.
Den besten Hebel hat VW, wenn sie sich Bewerber aus dem Ausland holen. Der Haken damit ist: die wollen in der Regel nicht nach Deutschland. Erstens sind die Löhne in Deutschland in dem Bereich nicht konkurrenzfähig und zweitens ist Deutschland für die meisten hochqualifizierten Zuwanderer kein attraktives Einwanderungsland. Hochschulen in China und Indien beispielsweise spucken locker eine Frauenquote von 30% aus.
Aber VW weiß das alles. Deswegen hatte VW auch schon vor Monaten wissen lassen, dass sie in China etwa 5.000 Stellen in der Entwicklung schaffen wollen, die Fakultät 73 wird in mehreren Jahren weniger als 200 Leute ausspucken. Und der ganze Bereich Automotive Cloud bei VW wird ohnehin im Raum Seattle aufgebaut, regelmäßig schlägt mir LinkedIn deren Stellenausschreibungen vor.
Beste Grüße aus Seattle.