Damals war 3D der Megatrend im Games-Bereich. 1996 war Tomb Raider erschienen, die Computergrafik wurde leistungfähiger. Unnötigerweise oder vielleicht etwas verfrüht auf 3D zu setzen haben damals viele gemacht, selbst das Jahre später erschiene Age of Empires 3 hatte mit 3D nicht unbedingt bessere Übersicht oder hübschere Grafik als der Vorgänger.
Grim Fandango war zumindest noch ein einigermaßen klassisches Adventure, das versucht hat, technisch mit der Zeit zu gehen. Ein Jahr später brachte Lucas Arts das erste 3D-Indiana-Jones-Spiel heraus, das nur noch ein Action-Adventure mit Rätsel-Elementen war.
Im Vergleich z. B. zum 1 Jahr zuvor erschienen Baphomets Fluch 2, war Grim Fandango graphisch eine Offenbarung, und andere, auch spätere Titel wirkten trotz/mit 3D bei weitem nicht so stimmig. Insofern hat das vom damaligen Standpunkt aus schon gut gepasst - einen 25 Jahre alten Titel am heutigen Entwicklungsstand in Sachen von Technik und Game Design zu messen ist nicht fair. Trotzdem ist es das Spiel auch heute noch wert, gespielt zu werden.
Leider war 3D nicht überall wirklich besser. Bei Grim Fandango funktionieren die Hintergründe noch, auch wenn sie z. T. obwohl vorgerendert, etwas eckig wirken und mal mehr, mal weniger deutlich auf Polygone und Texturen hinweisen. Auflösung und Farbtiefe altern da leider etwas schlechter als bei z. B. dem eher Comic-artigen Stil von Spielen wie Monkey Island 3.
Die Figuren funktionieren schon deutlich schlechter, das ist mit der Remastered-Version etwas verbessert worden.
Dass bei der Steuerung eine Abkehr von Point and Click erfolgt war, war ziemlich unnötig, auch das ist in der Remastered-Version korrigiert.