Ansicht umschalten
Avatar von wanneut
  • wanneut

mehr als 1000 Beiträge seit 15.11.2017

Vergleich mit 1960

Es gibt ein paar sehr einfache Wahrheiten.

* Strecken im ÖPNV wird im Einzelfall nie so schnell wie das Auto sein wenn man von jedem Haus zu jedem anderen eine Linie aufbaut ist man halt wieder bei Individualverekr wenn man jeden individuell sein Fahrzeug und Lieblingsmitfahrer aussuchen lässt kommen PKW mit im Schnitt 1.2 Personen Besetzung raus.
* ein 20kg Fahrradsattel wird nie so bequem sein wie ein 2t Autothron. (Guckt euch mal an was in 9 von 10 Autos für Sitze verbaut sind. Und dann vergleicht ihr das mal mit nem Rennwagen etc. => Gewicht und Effizienz sind beim Autobau scheiß egal.)
* Wohnen auf dem Billigen Land und da arbeiten wo man am meisten Verdient, auch wenn das Kilometerweit weg ist bietet den mit Abstand Lebensstandart. Dieses Lebenskonzept wird auch massiv staatlich gefördert (Massive Quersubventioniertung von Infrastruktur. Guckt euch die USA an, wo das weniger gemacht wird: Da kostet Strom aufm Land halt das doppelte wie in Städten fließend Wasser ist oft genug einfach gar nicht. Btw. ist selbst da das Auto ungeschlagene Nr. 1.)
* maximal 1% der Leute fährt uneigennützig, der Umwelt zu liebe länger und unbequemer oder nimmt dafür einen Job mit weniger Gehalt oder eine 2. Wohnug am Arbeitsplatz etc.

=> Die aller meisten fahren mit dem Auto zur Arbeit.
* Die aller meisten Strecken im ÖPNV sind die meiste Zeit leer.
* Trotz enormer Föderung wird der nicht rentabel.
=> Da hilft auch kein 10 mal billigeres und besser ausgebautes ÖPNV. Nur mehr Ausgaben ohne Nutzer.

So und jetzt: Was war 1960 anders?
* Autofahren war aufgrund der Autopreise von einigen durchschnittlichen Jahresgehältern (die dann auch noch nach viel weniger Kilometern kaputt waren) um ein vielfaches höher.
* Deswegen fuhren fast alle mit ÖPNV dass dann auch vernünftig ausgelastet war. (In jedem Kaff ein Bus.)
* Weil Arbeitswege durchschnittliche Arbeitsweg war entsprechend ein Zehntel des heutigen weil die Leute halt da arbeiteten wo sie wohnten und entweder Abstriche beim Wohnort oder Arbeitsplatz machten.

Die Realität ist:
Wer will, dass die Leute weniger Autofahren hat 2 Möglichkeiten:
a) Verbieten/Unbequem amchen: Am Sinnvollsten wahrscheinlich mit PKW-Fahrverboten in Städten mit mehr als >20k-Einwohnern. Denn absolut niemand muss in so einer Stadt fahren. Und wenn man dem Auto den Haustür zu Haustür Vorteil nimmt ist der ÖPNV plötzlich wieder attraktiv. Ähnlich lösen kann man das durch Parkverbote in den Städten.
b) Teurer machen: In den USA gab es in den 70er eine Studie die besagte, dass die Mehrheit der Menschen ihre Verhaltensweise ab $5/l umstellt. Kaufkraftbereinigt wären das hete vermutlich so ~10€. Davor ist gibt das halt nur dummes Gemecker, dass Spritt teurer ist ohne Verhalten sich ändert. (Sprittpreise sind im vergleich zum Unterhalt/Kauf eines Autos eher lächerlich.) Btw: Das CO₂ aus der Atmosphäre wieder zu entfernen wird langfristig verm. auf ~2€/l raus laufen. Straßen werden schon bei aktuellen Benzinpreisen mehr als refinanziert. Ein ehrlicher Preis wären also ~3-4€/l und dafür Parkplätze für alle inklusive. Dann hat man aber halt weiter Autos (verm. E-Autos) überall, die keiner mehr sehen will.

Aber zuerst die Sprittpreise homöopathisch erhöhen und dann direkt per entlasutungen zurück geben wird ganz sicher nichts ändern.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten