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  • upfister, Urs Pfister

197 Beiträge seit 12.04.2007

Meine Erfahrungen

Gerne schildere ich hier meine Erfahrungen über die letzten zwei drei Jahre. Wir hatten familienintern ca. 100 DVDs, 300 CDs. Beim Internet-Provider bezogen wir lineares Fernesehen. Kinder (Mädels) damals 13 und 11.

Die CDs hatte ich recht früh mit ASunder digitalisiert. Die Kinder hatten so eine lokale Kopie auf unseren alten N700-Geräten. Allerdings fanden sie unseren Musikgeschmack irgendwann von gestern. Irgenwann legte die ältere Tochter heimlich ein Spotify-Abo an. Dazu hätte sie zwar 18 sein müssen, aber Schummeln beim Alter, geht doch.

Wahrscheinlich hätte meine Frau das Abo dann bezahlt, ich war damit aber nicht in Ansätzen einverstanden. Ich hab dann auch einen Account eröffnet. Gigantisch das Angebot. Ja, es findet sich faktisch alles, was das Herz begehrt. Nur mieten, mag ich nicht.

Zentral an Spotify sind die Playlists. Immerhin können diese mittlerweile exporitert werden, z.B. mit https://www.spotmybackup.com/

Mit Audacity kann (legal!) Musk beim Abspielen im Rahmen der Privatkopie mitgeschnitten werden. Danach können anhand der Playlists die Alben erstellt werden. Ohne entsprechende Vorschau-Bildchen sehen die MP3-Dateien etwas triest aus. Damit etwas Farbe reinkommt, hab ich das Open Source Tool MP3TO erstellt. Aufruf wie folgt: mp3tocd stream.mp3 playlist.csv. Das Tool befindet sich auf meiner Open Source Linux Distribution AVMultimedia. Musk war gelöst.

Beim linearen Fernsehen nervte uns irgendwann die Werbung dermassen, dass wir auf ein Streaming-Abo von wilmaa.ch umstiegen. Damit lässt sich die Werbung ja immerhin überspringen und Sendungen können aufgezeichnet bzw. heruntergeladen werden. Über Weihnachten 20/21 kamen so ein paar Hundert "Streifen" zusammen. Ebnefalls sehr empfohen kann MediathekView. Auch damit lassen sich viele Spielfilme aufzeichnen.

Am einfachsten geht es aber wohl mit JDownloader. Bei srf.ch, arte.tv und 3sat.de können so schöne Perlen bezogen werden. Die ältere Tochter meinte dann zwar, das sei kein Netflix-Ersatz. Die jüngere Tochter kam dann irgendwann mit einem Link nach Hause, wo sich vieles finden lässt.

Ich war dabei in grosser Sorge. Zwar sind solche Portale in der Schweiz ja nicht illegal, aber ein paar Klicks auf solchen Seiten, und die eingeblendete Werbung führt zu garantiert nicht jugendfreien Inhalten. Wir mussten unseren Kindern "beibringen", dass wir als Eltern den Besuch solcher Sites nicht zulassen dürfen und auch würden.

Am Ende einigten wir uns darauf, dass sie vermehrt bei Freundinnen die Netflix-Hits sehen durften. Mittlerweile ist der Reiz von Netflix nicht mehr extrem hoch. Ab und wann gehen sie mit Kolleginen ins Kino, ab und wann schauen Gspänli bei uns Filme, die ich in unsere Filmdatenbank aufgenommen habe, soweit alles entspannt.

Bleibt die Frage, wie organisiere ich eine eigene Videothek. Am Anfang arbeitete ich mit Kodi. Allerdings zeigte sich dabei recht bald, dass die Beschlagwortungsmöglichkeiten zu bescheiden sind. Es sollte folglich möglich sein, zusätzliche Informationen (Felder) zu erfassen. Weiter essentiell ist der Zugriff auf eine Filmdatenbank. Filme lassens sich dabei effizient beschlagworten. Offene und freie Datenbestände liefert hier z.B. omdb.org. Von der Hardware her sollte minimal SATA3 + USB3 (oder höher) vorhanden sein.

Softwaretechnisch ist der Weg über Ubuntu + Plex recht einfach, auch wenn Plex immer mal wieder überredet werden muss, nein, ich möchte keine Plex-Konto anlegen. Wir wollen aber nicht meckern, das Gespann Ubuntu + Plex gibt es für Null-Kneten. Jendenfalls, eine eigene Movie-Bibliothek, es ist machbar, der Aufwand ist überschaubar.

Und vielleicht noch ein Tipp zum Abschluss. So toll 4K auch klingen mag, FullHD oder gar HD reichen für das Filmvergnügen durchaus. Die benötigten Datenmengen sind bei 4K extrem hoch, dass ist bei FullHD/HD deutchlich entspannter.

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